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Block
Notizblock; Schreibblock; Klotz

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Block [blɔk], der; -[e]s, -s und Blöcke ['blœkə]:
1. <Plural: Blöcke> festes, großes Stück aus einheitlichem Material:
ein Block aus Beton.
Syn.: Brocken, Klotz, Klumpen.
Zus.: Betonblock, Eisblock, Felsblock, Granitblock, Holzblock, Marmorblock, Metallblock.
2. <Plural: Blocks oder Blöcke> von vier Straßen begrenzte rechteckige mit Häusern bebaute Fläche innerhalb eines Stadtgebietes:
einmal um den Block spazieren.
Zus.: Häuserblock, Wohnblock.
3. <Plural: Blocks oder Blöcke> an einer Kante zusammengeheftete Blätter, die einzeln abgerissen werden können:
ein Block Briefpapier.
Zus.: Abreißblock, Briefblock, Formularblock, Kassenblock, Notizblock, Quittungsblock, Rezeptblock, Schreibblock, Skizzenblock, Stenoblock, Stenogrammblock, Zeichenblock.
4. <Plural: Blöcke, seltener Blocks> in sich geschlossene Gruppe von politischen oder wirtschaftlichen Kräften, von Staaten, die sich unter bestimmten wirtschaftlichen, strategischen o. ä. Aspekten zusammengeschlossen haben:
die politischen Parteien bildeten einen Block.
Syn.: Allianz, 1 Bund, Bündnis, Koalition, Verband, Vereinigung.
Zus.: Machtblock, Militärblock, Wirtschaftsblock.

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Blọck
I 〈m. 1u
1. großes, ungefüges Stück Holz, Metall od. Stein (Fels\Block, Marmor\Block)
2. kurzer Baumstamm, Klotz
3. in Formen mit rechteckigem Querschnitt gegossene Rohmetallmasse
4. Gebirgsmassiv
5. 〈Pol.〉
5.1 Verbindung mehrerer Staaten mit dem Ziel einer Vergrößerung der Staatsmacht (Ost\Block)
5.2 Verbindung mehrerer Parteien
6. eingegrenzter Teilbereich eines Zuschauerraums in Stadien u. Ä. (Fan\Block)
7. funktional eigenständiger Bereich eines Kraftwerks
8. Einrichtung zum Sperren von Eisenbahnstrecken durch Signale
9. Gehäuse für die Rollen des Flaschenzuges
10. 〈Geol.〉 ursprüngliche Anlage eines Kontinents
● roher, unbehauener \Block; einen Verurteilten an od. in den \Block schließen
II 〈m. 6 oder m. 1u
1. Gesamtheit mehrerer zusammenhängender Mietshäuser (Wohn\Block)
2. an einer Seite od. an allen vier Seiten zusammengeklebte od. -geheftete Papierbogen, die man abreißen kann (Notiz\Block, Schreib\Block)
3. 〈Sp.; bes. Basketball u. Volleyball〉 Abwehrsperre durch einen od. mehrere Spieler
● die Familie Vogt wohnt mit uns im selben \Block; abends noch einmal um den \Block gehen
[nddt. Nebenform zu oberdt. Bloch <ahd. bloh „Klotz, Bohle“ <idg. *bhlugno-]

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Blọck , der; -[e]s, Blöcke u. -s [aus dem Niederd. < mniederd. blok = Holzklotz, -stamm, H. u.]:
1. <Pl. Blöcke> kompakter, kantiger Brocken aus hartem Material:
ein unbehauener B.;
ein erratischer B. (Findling);
Blöcke (Quadern) von Marmor.
2. <Pl. Blöcke u. -s> (Eisenbahn) Einrichtung zur Sicherung des Eisenbahnverkehrs auf Bahnhöfen u. Strecken.
3. <Pl. -s, selten: Blöcke> in sich geschlossene, ein Viereck bildende Gruppe von [Wohn]häusern innerhalb eines Stadtgebietes; Häuserblock.
4. <Pl. Blöcke, selten: -s>
a) in sich geschlossene Gruppe von politischen od. wirtschaftlichen Kräften:
einen B. innerhalb der Partei bilden;
b) Gruppe von Staaten, die sich unter bestimmten wirtschaftlichen, strategischen o. Ä. Aspekten zusammengeschlossen haben.
5. <Pl. Blöcke u. -s> bestimmte Anzahl an einer Kante zusammengeklebter od. -gehefteter Papierbogen, die einzeln abgerissen werden können:
ein B. Briefpapier.
6. <Pl. -s, selten: Blöcke> (Philat.) kleiner Bogen mit breitem [verziertem od. beschriftetem] Rand u. einer od. mehreren Briefmarken, der nur als Ganzes, ungeteilt verkauft bzw. gesammelt wird.
7. <Pl. Blöcke> (nationalsoz.) (40‒60 ↑ Haushalte (2) umfassende) unterste Organisationseinheit in der regionalen Gliederung der NSDAP.
8. <Pl. -s> (Basket-, Volleyball) durch einen od. mehrere Spieler(innen) gebildete Sperre:
einen B. bilden.
9. <Pl. Blöcke> selbstständig funktionsfähiger Teil eines Kraftwerks.
10. <Pl. Blöcke> Gehäuse für die Rollen des Flaschenzuges.
11. <Pl. Blöcke> Kern (4 c).
12. <Pl. Blöcke, selten -s> Abschnitt als Einteilung der Zuschauerplätze in einem Stadion, Theater o. Ä.

