Mọntfort,
Ruine einer Kreuzfahrerburg in Nordisrael, rd. 50 km nordöstlich von Akko, die 1227-29 vom Deutschen Orden als Hochmeistersitz erbaut wurde.
Montfort,
schwäbisches Grafengeschlecht, benannt nach dem Stammsitz Montfort bei Götzis in Vorarlberg. 1260 teilte sich das Haus in die Linien Montfort-Feldkirch (bis 1390), Montfort-Bregenz (bis 1338) und Montfort-Tettnang, von der eine jüngere Linie Tettnang (1574 erloschen) und eine jüngere Linie Bregenz (1787 erloschen) ausgingen. Von den großen Gütern am Bodensee und Alpenrhein sowie in den Voralpen fiel die Mehrzahl den Habsburgern zu. 1816 lebte der Name des Hauses wieder auf, als der König von Württemberg seinen Schwiegersohn zum Grafen von Montfort erhob. - Der Linie Montfort-Bregenz entstammte Hugo von Montfort.
Montfort
[mɔ̃'fɔːr], französisches Adelsgeschlecht (Stammsitz Montfort-l'Amaury bei Rambouillet), spielte als eine der führenden Familien der kapeting. Krondomäne eine bedeutende Rolle in der französischen und englischen Geschichte v. a. des 11.-13. Jahrhunderts - Bedeutende Vertreter:
1) Simon IV., Graf, * Muret (bei Toulouse) um 1160, ✝ (gefallen) bei Toulouse 25. 6. 1218, Vater von 2); brachte als militärischer Führer (seit 1209) des Kreuzzuges gegen die Albigenser den größten Teil der Besitzungen des Adels des Languedoc an sich. Sein Sohn Amaury VI. (* 1192, ✝ 1241) verlor alle Eroberungen und trat 1226 seine Rechte auf die Grafschaft Toulouse an König Ludwig VIII. ab.
2) [englisch 'mɔntfət], Simon de, Earl of Leicester [-əv 'lestə], * um 1200, ✝ bei Evesham (bei Worcester) 4. 8. 1265, Sohn von 1); erlangte durch Erbschaft mütterlicherseits die Grafschaft Leicester in England. Obwohl er Schwager des englischen Königs Heinrich III. war, leitete er die Opposition der Barone gegen die Politik des Königs. Durch die »Provisions of Oxford« von 1258 trug Montfort zu einer Entwicklung bei, in deren Verlauf sich das Parlament von einer gelegentlichen politischen Aushilfe zur Institution wandelte (Fixierung des Wortgebrauchs vom »Parliamentum«). Montfort besiegte Heinrich in der Schlacht bei Lewes (14. 5. 1264 und bemächtigte sich der Herrschaft (Großbritannien und Nordirland, Geschichte). 1265 berief er Vertreter der Grafschaften und Städte in das Parlament und gab dadurch der Entwicklung des englischen Parlaments einen entscheidenden Anstoß. Er fiel im Kampf gegen den englischen Thronfolger, den späteren König Eduard I.
C. H. Knowles: S. de M., 1265-1965 (London 1965);
Documents of the baronial movement of reform and rebellion 1258-1267, hg. v. R. F. Treharne u. a. (Oxford 1973);
R. F. Treharne: S. de M. and baronial reform. Thirteenth century essays (London 1986).
Universal-Lexikon. 2012.