Akademik

hässlich
widerlich; unästhetisch; unschön; unattraktiv; affrös (veraltet); ungestalt; reizlos; unansehnlich

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häss|lich ['hɛslɪç] <Adj.>:
1. im Aussehen nicht schön; das ästhetische Empfinden verletzend:
ein hässliches Gesicht, Gebäude; ein hässlicher Kerl; sie findet sich hässlich.
Syn.: abscheulich, abstoßend, ekelhaft, eklig, fies (ugs.), grässlich (ugs.), gräulich (emotional), scheußlich, unschön, widerlich (abwertend), widerwärtig.
2. sehr unerfreulich, unangenehm auf jmdn. wirkend, sich unangenehm auf jmdn. auswirkend:
hässliches Wetter; hässliche Redensarten; ein hässliches Benehmen; du warst sehr hässlich zu mir.
Syn.: abscheulich, bösartig, böse, fies, garstig, gemein, perfid[e] (bildungsspr.), schäbig (abwertend), schandbar, schändlich, schmählich (geh.), schmutzig, übel, unliebsam, unschön, verdrießlich (geh. veraltend).

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hạ̈ss|lich 〈Adj.〉
1. unschön, abstoßend, entstellt, missgestaltet
2. unangenehm, widrig
3. 〈fig.〉 garstig, sehr unfreundlich, gemein (Verhalten)
● eine \hässliche Angelegenheit, Geschichte, Sache; \hässliche Ausdrücke, Angewohnheiten, Gedanken, Träume, Worte; ein \hässliches Bild, Gesicht, Wetter; er hat sich von seiner \hässlichsten Seite gezeigt 〈fig.〉 ● man soll nicht \hässlich über andere sprechen; er hat sich ihr gegenüber \hässlich verhaltenklein und \hässlich dastehen, sein, werden 〈fig.; umg.〉 kleinlaut ● sie ist sehr \hässlich zu ihrer Mutter [<ahd. hazlih, urspr. „hasserregend“; → Hass]

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hạ̈ss|lich <Adj.> [mhd. heʒ[ʒe]lich, haʒlich, ahd. haʒlīh, urspr. = feindselig, voller Hass]:
1. von unschönem Aussehen, das ästhetische Empfinden verletzend; abstoßend:
ein -es Gesicht, Mädchen;
ein -er Mensch, Mann;
-e Farben, Vorstadtstraßen;
er sah erschreckend h. aus;
R Ärger macht h.
2.
a) eine menschlich unerfreuliche Haltung erkennen lassend; gemein:
-e Redensarten;
das war sehr h. von dir;
sei doch nicht so h. [zu deiner Schwester]!;
h. von jmdm. sprechen;
b) unangenehm, unerfreulich:
ein -er Vorfall;
-es Wetter;
ein -er Husten plagte ihn.

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hässlich
 
[althochdeutsch haʒlīh, ursprünglich »feindselig«, »voller Hass«], bezeichnet das beim Rezipienten Missfallen und Ablehnung Erzeugende. Unter der einseitigen Begrenzung der Kunst auf das Schöne, d. h. der »Nachahmung der schönen Natur« als Endzweck der Kunst und das Vergnügen des Betrachters als ihr Ziel, blieb das Hässliche als Selbstständiges - als Sujet wie als Gestaltung - von der Kunst ausgeschlossen. Wie für Aristoteles gilt auch für die späteren Erörterungen, dass das Hässliche lediglich als Einzelmoment eines Werkes auftreten und ästhetisch positiven Wert erhalten kann, weil es als durch das Ganze des Werkes transzendiert und/oder aufgehoben verstanden wird, etwa wenn komische oder tragische Wirkung erzeugt werden soll (G. E. Lessing) oder es um die Vermittlung moralischen und ästhetischen Interesses geht (Schiller). Im 19. Jahrhundert entstand durch die Erschütterung des Theorems von der Autonomie des Schönen als »zweiter Natur« (Goethe) und durch eine neue Hinwendung der Kunst zur Wirklichkeit (Realismus) eine nicht mehr antithetische Konzeption von hässlich. Doch erst der Naturalismus konnte das Hässliche aufgrund seiner die gesamte Wirklichkeit umfassenden Kunstabsicht voll mitthematisieren. Wegen der Bezugnahme auf die Verwendungsweise nur ihr eigener Mittel und des Versuchs einer Integration von Kunst und Leben ist die Frage nach schön und/oder hässlich für die Moderne nicht mehr grundlegend.

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hạ̈ss|lich <Adj.> [mhd. heʒ[ʒe]lich, haʒlich, ahd. haʒlīh, urspr. = feindselig, voller Hass]: 1. von unschönem Aussehen, das ästhetische Empfinden verletzend; abstoßend: ein -es Gesicht, Mädchen; ein -er Mensch, Mann; -e Farben, Vorstadtstraßen; Sarowskis Köter, h. wie der Teufel, schnüffelten an den Pelzstiefeln (Gaiser, Jagd 34); er sah erschreckend h. aus; Dessen Sohn ... eifert dagegen Kurt Cobain nach, indem er sich mit einer Schrotflinte erschießen will und h. verkrüppelt überlebt (Woche 20. 12. 96, 39); R Ärger macht h. 2. a) eine menschlich unerfreuliche Haltung erkennen lassend; gemein: -e Redensarten; das war sehr h. von dir; sei doch nicht so h. [zu deiner Schwester]!; h. von jmdm. sprechen; b) unangenehm, unerfreulich: ein -er Vorfall; Es soll zu einer -en Szene gekommen sein (Brot und Salz 42); -es Wetter; ein -er Husten plagte ihn; Im Augenblick hörte sie -es Knattern. Auf einem ... Weg raste ein Mopedfahrer (Bastian, Brut 43).

Universal-Lexikon. 2012.