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Utah
Utah 〈[ ju:ta]〉
I 〈m.; -, - oder m. 6Angehöriger eines nordamerikanischen Indianervolkes
II 〈n.; - od. -s; unz.〉 dessen Sprache

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Utah ['ju:ta ]; -s:
Bundesstaat der USA.

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Utah
 
['juːta, englisch 'juːtɑː; nach den Ute-Indianern], Abkürzung Utah, postamtlich UT, Bundesstaat im Westen der USA, 219 902 km2, (2000) 2,233 Mio. Einwohner (1910: 373 900, 1930: 507 800, 1960: 890 600, 1980: 1,5 Mio. Einwohner). Hauptstadt ist Salt Lake City. Utah ist in 29 Verwaltungsbezirke (Countys) gegliedert.
 
Recht:
 
Verfassung von 1896 (mit zahlreichen Änderungen); Senat mit 29, Repräsentantenhaus mit 75 Mitgliedern. Im Kongress ist Utah mit zwei Senatoren und drei Abgeordnete vertreten.
 
Landesnatur:
 
Der wüstenhafte Westen (Great Salt Lake Desert) mit dem abflusslosen Großen Salzsee ist Teil des Großen Beckens; er wird im Osten begrenzt durch die Wasatch Range (bis 3 620 m über dem Meeresspiegel) der Rocky Mountains. Im Nordosten erreichen die ebenfalls zu den Rocky Mountains gehörenden Uinta Mountains im King's Peak 4 126 m über dem Meeresspiegel. Nach Süden geht das Gebirge in das Colorado Plateau über, dessen Sedimentschichten vom Colorado River in tiefen Cañons durchschnitten und von einzelnen Lakkolithen überragt werden. Klimatisch gehört Utah größtenteils zum intramontanen Trockengebiet der USA (Jahresniederschlagsmengen im Westen 220 mm, am Fuß der Wasatch Range 450 mm, im Gebirge über 1 000 mm). Die Niederschläge fallen sehr unregelmäßig, Maxima sind in den Frühjahrs-und Wintermonaten, östlich des Großen Salzsees fällt der Niederschlag als Schnee. Der Temperaturverlauf ist kontinental, Maximum im Juli (30 ºC im Westen, über 20 ºC im Osten), Minimum im Januar (im Westen knapp über 0 ºC, um —5 ºC im Osten).
 
Bevölkerung:
 
Von der Bevölkerung sind 93,8 % Weiße, 1,4 % Indianer, 0,7 % Schwarze, andere 4,1 %. Utah hat eine hohe Geburtenrate von 2,2 %. In dem weitgehend unbewohntem Staat ist hauptsächlich das Gebiet zwischen den Wasatch Range und dem Großen Salzsee besiedelt. In geschlossenen städtischen Siedlungen konzentrieren sich 87 % der Bevölkerung, die größtenStädte sind Salt Lake City, West Valley City, Provo und Sandy City. Etwa 70 % der Bevölkerung sind Mormonen.
 
Wirtschaft:
 
Utah ist reich an Bodenschätzen. Gefördert werden v. a. Kupfer-, Silber-, Blei-, Eisenerze, Erdöl, Erdgas und Kohle; am Großen Salzsee Salzgewinnung. Die besonders seit dem Zweiten Weltkrieg entstandene Industrie umfasst Erzverhüttung und Metallverarbeitung, Flugzeug- und Triebwerkbau, Bekleidungsindustrie und Erdölraffinerien; im »Bionic Valley« Unternehmen der biomedizinischen Technik, die eng mit der University of Utah in Salt Lake City zusammenarbeiten. In der Landwirtschaft Anbau von Weizen, Zuckerrüben, Obst, Kartoffeln überwiegend mit Bewässerung, ferner extensive Viehwirtschaft (Rinder, Schafe). 65 % des Landes, die sogenannten »Federalen Lands«, gehören der Bundesregierung. Dazu zählen fünf Nationalparks, mehrere Nationalmonumente (mit den Parks vergleichbar), Staatswälder u. a. Größter Wirtschaftszweig ist der Tourismus. Besondere Anziehungspunkte sind Arches National Park, Bryce Canyon National Park, Canyonlands National Park, Zion National Park und das Schluchtensystem des Colorado River oberhalb des Glen Canyon Dam.
 
Geschichte:
 
Das seit mindestens 9000 v. Chr. von Indianern besiedelte Gebiet wurde 1540 von Spaniern entdeckt und 1776 von spanischen Franziskanern erkundet, als dort v. a. Shoshone (Paiute, Ute) lebten. In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen Pelzjäger nach Utah, das dann Durchgangsgebiet für die Siedlerzüge nach Kalifornien und Oregon wurde. Der Offizier John Charles Frémont (* 1813, ✝ 1890) erforschte im Auftrag der amerikanischen Regierung 1843 das nördliche Utah und 1845 auf dem Weg nach Kalifornien das Gebiet des Großen Salzsees. Mit der Einwanderung der aus Illinois vertriebenen Mormonen unter Brigham Young (* 1801, ✝ 1877) begann 1847 die permanente Besiedlung Utahs durch Weiße. Sie gründeten Salt Lake City als ihr neues Zion, von dem aus neue Mormonensiedlungen entstanden, und schufen mit einem intensiven Anbau- und Arbeitssystem ein blühendes, an der Gemeinschaft orientiertes und gegen außen abgegrenztes Gemeinwesen. Nach dem Mexikanischen Krieg fiel Utah 1848 an die USA; 1850 als Territorium organisiert. Mit der Zuwanderung nichtmormonischer Siedler kam es, da diese sich in ihren Rechten beeinträchtigt sahen, ab den 1860er-Jahren zu erheblichen Spannungen. Die ab 1849 als »State of Deseret« angestrebte Aufnahme in die Union erfolgte erst am 4. 1. 1896 (45. Staat), nachdem der von der Kirche verwaltete Grundbesitz der Mormonen auf die Gläubigen verteilt, die Polygamie in der Mormonengemeinde offiziell aufgegeben (1890), nationale politische Parteien zugelassen, wirtschaftlichen Beziehungen auch zu Nichtmormonen aufgenommen und Religionsfreiheit, Trennung von Kirche und Staat und das Verbot der Polygamie verfassungsrechtlich verankert worden waren. Nach Vollendung der ersten transkontinentalen Eisenbahn (Union Pacific Railroad) in Utah (10. 5. 1869) förderte v. a. die Ausbeutung der großen Vorkommen an Bodenschätzen im 20. Jahrhundert die wirtschaftliche Entwicklung.
 
Literatur:
 
C. S. Peterson: U. A bicentennial history (New York 1977);
 
U.'s history, hg. v. R. D. Poll (Provo, Ut., 1978);
 J. V. Young: State Parks of U. A guide and history (Salt Lake City, Ut., 1989).
 

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Utah ['ju:ta]; -s: Bundesstaat der USA.

Universal-Lexikon. 2012.