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Jagd
Hatz; Hetzjagd; Hetze; Verfolgung; Verfolgungsjagd; Kesseltreiben; Jagen

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Jagd [ja:kt], die; -, -en:
1.
a) das Aufspüren, Verfolgen, Erlegen oder Fangen von Wild:
die Jagd auf Hasen; sie wollen am nächsten Wochenende auf die Jagd gehen.
Zus.: Bärenjagd, Falkenjagd, Fasanenjagd, Fuchsjagd, Hasenjagd, Wildschweinjagd.
b) [gesellige] Veranstaltung, bei der eine Gruppe von Jägern auf bestimmtes Wild jagt:
wir sind zur Jagd in die Eifel eingeladen worden; Jagdhornbläser spielten zur Eröffnung der Jagd.
2. [Wald]revier mit dem dazugehörenden Wildbestand:
sein Freund hat eine Jagd im Odenwald gepachtet.
3. Verfolgung, um jmdn. zu ergreifen oder etwas zu erlangen:
die Jagd auf einen Verbrecher; die Jagd nach Glück, Geld und Besitz.

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1-52 Jagden f (Jagdarten, die Jägerei, das Jagen, Weidwerk*)
1-8 die Suchjagd (der Pirschgang, das Pirschen im Jagdrevier n, Revier)
1 der Jäger (Weidmann*, Schütze)
2 der Jagdanzug
3 der Rucksack (Weidsack*)
4 die Pirschbüchse
5 der Jagdhut (Jägerhut)
6 das Jagdglas, ein Fernglas
7 der Jagdhund
8 die Fährte (Spur, das Trittsiegel)
9-12 die Brunftjagd und die Balzjagd
9 der Jagdschirm (Schirm)
10 der Jagdstuhl (Ansitzstuhl, Jagdsitz, Jagdstock, Sitzstock)
11 der balzende Birkhahn
12 der Brunfthirsch (brünstige, röhrende Hirsch)
13 das Rottier bei der Äsung
14-17 der Anstand (Ansitz)
14 der Hochsitz (Hochstand, die Jagdkanzel, Kanzel, Wildkanzel)
15 das Rudel in Schussweite f
16 der Wechsel (Wildwechsel)
17 der Rehbock, durch Blattschuss m getroffen und durch Fangschuss m getötet
18 der Jagdwagen
19-27 Fangjagden f
19 der Raubwildfang
20 die Kastenfalle (Raubwildfalle)
21 der Köder (Anbiss)
22 der Marder, ein Raubwild n
23 das Frettieren (die Erdjagd auf Kaninchen n)
24 das Frettchen (Frett, Kaninchenwiesel)
25 der Frettchenführer
26 der Bau (Kaninchenbau, die Kaninchenhöhle)
27 die Haube (Kaninchenhaube, das Netz) über dem Röhrenausgang m
28 die Wildfutterstelle (Winterfutterstelle)
29 der Wilderer (Raubschütz, Wildfrevler, Jagdfrevler, Wilddieb)
* In der Jägersprache auch Waidwerk, Waidmann, Waidsack
30 der Stutzen, ein kurzes Gewehr n
31 die Sauhatz (Wildschweinjagd)
32 die Wildsau (Sau, das Wildschwein)
33 der Saupacker (Saurüde, Rüde, Hatzrüde, Hetzhund; mehrere: die Meute, Hundemeute)
34-39 die Treibjagd (Kesseljagd, Hasenjagd, das Kesseltreiben)
34 der Anschlag
35 der Hase (Krumme, Lampe), ein Haarwild n
36 der Apport (das Apportieren)
37 der Treiber
38 die Strecke (Jagdbeute)
39 der Wildwagen
40 die Wasserjagd (Entenjagd)
41 der Wildentenzug, das Federwild
42-46 die Falkenbeize (Beizjagd, Beize, Falkenjagd, Falknerei)
42 der Falkner (Falkenier, Falkenjäger)
43 das Zieget, ein Fleischstück n
44 die Falkenhaube (Falkenkappe)
45 die Fessel
46 der Falke, ein Beizvogel, ein Falkenmännchen n (Terzel m) beim Schlagen n eines Reihers m
47-52 die Hüttenjagd
47 der Einfallbaum
48 der Uhu (Auf), ein Reizvogel m (Lockvogel)
49 die Krücke (Jule)
50 der angelockte Vogel, eine Krähe
51 die Krähenhütte (Uhuhütte), eine Hütte (Schießhütte, Ansitzhütte)
52 die Schießluke