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I
Block,
 
1) Eisenbahnverkehr: Eisenbahnblock.
 
 2) Geologie: stabiler Erdkrustenteil mit stark umgeformtem Tiefbau und Bruchtektonik, ohne jüngere Faltungen.
 
 3) grafische Technik: durch Zusammentragen und anschließendes Fügen entstehendes Erzeugnis der Buchbinderei oder Papierverarbeitung, das aus übereinander liegenden Blättern und/oder Bogen besteht. (Buchblock)
 
 4) Informatik: 1) Zusammenfassung von Daten (Datenblock), um sie gemeinsam speichern oder verarbeiten zu können. 2) Programmeinheit, die aus einer Folge von Deklarationen und einer Folge von Anweisungen besteht. Blöcke dienen vorwiegend der klaren Strukturierung eines Programms.
 
 5) Kraftwerksbau: selbstständig funktionsfähiger Teil eines Blockkraftwerks, in dem mindestens ein Dampferzeuger, eine Dampfturbine, ein Generator und ein Transformator zu einer regeltechnischen Einheit zusammengefasst sind.
 
 6) Medizin: der Herzblock.
 
 7) Metallurgie: ein Gussstück aus Stahl von quadratischem oder rechteckigem Querschnitt, das in einer Kokille erstarrt ist und im Blockwalzwerk zur Herstellung von Blechen, Platten, Profilen u. a. dient. (Blockgießen)
 
 8) Politik: In der Innenpolitik bezeichnet Block (französisch bloc) das Bündnis mehrerer selbstständiger Parteien vor und nach den Parlamentswahlen und zur gemeinsamen Arbeit im Parlament. In den parlamentarischen Demokratien wird der Regierungsblock heute meist Koalition genannt. Neben dem Begriff Block erscheint v. a. im früheren politischen Sprachgebrauch die Bezeichnung Kartell (französisch cartel). Im Vergleich zu den Begriffen »Block« und »Kartell« betont das verwandte »Front« sehr viel stärker die gemeinsame ideologische Ausrichtung der verbündeten politischen Kräfte und - entsprechend der Entlehnung aus dem Militärischen - das kämpferische Moment.
 
In der Außenpolitik bezeichnet Block ein Staatenbündnis, dessen Mitglieder nicht allein militärisch, sondern auch ideologisch und machtpolitisch eng miteinander verbunden sind.
 
Geschichtliches:
 
In Deutschland bildete sich 1887 ein Kartell aus Deutsch- und Freikonservativen sowie Nationalliberalen, 1907 der Bülow-Block, in Frankreich 1919 der Bloc national und 1924 der Cartel des gauches. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden Blockbildungen unter der Bezeichnung »Front«: Harzburger Front, Volksfront. Aus dem Volksfrontmodell entwickelte sich v. a. im Zuge der Sowjetisierung Ost- und Ostmitteleuropas nach 1945 das Blocksystem als politische Grundlage der Volksdemokratie.
 
Im Verlauf des Ost-West-Konflikts entstand für die von den USA geführten Staaten die Bezeichnung Westblock, für die von der UdSSR geführten Länder Ostblock. Staaten, die sich keinem dieser Blöcke anschließen wollten, bekannten sich zur Blockfreiheit (Non-alignment) und organisierten sich als blockfreie Staaten.
 
Im diktatorischen Regierungssystem des Nationalsozialismus bezeichnet Block die unterste, von einem Blockleiter (auch Blockwart) und seinen Blockhelfern organisierte Kontrollebene in der Bevölkerung, umfasste etwa 40 bis 60 Haushaltungen.
 
 9) Psychologie: Blockierung, kurze Hemmung oder Unterbrechung des Gedankengangs, der Erinnerung (Nichtverfügbarkeit erlernter Inhalte, üblicherweise geläufiger Begriffe), auch des Handelns (in der Abfolge von Reiz und Reaktion), der emotionalen Reaktionsfähigkeit oder des Wahrnehmens; widerfährt ohne ersichtliches inneres oder äußeres Motiv und kann u. a. durch emotionale Erregung, z. B. bei Prüfungsangst, durch Ermüdung oder psychopathologisch (Emotionshemmung) bedingt sein.
 
