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Bett
Falle (umgangssprachlich); Lager; Ruhelager; Koje (umgangssprachlich); Heia (umgangssprachlich)

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Bett [bɛt], das; -[e]s, -en:
Gestell mit Matratze, Kissen und Decke, das zum Schlafen, Ausruhen o. Ä. dient:
die Betten machen; sie liegt noch im Bett; sich ins Bett legen; ins/zu Bett gehen.
Zus.: Doppelbett, Doppelstockbett, Ehebett, Einzelbett, Etagenbett, Feldbett, Gästebett, Gitterbett, Hotelbett, Kinderbett, Klappbett, Prunkbett, Stockbett, Wasserbett.

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Bẹtt 〈n. 27
1. Möbelstück zum Schlafen (Eisen\Bett, Ehe\Bett, Kinder\Bett)
2. Bettdecke
3. von fließendem Gewässer ausgespülte Rinne, Vertiefung (Bach\Bett, Fluss\Bett)
4. waagerechter Hauptteil, Träger einer Werkzeugmaschine, z. B. einer Drehbank, auf dem die übrigen Teile befestigt sind
5. 〈Jägerspr.〉 Lager des Hochwildes
● ein \Bett aufschlagen, aufstellen; das \Bett, die \Betten aufschütteln Bettdecke u. Kopfkissen aufschütteln; das \Bett (frisch) beziehen; die \Betten lüften; das \Bett, die \Betten machen das Laken glattziehen, die Kissen u. Decken aufschütteln u. ordentlich hinlegen; nimm dein \Bett und gehe hin (Joh. 5,8) ● eheliches \Bett 〈poet.〉 Ehebett ● jmdm. das Frühstück ans \Bett bringen; ans \Bett gefesselt sein (durch Krankheit); morgens nicht (den Weg) aus dem \Bett finden schwer, ungern aufstehen; aus dem \Bett springen; einen Fluss in ein neues \Bett leiten; ins \Bett fallen, sinken (vor Erschöpfung, Müdigkeit); wann gehst du abends ins \Bett?; mit einer Frau, einem Mann ins \Bett gehen Geschlechtsverkehr haben; ins \Bett kriechen, steigen; sich ins \Bett legen; sich ins gemachte \Bett legen 〈fig.〉 sich seine Existenz nicht selbst aufbauen; ins \Bett machen 〈umg.〉 ins Bett urinieren; Trennung von Tisch und \Bett eheliche Trennung, Scheidung; ein Kind, einen Kranken zu \Bett bringen schlafen legen, helfen, ins Bett zu gehen; zu \Bett gehen schlafen gehen; mit den Hühnern zu \Bett gehen früh am Abend schlafen gehen [<ahd. betti, engl. bed <germ. *badja- <idg. *bhodhio- „in den Boden eingegrabene Lagerstätte, Schlafgrube“; → Beet; verwandt mit Boot]

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Bẹtt , das; -[e]s, -en [mhd. bet(te), ahd. betti, auch: Beet; urspr. Bez. für das mit Stroh u. Fellen gepolsterte Lager entlang den Wänden des germ. Hauses u. viell. eigtl. = Polster]:
1. Möbelstück zum Schlafen, Ausruhen:
ein langes, breites B.;
ein französisches B.;
ein B. aufstellen, aufschlagen;
das B. richten, bauen;
sein B., die -en machen (nach der Benutzung wieder in einen ordentlichen Zustand bringen);
jmdm. das Frühstück ans B. bringen;
auf dem B. sitzen;
aus dem B. springen (mit Schwung aufstehen);
jmdn. [nachts] aus dem B. holen, klingeln (wecken u. zum Aufstehen veranlassen);
nur schwer aus dem B. kommen (ungern aufstehen);
er liegt schon drei Wochen im B. (ugs.; liegt schon seit drei Wochen krank);
mit Fieber, Grippe im B. liegen;
die Kinder ins/zu B. bringen;
sich ins B. legen, hauen;
ich bin nur noch ins B. gefallen (war so müde, dass ich sofort ins Bett gegangen bin);
ein Hotel mit 60 -en;
eine Klinik, Abteilung mit 20 -en;
das B. hüten [müssen] (wegen Krankheit im Bett bleiben [müssen]);
das B. mit jmdm. teilen (geh.; in ehelicher od. eheähnlicher Gemeinschaft mit jmdm. leben);
ans B. gefesselt sein (wegen schwerer Krankheit o. Ä. das Bett nicht verlassen können);
mit jmdm. ins B. gehen/steigen (ugs.; mit jmdm. geschlechtlich verkehren);
sich ins gemachte B. legen (um sich die normalerweise nötigen eigenen Anstrengungen zu ersparen, etwas Vorgefundenes, von anderen Geschaffenes für sich nutzen).
2. Deckbett, Bettdecke:
ein leichtes, dickes B.;
die -en [auf]schütteln, lüften, frisch beziehen, abziehen;
sich das B. über die Ohren ziehen.
3. <Pl. auch: -e> Kurzf. von Flussbett:
ein enges, breites, tiefes B.;
der Fluss hat sich ein neues B. gesucht;
der Strom hat sein B. verlassen (ist über die Ufer getreten).

