Motor; Murl (österr.) (umgangssprachlich); Maschine; Triebwerk; Aggregat; Aufhänger; Motivation; Reiz; Anregung; Anreiz; Ansporn; Stimulus; Inzentiv (fachsprachlich); Motivierung; Grund; Beweggrund; Leitgedanke; Motiv
* * *
An|trieb ['antri:p], der; -[e]s, -e:1. innere Kraft, die jmdn. zu einem bestimmten Verhalten treibt:
Ehrgeiz und Egoismus waren die Antriebe seines Handelns.
Syn.: ↑ Anlass, ↑ Anregung, ↑ Anreiz, ↑ Ansporn, ↑ Anstoß, ↑ Beweggrund, ↑ Grund, ↑ Impuls, ↑ Motiv, ↑ Ursache, ↑ Veranlassung.
2. Kraft, die eine Maschine o. Ä. in Gang bringt und in Bewegung hält:
ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb.
Zus.: Allradantrieb, Atomantrieb, Dampfantrieb, Dieselantrieb, Düsenantrieb, Frontantrieb, Heckantrieb, Hinterradantrieb, Raketenantrieb, Riemenantrieb, Turbinenantrieb, Vierradantrieb, Vorderradantrieb.
* * *
Ạn|trieb 〈m. 1〉
1. bewegende Kraft, Triebkraft
2. die einer techn. Vorrichtung zugeführte Bewegungsenergie
3. Teil einer Maschine, der diese Energie liefert od. überträgt
4. 〈fig.〉 Ansporn, Anreiz, Anregung
● Maschine mit elektrischem \Antrieb; aus eigenem od. freiem \Antrieb aus freiem Willen, von sich aus, von selbst; aus innerem \Antrieb (heraus)
* * *
Ạn|trieb , der; -[e]s, -e:
1. Triebkraft, bewegende Kraft:
den A. drosseln;
ein Auto mit elektrischem A.
2. Anreiz, Impuls, Beweggrund, innere Triebfeder:
der Erfolg gab ihr neuen A.;
aus eigenem A. (von sich aus) handeln.
* * *
Antrieb,
1) Psychologie: Bezeichnung für alle Kräfte, die psychische Aktivitäten und Handlungen auslösen.
Als primäre Antriebe werden solche verstanden, die auf vitalen Bedürfnissen beruhen. Hiervon sind auch die verschiedenen »Triebtheorien« ausgegangen, die das Verhalten jeweils aus bestimmten fundamentalen Trieben (Nahrungstrieb, Sexualtrieb, Pflegetrieb usw.) zu erklären versuchten. Primäre Antriebe äußern sich in Bedürfnisspannungen (Hunger, Durst). Deren Befriedigung erfolgt, namentlich im Tierreich, durch oft sehr komplexe Instinkthandlungen, die für die Erhaltung des Individuums und der Art zweckmäßig sind.
Primäre Antriebe können durch Lernprozesse überformt werden, so z. B., wenn ein Tier lernt, für eine Belohnung Arbeit zu leisten. Ein nicht ursprünglich motiviertes Verhalten dient dann als Mittel zum (eigentlichen) Zweck. Man spricht hier von sekundärem Antrieb. In höchstem Maß finden sich sekundäre Antriebe beim Menschen, darunter auch solche, die überhaupt keinen Zusammenhang mit ursprünglichen vitalen Bedürfnissen mehr erkennen lassen (z. B. die geistigen Interessen).
Im Erleben sind Antriebe repräsentiert in bestimmten Emotionen. So enthält z. B. die Emotion »Furcht« den direkten Handlungsantrieb zur Flucht oder auch den Antrieb zum Nachdenken, wie die Furcht auslösende Situation zu meistern ist.
Antriebsmangel, Antriebsschwäche sind umgangssprachliche Bezeichnungen für Störungen der psychophysischen Aktivität, die verschiedenste Ursachen haben können (z. B. körperliche Erkrankungen, Depression); fast vollständiger Antriebsverlust wird im katatonen Stadium der Schizophrenie beobachtet. Antriebsüberschuss (im Sinn der Psychologie) zeigt sich ausgeprägt im Zustand der Manie.
