Akademik

streng
drastisch; ultrakrass (umgangssprachlich); schockierend; hart; einschneidend; heftig (umgangssprachlich); drakonisch; krass; strikt; unnachsichtig; rigoros; rigide

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streng [ʃtrɛŋ] <Adj.>:
1.
a) nicht durch Freundlichkeit, Milde, Nachsichtigkeit gekennzeichnet, sondern eine gewisse Härte, Unerbittlichkeit zeigend; unnachsichtig auf Ordnung und Disziplin bedacht:
ein strenger Lehrer, Vater, Richter; strenge Strafen, Vorschriften; eine strenge Erziehung, Leitung, Prüfung; er sah sie mit strengem Blick, strenger Miene an; sie ist sehr streng [mit den Kindern, zu den Schülern]; er sieht streng aus, wirkt sehr streng; sie urteilt sehr streng, zensiert zu streng; jmdn. streng zurechtweisen.
Syn.: drakonisch, drastisch, energisch, entschieden, hart, rigoros, scharf, straff, strikt, unerbittlich, unnachsichtig.
b) keine Einschränkung, Abweichung, Ausnahme duldend; ein höchstes Maß an Unbedingtheit, Diszipliniertheit, Konsequenz, Exaktheit verlangend; sehr korrekt, genau, exakt; strikt:
eine strenge Ordnung; es wurde strengste Pünktlichkeit gefordert; er hatte die strenge Weisung, niemanden einzulassen; strengste Diskretion, Verschwiegenheit ist Voraussetzung; strenge Sitten; der Arzt verordnete ihr strenge Bettruhe; eine strenge Diät; die Anweisungen müssen streng befolgt werden; sich streng an die Regeln, Vorschriften halten; Rauchen ist hier streng verboten; die beiden Bereiche sind streng voneinander zu trennen; streng genommen dürfte sie an dem Wettkampf nicht teilnehmen (im Grunde genommen; wenn man ganz genau ist).
c) in der Ausführung, Bearbeitung o. Ä. ein Prinzip genau, konsequent befolgend:
der strenge Aufbau eines Dramas; der strenge Stil eines Bauwerks; ein streng geschnittenes Kleid.
2. nicht weich, anmutig, lieblich, sondern von einer gewissen Härte, Verschlossenheit zeugend:
strenge Züge; diese Frisur macht ihr Gesicht zu streng.
3. herb und scharf, durchdringend im Geruch, im Geschmack:
ein strenger Geruch; das Fleisch ist ein wenig streng im Geschmack; der Käse schmeckt etwas streng.
Syn.: bitter, penetrant.
4. durch niedrige Temperaturen gekennzeichnet und dabei als recht unangenehm empfunden:
ein strenger Winter; strenger (starker) Frost.
Syn.: eisig, hart, heftig, rau, scharf.

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strẹng 〈Adj.〉
1. hart, unerbittlich, unnachsichtig, unbeugsam (Lehrer, Erziehung, Gesetz, Befehl)
2. ernst (Gesicht)
3. barsch, schroff (Worte)
4. herb (Geschmack)
5. durchdringend, scharf, beißend (Geruch, Kälte)
6. genau (Vorschrift, Grundsätze, Diät)
● jmdn. zu \strengem Arrest verurteilen; ein \strenges Gesetz, Urteil, Verbot; \strenge Maßnahmen, Verordnungen, Vorschriften; ein \strenger Richter, Vater; zu \strengstem Stillschweigen verpflichtet; ein \strenger Winter ● jmdn. \streng anblicken; \streng aussehen; jmdn. \streng bestrafen; Vorschriften \streng einhalten; etwas \streng nehmen genau nehmen, sich streng an etwas halten; nimm es nicht so \streng mit ihr; \streng riechen, schmecken; sein: seine Eltern sind zu \streng; etwas \streng untersagen, verbieten ● \streng genommen(,) handelt es sich um einen Rechtsverstoß eigentlich, im Grunde; 〈aber〉 \streng genommen = strenggenommen; ein Thema \streng sachlich, wissenschaftlich behandeln; \streng verboten = strengverboten ● sich \streng an eine Anweisung, Vorschrift halten; eine Anweisung auf das, aufs \strengste/Strengste befolgen; \streng gegen sich selbst und gegen andere sein [<mhd. strenge <ahd. strengi „stark, tapfer, hart, unfreundlich“; → Strang]

