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Erdbeere
Ananas (österr.) (umgangssprachlich)

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Erd|bee|re ['e:ɐ̯tbe:rə], die; -, -n:
a) wild und im Garten wachsende, niedrige Pflanze, deren Blätter in Rosetten stehen und die Erdbeeren (b) als Früchte hervorbringt:
Erdbeeren anbauen.
Zus.: Gartenerdbeere, Walderdbeere.
b) rote, fleischige, aromatische Frucht der Erdbeere (a): frische Erdbeeren auf dem Markt kaufen; Erdbeeren mit Schlagsahne essen.

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Erd|bee|re 〈f. 19Angehörige einer Gattung der Rosengewächse: Fragaria

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Erd|bee|re , die [mhd. ertber, ahd. ertberi]:
a) (wild u. in Gärten wachsende) Pflanze mit in Rosetten stehenden Blättern, weißen Blüten u. Erdbeeren (b) als Früchten;
b) rote, fleischig aromatische Frucht der Erdbeere (a).

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Erdbeere,
 
1) Fragaria, Gattung der Rosengewächse mit rund 30 Arten in den gemäßigten und subtropischen Gebieten der nördlichen Halbkugel und in den Anden; Ausläufer treibende Stauden mit grundständiger, aus dreizählig gefiederten, gesägten Blättern bestehender Blattrosette und weißen, überwiegend zwittrigen Blüten. Die meist essbaren Früchte (Erdbeeren) sind Scheinfrüchte; bei jeder Blüte entwickeln sich die zahlreichen Fruchtblätter zu Nüsschen, die der aufgewölbten, sich fleischig entwickelnden und rot färbenden Blütenachse aufsitzen (Sammelnussfrucht). Die Walderdbeere (Fragaria vesca) ist eine Wildart mit ungestielten Blattfiedern und relativ kleinen, aromatischen Früchten; eine Kulturform der Walderdbeere stellt die mehrmals im Jahr blühende und fruchtende Monatserdbeere (Fragaria vescavar semperflorens) dar.
 
Die bedeutendste, in zahlreichen Sorten kultivierte Erdbeere ist die großfrüchtige Gartenerdbeere (Fragaria ananassa), die um 1750 in Holland aus der Kreuzung der südamerikanischen Chileerdbeere (Fragaria chiloensis) mit der nordamerikanischen Scharlacherdbeere (Fragaria virginiana) entstand. Die meist im Freiland, aber auch im Folientunnel oder unter Glas angebauten Pflanzen bevorzugen einen schwach sauren, genügend feuchten Boden. Da nach zwei Jahren der Ertrag meist geringer wird, werden die Pflanzen nach dieser Zeitspanne häufig durch eine Neupflanzung ersetzt. Die meisten Sorten blühen und fruchten nur einmal jährlich (Kurztagspflanzen), andere tragen bis zum Frostbeginn (tagneutrale Pflanzen).
 
Die Früchte können vielseitig verwendet werden. Die wichtigsten Bestandteile sind: 89,5 % Wasser, 0,8 % Eiweiß, 0,4 % Fett, 7,5 % Kohlenhydrate, 1,3 % Rohfaser und 0,5 % Mineralstoffe. An Vitaminen kommen je 100 g essbaren Anteils u. a. vor (Mittelwerte): 0,03 mg Vitamin B1, 0,05 mg Vitamin B2 und 64 mg Vitamin C.
 
Krankheiten
 
und Schädlinge: Bei Chlorose liegt Mangan- oder Eisenmangel vor. Bei Befall durch Viren lässt die Wuchskraft der Stauden auffällig nach; Überträgerin ist die Knotenblattlaus. Die häufigsten Pilzkrankheiten sind Verticilliumwelke, Rote Wurzelfäule, Grauschimmelfäule, Lederfäule, Mehltau sowie Rot- und Weißfleckenkrankheit; häufig vorkommende Schadtiere sind: Erdbeerälchen, -milbe, -wickler, -stängelstecher, -blütenstecher; an Früchten fressen Schnecken und Vögel.
 
Kulturgeschichte:
 
Die Erdbeere wird bereits bei Ovid und Vergil als »fragum« erwähnt. Im Mittelalter wurde ihr Heilkraft zugeschrieben. Sie galt als Speise der Seligen, aber auch als Sinnbild der Verlockung und Weltlust. Die dreigeteilten Blätter hielt man für ein Symbol der Trinität und stellte die Pflanze deshalb oft in Plastik und Malerei dar. Hildegard von Bingen war die Erdbeere als »Erpere« bekannt. Die Scharlacherdbeere gelangte um 1623 aus Virginia nach England, die Chileerdbeere um 1712 von Chile nach Frankreich, von dort nach England, Deutschland und in die übrigen Länder Europas.
 
 2) Indische Erdbeere, Art der Gattung Duchesnea.
 

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Erd|bee|re, die [mhd. ertber, ahd. ertberi]: a) (wild u. in Gärten wachsende) Ausläufer bildende Pflanze mit in Rosetten stehenden Blättern, weißen Blüten u. Erdbeeren (b) als Früchten; b) rote, fleischig aromatische Frucht der ↑Erdbeere (a): -n pflücken, einzuckern.

Universal-Lexikon. 2012.