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Bett,
 
1) erhöhte Liege; heute meist ein Holz- oder Metallgestell, im Allgemeinen mit einem Metallfederrost oder einem Rost aus federnden Hartholzlatten. Auf dem Rost, auch Sprung- oder Federrahmen genannt, liegt eine mit pflanzlichen oder tierischen Füllstoffen gepolsterte Matratze, meist innen mit Federkern, oder eine Schaumgummi- oder Schaumstoffmatratze; so genannte Bandscheibenmatratzen sind fest gepolstert.
 
Geschichte:
 
Als selbstständiges Möbel ist das Bett seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. in Ägypten und in Vorderasien nachweisbar. Bei Griechen und Römern war es aus Holz, vereinzelt aus Metall; der mit vier oder sechs Füßen versehene Rahmen war mit Gurten oder Riemen bespannt, auf die Polster gelegt wurden. Im Mittelalter überwog das Mehrpersonenbett, die Benutzung des Einzelbetts galt als ein Vorrecht des Adels. Baldachine oder Betthimmel finden sich seit dem 12. Jahrhundert. Seit der Renaissance wurde in Adelskreisen das Bett zum Prunkmöbel. Im 17. Jahrhundert drapierte man es immer mehr mit Stoff. Etwa um die Mitte des 17. Jahrhunderts erhielt es seinen Platz vielfach im Alkoven. Himmelbetten, aber auch fest in das Haus eingebaute und durch Türen und Vorhänge zu schließende Wandbetten kamen weithin in Gebrauch. Kasten- und Truhenbetten wurden v. a. von Kindern und Dienstboten als Schlafstellen benutzt. Im 19. Jahrhundert kam das aus eisernen Rohren bestehende Bettgestell auf. Die modernen Bettgestelle sind zumeist mit einem Furnier versehen, lackiert oder gepolstert.
 
Die Volkskunst schuf gewirkte und gewebte Bettdecken mit Bildmustern (z. B. Tiroler »Defreggerdecken« im 17. und 18. Jahrhundert), ferner Leinendecken über der Bettlade mit Buntstickerei (Ungarn), Weißstickerei und Durchbruch (Hessen). Prunkkissen wurden seit dem 18. Jahrhundert in fast allen deutschen Landschaften benutzt. Als Bettvorhänge dienten mancherorts Blaudruckdecken mit biblischen Szenen (auch auf Kissen und Überzügen), die dem Lauf des Kirchenjahres folgten.
 
Literatur:
 
L. Wright: Warm and snug. The history of the bed (London 1962);
 E. Tewes: Das B. (1968);
 J. M. u. G. M. Ritz: Alte bemalte Bauernmöbel (101984);
 A. Burgess: Wiege, B. u. Récamier (a. d. Engl., 1985).
 
