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Volta
Vol|ta 〈[vɔ̣l-] f.; -, Vọl|ten; 16./17. Jh.〉 höfischer schneller Springtanz aus der Provence in dreiteiligem Takt [→ volta]

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Vọl|ta, die; -, Volten [ital. volta, Volte]:
schneller, ausgelassener Tanz des 16. u. 17. Jh.s im Dreier- od. 6/8-Takt.

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I
Vọlta
 
[v-; italienisch »Mal«, »Umdrehung«] die, -/...ten, aus der Provence stammender höfischer Paartanz in schnellem Dreiertakt, in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts bis Anfang des 17. Jahrhunderts sehr verbreitet. Charakteristisch sind ausgelassene Sprünge und Drehungen bei engem Kontakt der Partner.
 
II
Vọlta
 
[v-] der, Fluss in Westafrika, Hauptfluss in Ghana, etwa 1 600 km lang, einschließlich des Schwarzen Volta, der im Südwesten von Burkina Faso entspringt; dieser vereinigt sich (nach 1 100 km) im mittleren Ghana mit dem Weißen Volta (700 km lang), der ebenso wie sein Nebenfluss Roter Volta aus Burkina Faso (ehemalig »Ober-V.«) kommt. Der Volta mündet östlich von Accra bei Ada in den Atlantik; das Einzugsgebiet umfasst 388 000 km2. 30-40 % der jährlichen Abflussmenge werden vom größten Nebenfluss, dem Oti, geliefert. Die früher stark schwankende Wasserführung wurde gleichmäßiger durch den Bau (1961-65) des Akosombo-Damms (660 m lang, 114 m hoch, Kraftwerk mit 792 MW), der den über 400 km langen Voltastausee staut. Dieser erstreckt sich weit in die Quellflüsse hinein. Mit 8 482 km2 Oberfläche ist er der größte Stausee der Erde (148 Mrd. m3 Inhalt). Er hat Bedeutung für den Fischfang und für die Schifffahrt, die auch im Unterlauf (120 km) möglich ist. 24 km unterhalb von Akosombo, bei Kpong, gibt es einen weiteren Staudamm mit Kraftwerk (140 MW).
 
Literatur:
 
W. Thomi: Umsiedlungsmaßnahmen u. geplanter Wandel im Rahmen von Staudammprojekten in der Dritten Welt. Das Beispiel der Siedlungsneugründungen am V.-Stausee/Ghana (1981).
 
III
Vọlta
 
[v-], Alessandro Giuseppe Antonio Anastasio Graf (seit 1810), italienischer Physiker, * Como 18. 2. 1745, ✝ ebenda 5. 3. 1827; lehrte 1774-79 Physik am städtischen Gymnasium in Como, anschließend war er Professor an der Universität Pavia. Volta leistete grundlegende Arbeiten zur Elektrophysik und untersuchte u. a. auch die Zusammensetzung und Ausdehnung von Gasen. 1775 erfand er den Elektrophor, entwickelte daraus 1783 den Plattenkondensator und zeigte mit dem zuvor von ihm konstruierten Strohhalm-Elektroskop, dass die Ladungszunahme auf einer Platte des Kondensators proportional zur angelegten Spannung ist. Die von L. Galvani durchgeführten Versuche erklärte er durch den über einen Elektrolyten hergestellten Kontakt unterschiedlicher Metalle. Er wies nach, dass galvanische Elektrizität und Reibungselektrizität von gleicher Natur sind, und ordnete die Metalle und einige Halbmetalle in eine kontaktelektrische Spannungsreihe. Um 1800 erfand Volta u. a. die Volta-Säule, eine Reihenschaltung von Volta-Elementen, die eine Spannung von über 100 V lieferte und eine erste Gleichstromquelle zur Erzeugung stationärer Ströme war. Volta erlangte durch diese Entdeckungen höchste Anerkennung, wurde Mitglied der Royal Society, der Académie des sciences u. a.; 1810 wurde er zum Grafen und Senator des napoleonischen Königreichs Italien ernannt.
 
Ausgaben: Le opere, 7 Bände (1918-29, Nachdruck 1968).
 
Briefe über thierische Elektricität, in: Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften, Band 114 (1900); Untersuchung über den Galvanismus, in: ebenda Band 118 (1900).
 
Literatur:
 
W. Ostwald: Elektrochemie, ihre Gesch. u. Lehre (1896);
 B. Dibner: Galvani-V. (Norwalk, Conn., 1952);
 B. Dibner: A. V. and the electric battery (New York 1964);
 J. R. Partingten: A history of chemistry, Bd. 4 (London 1964).
 

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Vọl|ta, die; -, Volten [ital. volta, ↑Volte]: schneller, ausgelassener Tanz des 16. u. 17. Jh.s im Dreier- od. 6/8-Takt.

Universal-Lexikon. 2012.