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strẹng <Adj.> [mhd. strenge, ahd. strengi = stark, tapfer, tatkräftig, eigtl. wohl = fest gedreht, straff]:
1. nicht durch Nachsichtigkeit, Milde, Freundlichkeit gekennzeichnet, sondern eine gewisse Härte, Unerbittlichkeit zeigend; unnachsichtig auf Ordnung u. Disziplin bedacht:
ein -er Lehrer, Vater, Richter;
-e Strafen;
eine -e Erziehung;
ein -er Verweis, Tadel;
sie steht unter -er (verschärfter) Aufsicht;
er sah sie mit -em Blick, -er Miene an;
sie ist sehr s. [mit/zu den Kindern];
er zensiert zu s.;
jmdn. s. zurechtweisen;
jmdn. s. ansehen;
<subst.:> etw. wird aufs/auf das Strengste/strengste bestraft.
2.
a) keine Einschränkung, Abweichung, Ausnahme duldend; ein höchstes Maß an Unbedingtheit, Diszipliniertheit, Konsequenz, Exaktheit verlangend; sehr korrekt, genau, exakt; unbedingt, strikt:
-ste Pünktlichkeit, Diskretion, Verschwiegenheit;
-stes Stillschweigen bewahren;
er hatte die -e Weisung, niemanden einzulassen;
-e Bettruhe, eine -e Diät verordnen;
ein -er (strenggläubiger) Katholik;
im -en Sinne (streng genommen, eigentlich);
Anweisungen s. befolgen;
sich s. an die Regeln halten;
Rauchen ist hier s. verboten;
du brauchst dies nicht so s. (seltener; so genau, so ernst) zu nehmen;
etw. s. voneinander trennen;
s. genommen (eigentlich) dürfte sie an dem Spiel nicht teilnehmen;
er ging s. methodisch, wissenschaftlich vor;
b) in der Ausführung, Gestaltung, Linienführung, Bearbeitung ein bestimmtes Prinzip genau, konsequent, schnörkellos befolgend:
der -e Aufbau eines Dramas;
der -e Stil eines romanischen Bauwerks;
der -e Schnitt eines Kostüms;
ein sehr s. geschnittenes Kleid.
3. keine Anmut, Lieblichkeit aufweisend; nicht weich, zart, sondern von einer gewissen Härte, Verschlossenheit zeugend; herb:
-e Züge;
diese Frisur macht ihr Gesicht zu s.
4. durchdringend auf den Geschmacks- od. Geruchssinn wirkend; herb u. etwas bitter:
der -e Geschmack des Käses;
s. im Geschmack sein;
s. riechen.
5. durch sehr niedrige Temperaturen gekennzeichnet; rau:
ein -er Winter;
-er (starker) Frost.
6. (bes. südd., schweiz.) anstrengend, mühevoll, beschwerlich, hart:
eine -e Woche, Zeit;
der Dienst war ziemlich s.;
s. arbeiten.

