Mạgnus
[lateinisch, eigentlich »der Große«], Herrscher:
1) Mạgnus I. Olafsson, M.Magnus der Gute, König (seit 1035), * 1024, ✝ 25. 10. 1047; Sohn Olafs des Heiligen; war mit seinem Vater im russischen Exil, gewann mit schwedischer Hilfe die Krone Norwegens, 1042 auch die Dänemarks. 1043 schlug er, mit der hamburgisch-bremischen Kirche verbündet, einen Slaweneinfall in Schleswig zurück.
2) Mạgnus VI. Lagabøter [-bøːtər, »Gesetzesverbesserer«], König (seit 1263), * Tønsberg 1238, ✝ Bergen 9. 5. 1280; Sohn Håkons des Alten; ließ ein einheitliches Landrecht (1274/76) ausarbeiten, musste der Kirche aber 1277 u. a. eine eigene Gerichtsbarkeit zugestehen. Im Vertrag von Perth (1266) trat er die Hebriden und die Isle of Man gegen Tribut an Schottland ab.
Norweg. Königsgeschichten, hg. v. F. Niedner, Bd. 2 (Neuausg. 1965).
3) Mạgnus VII. Eriksson, König von Norwegen (1319-55) und als Mạgnus II. Eriksson von Schweden (1319-63), * 1316, ✝ (ertrunken) im Hardangerfjord 1. 12. 1374; stellte mit dem Landrecht von 1350 die Rechtseinheit in Schweden her. 1355 überließ er seinem Sohn Håkon (VI. Magnusson), der bereits 1343 zu seinem Nachfolger in Norwegen bestimmt worden war, die Krone dieses Landes. In Schweden wählte der Adel 1364 gegen Magnus und Håkon Magnus' Neffen Albrecht von Mecklenburg zum Nachfolger.
Mạgnus,
1) Heinrich Gustav, Chemiker und Physiker, * Berlin 2. 5. 1802, ✝ ebenda 4. 4. 1870; seit 1834 Professor in Berlin, wo er erstmals in Deutschland physikalische Kolloquien einführte. Seine physikalischen Arbeiten galten u. a. der Wärmeausdehnung von Luft und Wasserdampf sowie den Strömungen von Gasen und Flüssigkeiten (1852 entdeckte er den Magnus-Effekt), seine chemischen betrafen v. a. Tellur, Selen und Platin.
2) Kurt, Verwaltungsjurist und Rundfunkpionier, * Kassel 28. 3. 1887, ✝ Wiesbaden 20. 6. 1962; 1923 Mitgründer und Aufsichtsrats-Vorsitzender der »Funk-Stunde A. G.«, Berlin, 1925 Direktor, 1930-33 Vorstandsvorsitzender der »Reichs-Rundfunk-Gesellschaft mbH«; ab 1945 im Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr; Mitgründer und bis 1962 Vorstandsmitglied, zuletzt Präsident des Goethe-Instituts, München.
3) ['maȖnʊs], Olaus, eigentlich Olof Månsson ['moːn-], schwedischer Kartograph und Geschichtsschreiber, * Linköping Oktober 1490, ✝ Rom 1. 8. 1557. Seine »Carta marina et descriptio septentrionalium terrarum ac mirabilium rerum« stellt die erste detaillierte Karte von Nordeuropa dar (neun Holzschnittkarten, 1539 in Venedig erschienen, 1572 in Rom in Kupfer gestochen). In seiner »Historia de gentibus septentrionalibus« (Rom 1555; deutsch »Historien der mittnaechtigen Laender. ..«, Basel 41567) bietet Magnus eine Geschichte dieses Raumes.
III
Mạgnus,
Sankt Mạng, rätoromanischer Benediktiner, * um 699, ✝ Füssen 6. 9. 772 (?); war seit 746 Missionar im östlichen Allgäu und am oberen Lech. Aus seiner Niederlassung in Füssen entwickelte sich das Benediktinerkloster Sankt Mang. - Heiliger (Tag: 6. 9.).
Universal-Lexikon. 2012.