Au|to|ma|tịs|mus 〈m.; -, -tịs|men〉
1. sich selbsttätig regulierender Mechanismus, z. B. der Preis von Waren aufgrund von Angebot u. Nachfrage
2. 〈Psych.〉 dem Bewusstsein entzogener Ablauf von Bewegungen u. Sinneseindrücken, z. B. der Hypnose
* * *
Au|to|ma|tịs|mus, der; -, …men [griech. automatismós = was von selbst geschieht]:
1. (Technik) programmgesteuerter od. selbsttätig geregelter Mechanismus:
der A. eines Roboters.
2. (Biol., Med.) spontan ablaufender Vorgang od. Bewegungsablauf, der nicht vom Bewusstsein od. Willen beeinflusst wird.
3. (Psychol.) vom Bewusstsein nicht kontrolliert ablaufende Tätigkeit.
* * *
Automatịsmus
der, -/...men,
1) allgemein: sich selbsttätig regelnder oder programmgesteuerter Mechanismus; unwillkürliche Funktionsabläufe, nicht willentlich gesteuerte Handlungen.
2) Kunst: spontaner Malvorgang ohne rationale Kontrolle; er wurde von A. Breton im 1. Manifest des Surrealismus 1924 theoretisch begründet. Die Methode des Automatismus erschloss psychische Quellen und instinktive Regungen des Künstlers, der dem Diktat seines Unbewussten folgt, so z. B. M. Ernst, A. Masson, M. Gorkij (Écriture automatique). Dichter wie Goethe oder R. M. Rilke berichten von ihnen eingegebenen »geträumten«, »diktierten« Gedichten. Der Automatismus wurde weltweit im abstrakten Expressionismus und in der informellen Kunst weiterentwickelt. - Zu der in Kanada 1948 gegründeten Gruppe »Les Automatistes« gehörte u. a. J.-P. Riopelle.
A. Breton: Die Manifeste des Surrealismus (a. d. Frz., 1977).
3) Physiologie, Verhaltensforschung: Automatie, Vorgänge, die ohne eine erkennbare äußere Ursache aufgrund innerer Prozesse (Stoffwechsel, Erregung) »spontan« ablaufen, in vielen Fällen rhythmisch wiederkehrend, z. B. Herzschlag, Atmung, Peristaltik; angeborene Verhaltensweisen (Erbkoordination, angeborener Auslösemechanismus, Instinkt).
4) Psychiatrie: krankhafte, dem Bewusstsein des Individuums entzogene und fremdartig anmutende spontane Handlung, z. B. psychogene Tics oder organisch bedingte Bewegungsstereotypien; Schmatzen, Kauen (orale Automatismen), Wischbewegungen, Klopfen bei psychomotorischen Anfällen.
5) Psychologie: den konditionierten Reaktionen (bedingten Reflexen) ähnelnde unwillkürliche Handlung, die sinnvoll ist, ohne dass der Handelnde den Sinn anfangs erkennt. Von den angeborenen, den primären oder endogenen Automatismen, zu denen auch die Ausdrucksbewegungen zählen, werden die erworbenen, die sekundären Automatismen unterschieden, Fertigkeiten, die durch Übung und Gewöhnung (»Automatisierung«) fast völlig automatisch ablaufen (Radfahren, Schreiben, Fließbandarbeit, manche Denkoperationen).
In der Parapsychologie bezeichnet man als psychische Automatismen Produktionen eines »verselbstständigten« unterbewussten Denkens, die sich motorisch (automatisches Schreiben, Sprechen; Pendeln, Tischrücken) oder sensorisch (Kristallvisionen) äußern können.
* * *
Au|to|ma|tịs|mus, der; -, ...men [griech. automatismós = was von selbst geschieht]: 1. (Technik) programmgesteuerter od. selbsttätig geregelter Mechanismus: der A. eines Roboters; Ü Wachstum ohne Beschäftigung. Dieser scheinbare A. ist einer jungen Branche fremd: Zeitarbeitsfirmen erzielen oft zweistellige Zuwächse - nicht nur an Umsatz, ebenso an Mitarbeitern (Woche, 11. 4. 97, 9). 2. (Med., Biol.) spontan ablaufender Vorgang od. Bewegungsablauf, der nicht vom Bewusstsein od. Willen beeinflusst wird. 3. (Psych.) vom Bewusstsein nicht kontrolliert ablaufende Tätigkeit.
Universal-Lexikon. 2012.