2) Technik: 1) allgemein: als mechanischer Antrieb der auf einen Körper durch ein geeignetes Antriebsmittel übertragene Impuls (als integrale Wirkung der vom Antriebsmittel andauernd ausgeübten Antriebskraft) und die dabei zugeführte Energie, wodurch der Körper in Bewegung gesetzt, diese Bewegung gegen äußere Widerstände (v. a. Reibung) aufrechterhalten, auch beschleunigt oder verzögert wird. Im engeren Sinn versteht man unter Antrieb die Impuls-, Kraft- und Energieübertragung auf die Arbeit leistenden beweglichen Teile einer Antriebsmaschine, d. h. einer Kraftmaschine, die den mechanischen Antrieb für einen Energiewandler (z. B. Generator), eine Arbeitsmaschine oder ein Fahrzeug liefert. In Strömungs- und Verbrennungsmaschinen wirken dabei strömende Medien beziehungsweise expandierende oder strömende Verbrennungsgase als Antriebsmittel. In allen Fällen wird dabei vom angetriebenen Körper, Maschinenteil u. a. gemäß dem Impulssatz ein entgegengesetzt gerichteter, aber gleich großer Impuls auf eine Halte- oder Lagerungsvorrichtung, eine Unterlage u. Ä. oder auf umgebende oder abgegebene Materie ausgeübt, wodurch der Antrieb überhaupt erst wirksam wird: Bei festen Maschinen üben dadurch Lager und Lagerung Reaktionskräfte aus. Bei Landfahrzeugen überträgt sich der von der Antriebsmaschine gelieferte und auf die Räder geleitete Antrieb durch die Reibung zwischen Rad und Fahrbahn oder Schiene auf den Erdboden, wodurch die Fahrzeugbewegung zustande kommt. Bei Luft- und Wasserfahrzeugen bewirken Antriebsmittel wie Propeller, Strahltriebwerk oder Schiffsschraube ein fortwährendes Beschleunigen des umgebenden Mediums entgegen der Fahrtrichtung. Raketen sowie Raumfahrzeuge erhalten auch im luftleeren Raum ihren meist als Vortrieb oder Schub bezeichneten Antrieb durch die entgegengesetzte Beschleunigung der mitgeführten, in ihren Triebwerken umgesetzten und dann durch Düsen ausgestoßenen Treibstoffmasse. Die Gesamtheit aller Aggregate, die der Vortriebserzeugung dienen, wird als Antriebssystem bezeichnet.
2) Kraftfahrzeugtechnik: die Übertragung des Motordrehmoments vom Schaltgetriebe zur angetriebenen Achse. Der Hinterradantrieb mit vorn eingebautem Motor (Standardbauweise) erfordert zur Übertragung des Antriebmoments auf die Hinterachse eine Kardanwelle. Diese entfällt beim Vorderradantrieb oder Frontantrieb, bei dem ein kompaktes, um die Vorderachse angeordnetes Antriebsaggregat (Ausgleichsgetriebe, Kupplung, Motor und Schaltgetriebe in einem Block) über Gelenkwellen die Vorderräder antreibt. Die gleiche Bauweise findet beim Hinterradantrieb mit Heckmotor Anwendung. Der Allradantrieb und der Mehrachsantrieb werden in geländegängigen und/oder Schwerlastkraftfahrzeugen wegen der erforderlichen höheren Traktion eingesetzt.
3) Maschinenbau: die Teile einer Maschine (z. B. Elektromotor, Wärme-, Wasser- oder Windkraftmaschine), eines Aggregats oder einer Anlage, die eine Bewegung erzeugen oder vermitteln. Nach dem Antriebsmittel unterscheidet man verschiedene Antriebsarten: Hand-, Fuß-, Maschinen- oder Motorantrieb, elektrischer, hydraulischer oder pneumatischer Antrieb, außerdem bei Kraftfahrzeugen Rad- oder Kettenantrieb, bei Luftfahrzeugen Propeller- und Strahlantrieb, bei Wasserfahrzeugen v. a. Schraubenantrieb sowie Maschinen-, Turbinen- und Kernenergieantrieb. Die von einer Antriebsmaschine (z. B. Motor) ausgehende Kraftübertragung kann direkt oder über starre oder elastische Zwischenglieder (Antriebswelle, Getriebe, Kupplungen) erfolgen. Beim Gruppenantrieb treibt eine einzige Kraftmaschine gleichzeitig mehrere Arbeitsmaschinen u. a. an, während beim heute fast ausschließlich gebräuchlicher Einzelantrieb jede Maschine ihren eigenen Antrieb besitzt. Die Weiterentwicklung der Antriebstechnik hat zum separaten Antrieb einzelner Maschinenkomponenten geführt.
Hb. der Antriebstechnik, hg. v. SEW-Eurodrive (1980).
* * *
Ạn|trieb, der; -[e]s, -e: 1. Triebkraft, bewegende Kraft: ein Motor mit elektrischem A.; den A. drosseln. 2. Anreiz, Impuls, Beweggrund, innere Triebfeder: die -e seines Handelns; der Erfolg gab ihr neuen A.; Wie kann ein Richter urteilen, wenn er nur die Tat kennt, nicht aber ihre -e (NJW 19, 1984, 1 082); aus eigenem A. (von sich aus) handeln; ∙ *auf jmds. A. [hin] (auf jmds. Veranlassung): Konstanze hatte ... auf seinen A. ein Stückchen Land ... gepachtet (Mörike, Mozart 260); Wurde Andreas in den Wald geschickt auf A. des Grafen (Raabe, Chronik 40).
Universal-Lexikon. 2012.