 2) Geowissenschaften: Strombett, Flussbett oder Bachbett, die von fließenden Gewässern geschaffene und dauernd oder zeitweilig (Trockenbett) von Wasser erfüllte Geländerinne im Talboden, von den Ufern beidseitig begrenzt. Das Flussbett hat nicht immer ein gleichmäßiges Gefälle, da es oft von Gefällstufen und -steilen oder von Kolken und Sand-(Kies-)bänken gegliedert wird. Gletscherbett heißt die Geländewanne, in der sich das Gletschereis talwärts bewegt.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Erosion · Gletscher · Tal
 
 3) Maschinenbau: das massive, meist kastenförmige Untergestell von Werkzeugmaschinen (z. B. bei Drehmaschinen und Hobelbänken); eine biegesteife Konstruktion, die mit Führungen zum präzisen Aufnehmen von beweglichen Werkzeugschlitten, Spannvorrichtungen u. a. versehen ist. Das Maschinenbett besteht aus Gusseisen oder einer Schweißkonstruktion; es gibt aber bereits leichtere Konstruktionen mit hoher Biegesteifigkeit, die aus einfach zu verarbeitendem Polymerbeton gefertigt werden.

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Bẹtt, das; -[e]s, -en [mhd. bet(te), ahd. betti, auch: Beet; urspr. Bez. für das mit Stroh u. Fellen gepolsterte Lager entlang den Wänden des germ. Hauses u. viell. eigtl. = Polster]: 1. Möbelstück zum Schlafen, Ausruhen: ein langes, breites B.; ein französisches B.; ein B. aufstellen, aufschlagen; das B. richten, bauen; sein B., die -en machen (nach der Benutzung wieder in einen ordentlichen Zustand bringen); am Kopf-, Fußende des -es; jmdm. das Frühstück ans B. bringen; auf dem B. sitzen; Es amüsiert sie, bäuchlings auf dem B. zu liegen (Alexander, Jungfrau 97); Und sie knallt sich auch nackt aufs B. (Kunze, Jahre 72); aus dem B. springen (mit Schwung aufstehen); jmdn. [nachts] aus dem B. holen, klingeln (wecken u. zum Aufstehen veranlassen); nur schwer aus dem B. kommen (ungern aufstehen); Freiheit. Was heißt denn das? ... Sich tagelang im B. lümmeln, schmökern ... (Richartz, Büroroman 233); er liegt schon drei Wochen im B. (ugs.; liegt schon seit drei Wochen krank); mit Fieber, Grippe im B. liegen; die Kinder ins/zu B. bringen; Fritzchen macht nachts ins B. (Ossowski, Flatter 45); ins/zu B. gehen; Sie möchte am liebsten zu B. gehen, aber in der Glotze läuft noch ein Krimi (Chotjewitz, Friede 235); sich ins B. legen, (salopp:) hauen; ich bin dann nur noch so ins B. gefallen (war so müde, dass ich sofort ins Bett gegangen bin); bevor sie von Wolfgang erfuhr, dass es mit ihm und Juliane im B. (beim Geschlechtsverkehr) nicht klappte (Wellershoff, Körper 52); ein Hotel mit 60 -en (Unterbringungsmöglichkeiten); *das B. an/bei fünf Zipfeln [an]packen [wollen] (ugs.; mehr tun [wollen], als möglich od. angebracht ist); das B. hüten [müssen] (wegen Krankheit im Bett bleiben [müssen]); das B. mit jmdm. teilen (geh.; in ehelicher od. eheähnlicher Gemeinschaft mit jmdm. leben); ans B. gefesselt sein (wegen schwerer Krankheit o. Ä. das Bett nicht verlassen können); mit jmdm. ins B. gehen/steigen (ugs.; mit jmdm. geschlechtlich verkehren): Gleichzeitig liebte ich drei Frauen und ging mit ihnen ins B. (Wolff [Übers.], Bisexualität 148); sich ins gemachte B. legen (um sich die normalerweise nötigen eigenen Anstrengungen zu ersparen, etwas Vorgefundenes, von anderen Geschaffenes für sich nutzen). 2. kurz für ↑Federbett: ein leichtes, dickes B.; die -en [auf]schütteln, lüften, frisch beziehen, abziehen; sich das B. über die Ohren ziehen. 3. (Jägerspr.) Nachtlager des Hochwildes. 4. kurz für ↑Flussbett: ein enges, breites, tiefes B.; der Fluss hat sein B. verlassen, sich ein neues, anderes B. gesucht. 5. (Technik) tragender Unterbau einer Maschine.

Universal-Lexikon. 2012.