Chris|tian Sci|ence 〈[ krı̣stjən saıəns] f.; - -; unz.〉 von Mary Baker-Eddy 1866 begründete relig. Weltanschauung u. metaphys. Heilmethode [engl., „Christliche Wissenschaft“]
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Chris|tian Sci|ence ['krɪstjən 'saɪəns ], die; - - [engl. = christliche Wissenschaft]:
1879 in den USA gegründete christliche Gemeinschaft, die durch enge Verbindung mit Gott menschliche Unzulänglichkeit überwinden will.
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Christian Science
['krɪstjən 'saɪəns], Chrịstliche Wissenschaft [k-], eine von Mary Baker Eddy gegründete Glaubensgemeinschaft. Die »Kirche Christi, Wissenschafter« versteht sich als christliche Kirche mit der Aufgabe, das Urchristentum wieder einzuführen und lehrt, dass die Anwendung der Grundsätze der Bibel, verbunden mit Verständnis der ihnen zugrunde liegenden Gesetze auch heute dazu führt, Leben von Sünde und dem daraus folgenden Leiden zu erlösen. Das (in der späteren Kirche weitgehend verloren gegangene) Element christlichem Heilens, das in der religiösen Praxis der Christian Science eine bedeutende Stellung einnimmt, wird als ein unabdingbarer Teil des Auftrages Christi Jesu gesehen. Nach der von Mary Baker Eddy in ihrem Hauptwerk, dem Lehrbuch »Science and Health with Key to Scriptures« (1875, deutsch »Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift«, seit 1912 mehrere Auflage; zuletzt 1975) entwickelten Auffassung lehrt die Bibel Gott als grundlegende geistige Ursache, allumfassende Liebe, das vollkommene geistige Sein, lehrt ihn als »Alles-in-allem«. Unter dieser Prämisse ist nichts wirklich außer Gott und dem von ihm gewollten vollkommenen geistigen Sein des Menschen, der als Gottes Gleichnis und Bild geschaffen sei. Die Materie samt ihren Begleiterscheinungen Sünde, Krankheit und Tod wird als Illusion betrachtet, die durch das Wirken des Christus überwunden wird. Die sowohl Verkündigungs- als auch Heilungsauftrag umfassende Nachfolge Christi sei der Weg, Gott schrittweise über die im Gebet gewonnene Erkenntnis näher zu kommen, wodurch alles Gott Unähnliche seine Macht und Wirklichkeit verliere und sich der Mensch seiner von Gott gewollten Bestimmung (als Gottes Bild und Gleichnis) bewusst werde. - Die durch Lesungen, Gebete und Gesang geprägten Gottesdienste am Sonntag und die »Zeugnisversammlungen« am Mittwoch werden von »Lesern« (in der Regel für drei Jahre gewählte Gemeindemitglieder) geleitet, die Passagen aus der Bibel und erklärende Abschnitte aus dem »Lehrbuch« vorlesen. In den Mittwochsversammlungen besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit, vor der Gemeinde von ihren Heilungserfahrungen zu berichten.
Mittelpunkt der Christian Science ist die 1879 von Mary Baker Eddy gegründete Mutterkirche, »The First Church of Christ, Scientist« in Boston (Massachusetts). In Deutschland entstanden 1897 die ersten Gemeinden. 1941 vom nationalsozialistischen Staat verboten, wurde die Christian Science 1945 als Christliche Wissenschaft wieder zugelassen. In der DDR war die Christian Science von 1951 bis 1989 verboten. Heute (1995) zählt die Christian Science über 2 000 Kirchen und Vereinigungen in über 69 Ländern, darunter 98 in Deutschland, 2 in Österreich und 29 in der Schweiz; Mitgliederzahlen werden nicht angegeben, die Zahl der offiziell anerkannten, vollberuflich als Seelsorger im Heilungsdienst arbeitenden »Ausüber« wird auf 5 000 geschätzt. - Die Mutterkirche in Boston gibt über eine eigene Verlagsgesellschaft den »Christian Science Monitor« heraus.
H.-D. Reimer: Metaphys. Heilen. Eine krit. Darst. der Christl. Wiss. »C. S.« (1966);
K. Hutten: Seher, Grübler, Enthusiasten. Das Buch der traditionellen Sekten u. religiösen Sonderbewegungen (141989);
Was glauben die andern, hg. v. H. Trubach (41993).
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Chris|tian Sci|ence ['krɪstjən 'saɪəns], die; - - [engl. = christliche Wissenschaft]: 1879 in den USA gegründete christliche Gemeinschaft, die durch enge Verbindung mit Gott menschliche Unzulänglichkeit überwinden will.
Universal-Lexikon. 2012.