 10) Schiffbau: Gehäuse unterschiedlicher Form und Größe aus Holz, Metall oder Kunststoff, in dem sich eine oder mehrere gleit- oder kugelgelagerte Rollen (Scheiben) zur Führung und Umlenkung von Tauwerk befinden. Mehrere Blöcke dienen in Verbindung mit Tauwerk zur Zugkraftübersetzung durch Taljen, z. B. bei der Großschot von Segelbooten. Beim Kraftblock wird die Scheibe elektrisch oder hydraulisch angetrieben. (Flaschenzug)
 
 11) Sport: im Basketball das Absichern eines Spielers durch einen Mannschaftskameraden, um einen ungestörten Korbwurf oder Pass zu ermöglichen; im Volleyball eine Verteidigungsart am Netz, bei der ein oder mehrere Spieler im Sprung versuchen, über dem Netz den gegnerischen Ball abzuwehren.
 
 12) Statistik: Versuchsplanung.
 
 13) Steuerungs- und Regelungstechnik: in grafischen Darstellungen von Wirkungsabläufen verwendetes quadratisches oder rechteckiges Symbol für ein Übertragungsglied. (Blockschaltbild)
II
Blọck,
 
Aleksandr Aleksandrowitsch, russischer Schriftsteller, Blok, Aleksandr Aleksandrowitsch.
 
III
Block
 
(Datenblock), eine Datenmenge definierter Größe (Blocklänge), die bei der Datenübertragung als Einheit behandelt wird. Ein Datenblock enthält neben den eigentlichen Nutzdaten zusätzliche Blockkontrollinformationen wie Anfang- und Ende-Steuerzeichen, Identifikations- und Routingdaten sowie Fehlerprüfungscode (Prüfsumme). So werden z.B. bei Protokollen, die auf dem Prinzip der Paketvermittlung beruhen, die zu übertragenden Daten grundsätzlich in Blöcke zerlegt. Fehlerhafte Blöcke werden automatisch neu übertragen. Bei hoher Fehlerhäufigkeit können fehlergesicherte Protokolle (z.B. ZModem, XModem und V.42) die Blocklänge verringern und so der Leitungsqualität anpassen.

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Blọck, der; -[e]s, Blöcke u. -s [aus dem Niederd. < mniederd. blok = Holzklotz, -stamm, H. u.]: 1. <Pl. Blöcke> kompakter, kantiger Brocken aus hartem Material: ein unbehauener B.; ein erratischer B. (Findling); Blöcke (Quadern) von Marmor. 2. <Pl. Blocks> (Eisenb.) Einrichtung zur Sicherung des Eisenbahnverkehrs auf Bahnhöfen u. Strecken; Streckenblock. 3. <Pl. -s, selten: Blöcke> in sich geschlossene, ein Quadrat bildende Gruppe von [Wohn]häusern innerhalb eines Stadtgebietes; Häuserblock: Kommen Sie, wir gehen zwei Minuten um den B. (Erné, Fahrgäste 49); Der Mohrle, so erzählt man im B., der wird noch etwas (Ossowski, Flatter 103); 4. <Pl. Blöcke, selten: -s> a) in sich geschlossene Gruppe von politischen od. wirtschaftlichen Kräften: einen B. innerhalb der Partei bilden; Alle im demokratischen B. vereinten Parteien und Massenorganisationen (Neue Zeit 29. 6. 77, 2); b) Gruppe von Staaten, die sich unter bestimmten wirtschaftlichen, strategischen o. ä. Aspekten zusammengeschlossen haben. 5. <Pl. Blöcke u. -s> eine bestimmte Anzahl an einer Kante zusammengeklebter od. -gehefteter Papierbogen, die einzeln abgerissen werden können: ein B. Briefpapier; etw. auf einen/einem B. notieren; die Arzthelferin schrieb seinen Namen in einen B. (Fels, Sünden 125). 6. <Pl. -s, selten: Blöcke> (Philat.) kleiner Bogen mit breitem [verziertem od. beschriftetem] Rand u. einer od. mehreren Briefmarken, der nur als Ganzes, ungeteilt verkauft bzw. gesammelt wird: ein B. mit ungestempelten Briefmarken. 7. <Pl. Blöcke> (nationalsoz.) (40—60 Haushalte 2 umfassende) unterste Organisationseinheit in der regionalen Gliederung der NSDAP. 8. <Pl. -s> (Basket-, Volleyball) durch einen od. mehrere Spieler gebildete Sperre: einen B. bilden. 9. <Pl. Blöcke> (Med.) kurz für ↑Herzblock. 10. <Pl. Blöcke> Gehäuse für die Rollen des Flaschenzuges. 11. <Pl. Blöcke> Kern (4 c). 12. <Pl. Blöcke, selten -s> Abschnitt als Einteilung der Zuschauerplätze in einem Stadion, Theater o. Ä.; 13. <Pl. Blöcke> selbstständig funktionsfähiger Teil eines Kraftwerks: 1998 soll der erste, 2001 der zweite B. des Kernkraftwerks Barsebäck abgeschaltet werden (Woche 28. 2. 97, 5).

Universal-Lexikon. 2012.