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strẹng <Adj.> [mhd. strenge, ahd. strengi = stark, tapfer, tatkräftig, verw. mit ↑Strang u. eigtl. wohl = fest gedreht, straff]: 1. a) nicht durch Nachsichtigkeit, Nachgiebigkeit, Milde, Freundlichkeit gekennzeichnet, sondern eine gewisse Härte, Unerbittlichkeit zeigend; unnachsichtig auf Ordnung u. Disziplin bedacht: ein -er Lehrer, Vater, Richter; -e Strafen, Maßnahmen, Vorschriften; -e Grundsätze; Der Tagesablauf wird von der Uhr diktiert und in Verkehrsregeln eingezwängt, die jeden viel intensiver lenken als die früheren -en Konventionen der Gesellschaft (Gruhl, Planet 288); eine -e Erziehung, Leitung, Prüfung, Kontrolle; ein -er Verweis, Tadel; sie steht unter -er (verschärfter) Bewachung, Aufsicht; er sah sie mit -em Blick, -er Miene an; sie ist sehr s. [mit den Kindern, zu den Schülern]; sie sieht s. aus, wirkt sehr s.; er urteilt sehr s., zensiert zu s.; jmdn. s. zurechtweisen, tadeln; jmdn. s. ansehen; <subst.:> etw. wird aufs/auf das Strengste bestraft; b) (bes. südd., schweiz.) anstrengend, mühevoll, beschwerlich, hart: eine -e Arbeit, Tätigkeit; es war eine -e Woche, Zeit; der Dienst war ziemlich s.; sie musste ziemlich s. arbeiten. 2. a) keine Einschränkung, Abweichung, Ausnahme duldend; ein höchstes Maß an Unbedingtheit, Diszipliniertheit, Konsequenz, Exaktheit verlangend; sehr korrekt, genau, exakt; unbedingt, strikt: eine -e Ordnung; Der Bestand der Tiere hatte mit 750 einen Tiefpunkt erreicht, ist aber durch -en Schutz wieder auf 1950 gestiegen (natur 9, 1991, 56); es wurde -ste Pünktlichkeit gefordert; er hatte die -e Weisung, niemanden einzulassen; -ste Diskretion, Verschwiegenheit ist Voraussetzung; Bisher hatten sie über das Projekt -stes Stillschweigen bewahrt (Danella, Hotel 119); -e Sitten, Traditionen; der Arzt verordnete ihr -e Bettruhe, eine -e Diät; er ist ein -er (strenggläubiger) Katholik; im -en Sinne (streng genommen, eigentlich) sind wir alle schuld daran; die Anweisungen müssen s. befolgt werden; bei etw. ganz s. verfahren; sich s. an die Regeln, Vorschriften halten; Rauchen ist hier s. verboten; du brauchst dies nicht so s. (seltener; so genau, so ernst) zu nehmen; sie haben die Vorschriften nicht so s. genommen; s. genommen dürfte sie an dem Spiel nicht teilnehmen; Obwohl wir, s. genommen, von diesem Gesetz nicht unmittelbar betroffen waren, ... (Leonhard, Revolution 68); obwohl Aue, als kreisfreie Stadt, s. genommen postalisches Ausland wäre (Heym, Schwarzenberg 192); Der Sammler ... vereint das s. genommen Unvereinbare ... aus durchaus unterschiedlichen Kulturen (Fest, Im Gegenlicht 294); die beiden Bereiche sind s. voneinander zu trennen; er ging s. methodisch, wissenschaftlich vor; s. national gesinnte Deutsche bildeten die Hilfspolizei (Loest, Pistole 47); b) in der Ausführung, Gestaltung, Linienführung, Bearbeitung ein bestimmtes Prinzip genau, konsequent, schnörkellos befolgend: der -e Aufbau einer Fuge, eines Dramas; der -e Stil eines romanischen Bauwerks; die Akropolis der Zapoteken, eine weite und umfängliche Tempelstätte in -er Geometrie (Frisch, Montauk 104); ein hoher, -er Kragen; Gisela ging in einem -en (schnörkellosen, nicht verspielten) schwarzen Kleid (Kronauer, Bogenschütze); der -e Schnitt eines Kostüms; eine immer frische Schürze mit breiten, über dem Rücken gekreuzten Bändern und einer -en Schleife (Kronauer, Bogenschütze 7); ein s. geschnittenes Kleid. 3. keine Anmut, Lieblichkeit aufweisend; nicht weich, zart, sondern von einer gewissen Härte, Verschlossenheit zeugend; herb: ein -es Gesicht; -e Züge; diese Frisur macht ihr Gesicht zu s. 4. durchdringend auf den Geschmacks- od. Geruchssinn wirkend; herb u. etwas bitter: der -e Geschmack des Käses; würziges Fladenbrot zur -en Milch der Ziege (Stern, Mann 83); der -e Pferdegeruch stand ... in der Luft (Schnurre, Bart 105); das Fleisch ist ein wenig s. im Geschmack; s. riechen. 5. durch sehr niedrige Temperaturen gekennzeichnet; rau: ein -er Winter; -er (starker) Frost; Die Kälte der letzten Tage war nicht s. genug gewesen (Bieler, Mädchenkrieg 183).

Universal-Lexikon. 2012.