Pa|pua 〈m. 6; od. m.; -, -〉 Bewohner von Neuguinea u. einigen umliegenden Inseln
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1Pa|pua [auch: pa'pu:a ], der; -[s], -[s]:
Ureinwohner Neuguineas.
2Pa|pua , die; -, -[s]:
Ureinwohnerin Neuguineas.
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I Papua
['paːpua, pa'puːa], Sammelbezeichnung für die Ureinwohner Neuguineas, des Bismarckarchipels und der Salomonen, die sich v. a. sprachlich, zum Teil auch kulturell, von den verwandten Melanesiern unterscheiden, etwa 4,6 Mio. Angehörige. Vielfach werden auch die auf den Inseln der Torresstraße lebenden »Aborigines« und die keine austronesische Sprache sprechenden Bewohner der Molukken und der östlichen Kleinen Sundainseln zu den Papua gerechnet. Entwicklungsgeschichtlich bedingt ist eine große sprachliche Differenzierung. Die älteste, vor über 30 000 Jahren eingewanderte Schicht, paläolitische Wildbeuter, scheint durch die heute im Hochland lebenden kleinwüchsigen Stämme (Männer 1,40 m, Frauen 1,30 m groß) repräsentiert zu werden. Die vor etwa 5 000 Jahren ins Land gekommenen neolithischen Einwanderer (Träger der »Walzenbeilkultur«) brachten Feldbau (Knollenfrüchte) und Haustiere (Schweine, Hunde) mit; sie wurden zu Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. von wirtschaftlich stärker entwickelten (Anbau von Jams) Einwanderern mit melanesischen Sprachen (Austronesier) ins Innere der Insel abgedrängt. Die Selbstversorgungswirtschaft dominiert heute noch: im Tiefland Brandrodungswanderfeldbau (Jams, Taro, Bananen, Zuckerrohr), Nutzung von Sagopalme, Schraubenbaum u. a.; im Hochland auch ein höher entwickelter Gartenbau (v. a. Batatenanbau mit Düngung, Terrassierung, Bewässerung); Jagd (besonders auf Beuteltiere und Vögel) und Fischfang spielen oft ebenfalls eine Rolle. Schweine werden für kultische Zwecke, zur Zahlung des Brautpreises u. a. gehalten. Die meist streng isolierten Siedlungen bestehen an der Küste und im angrenzenden Hinterland aus Dörfern oder Weilern (Pfahlbauten; oft auf Bergrücken oder -gipfeln), im Hochland auch aus Einzelhöfen. Das Dorf ist die politische Einheit (mit Ältestenrat); es lassen sich Klane und Lineages unterscheiden. Früher lebten viele Stämme im Hochland fast ständig in Fehde miteinander; dadurch verschoben sich die Stammesgrenzen häufig. Trotz weitgehender Christianisierung (v. a. in Papua-Neuguinea) konnten sich bei den Papua traditionelle religiöse Vorstellungen bis heute halten (Cargo-Kulte).
P. Hanser: Krieg u. Recht. Wesen u. Ursachen kollektiver Gewaltanwendung in den Stammesgesellschaften Neuguineas (1985).
Papua
['paːpua, pa'puːa], ehemaliges australisches Territorium (Territory of Papua) im Süden der Osthälfte von Neuguinea, jetzt Teil von Papua-Neuguinea.
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1Pa|pua [auch: pa'pu:a], der; -[s], -[s]: Ureinwohner Neuguineas.
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2Pa|pua, die; -, -[s]: Ureinwohnerin Neuguineas.
Universal-Lexikon. 2012.