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Ähn|lich|keit ['ɛ:nlɪçkai̮t], die; -, -en:ähnliches Aussehen, ähnlicher Zug:
eine große, verblüffende, auffallende Ähnlichkeit; er hat [in seinem Wesen] viel Ähnlichkeit mit ihm; zwischen ihnen besteht keine Ähnlichkeit.
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Ähn|lich|keit 〈f. 20〉 das Ähnlichsein, Übereinstimmung in vielen od./u. wesentlichen Merkmalen ● er, sie, es hat (einige) \Ähnlichkeit mit ...; die \Ähnlichkeit zwischen beiden ist auffallend, verblüffend
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Ähn|lich|keit , die; -, -en:
ähnliches Aussehen, ähnlicher Zug:
mit jmdm., einer Sache Ä. haben;
es besteht eine Ä. zwischen beiden.
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Ähnlichkeit,
1) Biologie: Die Ähnlichkeit der Lebewesen oder einzelner Organe geht auf die gemeinsame Abstammung oder auf die Anpassung an gleiche Umweltbedingungen zurück. So sind analoge Organe verschiedenen Ursprungs, haben aber ähnliche oder vergleichbare Leistung (z. B. Vogelflügel - Insektenflügel; Stacheln - Dornen). Dagegen haben homologe Organe gleichen Ursprung, verrichten aber unterschiedliche Leistungen (z. B. Menschenarm - Vogelflügel; Laubblätter - Blütenblätter). Die vergleichende Morphologie, die sich mit dem Aufsuchen von Ähnlichkeiten befasst, ist eine wichtige Grundlage für die wissenschaftliche Systematik; über Ähnlichkeitsbeweise Vaterschaftsuntersuchungen.
2) Geometrie: Gleichheit der Form geometrischer Figuren, nicht notwendig ihre Deckungsgleichheit (kongruent). Ähnlichkeit liegt vor, wenn entsprechende Seiten das gleiche Größenverhältnis k haben und entsprechende Winkel gleich sind. Ähnliche Figuren kann man u. a. durch Verschiebung oder Spiegelung erzeugen. Für ähnliche Dreiecke gelten die Ähnlichkeitssätze, nach denen zwei Dreiecke einander ähnlich sind, wenn sie übereinstimmen 1) in der Größe von zwei Winkeln oder 2) im Verhältnis ihrer drei Seiten oder 3) im Verhältnis zweier Seiten und der Größe des eingeschlossenen Winkels oder 4) im Verhältnis zweier Seiten und der Größe des Winkels, der der größeren Seite gegenüberliegt. - Als Ähnlichkeitsabbildung bezeichnet man eine eineindeutige (bijektive), streckenverhältnistreue und geradentreue Abbildung der Ebene auf sich; sie ist eine spezielle Affinität, bei der sich die Paare der Bildgeraden unter demselben Winkel schneiden wie die Paare der Urbildgeraden und Kreise wieder in Kreise übergehen.
3) Philosophie: Zwei Gegenstände heißen ähnlich, wenn es eine Abbildung des einen auf den anderen gibt, bei der wesentliche Eigenschaften erhalten bleiben. Während bei der Analogie die Übereinstimmung gewisser Merkmale im Vordergrund steht, ist für die Ähnlichkeit die abbildende Beziehung wichtig.
4) Psychologie: Die erlebte Ähnlichkeit kann von vollständiger Gleichartigkeit bis zu entferntester Ähnlichkeit der Erscheinungen alle Abstufungen durchlaufen. Auf diese Weise entsteht zu jedem Gegenstandsbereich ein Ähnlichkeitskontinuum. Nach der Lerntheorie (C. L. Hull) ist das Auftreten einer Reaktion umso wahrscheinlicher, je größer die Ähnlichkeit eines Reizmusters zum Auslöser ist. Das Ähnlichkeitserleben kam zur Darstellung bei den Assoziationspsychologen (H. Ebbinghaus u. a.) und Gestaltpsychologen (M. Wertheimer, F. Krueger, W. Metzger, A. Wellek u. a.) im psychologischen Ähnlichkeitsgesetz. Es besagt, dass zwischen ähnlichen Elementen die Neigung besteht, sich zu höheren Einheiten wie Assoziationen, Gestalten und Systemen zusammenzuschließen. Das Ähnlichkeitsgesetz gilt für die Wahrnehmung und das Denken, aber auch für alle anderen Bereiche der Psychologie (z. B. Gruppenbildung nach Ähnlichkeit hinsichtlich Alter oder Interesse).
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Ähn|lich|keit, die; -, -en: ähnliches Aussehen, ähnlicher Zug: mit jmdm., einer Sache Ä. haben; es besteht eine Ä. zwischen beiden.
Universal-Lexikon. 2012.