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Jagd 〈f. 20
1. Weidwerk, Erlegen von Wild nach dem Jagdrecht u. -brauch (Hetz\Jagd, Hoch\Jagd, Nieder\Jagd, Treib\Jagd)
2. Wildbestand eines Jagdreviers
3. 〈kurz für〉 Jagdrevier
4. 〈fig.〉 Nacheilen, Verfolgung
5. Wettlauf
● eine \Jagd pachtenhohe \Jagd J. auf Hochwild; niedere \Jagd J. auf Niederwild; die Wilde \Jagd 〈german. Myth.〉 Geisterheer, die einherstürmenden Seelen der Totenauf die \Jagd gehen; auf jmdn. \Jagd machen jmdn. verfolgen; auf etwas \Jagd machen 〈fig.〉 mit allen Mitteln zu erlangen suchen, heftig erstreben; die \Jagd nach Geld, nach dem Glück [<mhd. jaget <ahd. jagod;jagen]

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Jagd , die; -, -en [mhd. jaget, jagāt, zu jagen]:
1.
a) das Aufspüren, Verfolgen, Erlegen od. Fangen von Wild:
die J. auf Hasen;
auf ein Wild J. machen (es jagen);
auf der J. sein (zum Jagen unterwegs sein);
auf die J. (jagen) gehen;
sie waren auf der J. nach Wildenten;
Ü Wölfe gehen meist nachts auf [die] J.;
die hohe Jagd (Jägerspr.: 1. die Jagd auf Rot-, Dam-, Stein-, Muffel-, Gams-, Schwarz- u. Auerwild sowie auf Bär, Wolf u. Luchs. 2. Hochwild; urspr. Bez. für das jagdbare Wild, das den Fürsten u. adligen Herren vorbehalten war, im Gegensatz zum Wild der niederen Jagd, das nach herrschaftlicher Genehmigung auch von den niederen Schichten gejagt werden durfte; nach Aufhebung der alten Jagdrechte wurden Damwild u. Fasan dem Hochwild hinzugezählt);
die niedere Jagd (Jägerspr.; die Jagd auf Rehwild, Hasen, Kaninchen, Murmeltiere, Füchse, Dachse, kleineres Haarraubwild, Flugwild [außer Auerwild] u. Robben);
b) [gesellige] Veranstaltung, bei der eine Gruppe von Jägern auf bestimmtes Wild jagt:
die J. beginnt, ist eröffnet;
jmdn. zur J. einladen.
2. Jagdgesellschaft:
die J. bricht auf, reitet vorüber.
3. [Wald]revier mit zugehörigem Wildbestand:
eine J. pachten;
er ist, befindet sich auf seiner J.;
zu dieser J. gehören auch einige fischreiche Gewässer.
4. Verfolgung, um jmdn. zu ergreifen od. etw. zu erlangen:
die J. auf einen, nach einem Verbrecher;
J. auf jmdn. machen (jmdn. verfolgen);
Ü die J. nach Glück, Geld, Besitz, Erfolg.

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Jagd,
 
Weidwerk, Waidwerk, Aufsuchen, Nachstellen, Erlegen, Fangen jagdbarer Tiere. Heute gelten im Allgemeinen die Regeln des Jagdrechts und des Jagdgebrauchs (Weidgerechtigkeit). Wesentlicher Teil der Jagd ist die Hege. Die Jagdzeiten und die Schonzeiten des Wildes sind gesetzlich geregelt (Übersicht). Nach altem Herkommen werden hohe und niedere Jagd unterschieden. Zum Hochwild gehören Schalenwild (außer Rehwild), Auerwild, Stein- und Seeadler; alle anderen Wildarten sind Niederwild. Jagdbar sind die im Jagdgesetz so bezeichneten frei lebenden Tiere. - Jagdarten sind die »Suche« (auf Hasen, Federwild und Kaninchen), das »Pirschen« auf Schalenwild, der »Ansitz« und der »Anstand«, die »Treibjagd« (Kesseljagd, Druck- und Riegeljagd), die »Hetzjagd«, die »Fangjagd« (von Raubwild), das »Graben« (von Dachs und Fuchs), das »Frettieren« (von Kaninchen), die »Beize« (mit Falken, Adlern, Habichten und Sperbern) und die »Hütten-Jagd«. - Jagdeinrichtungen verbessern und erleichtern Hege und Jagdausübung; hierzu zählen Fütterungsanlagen, Wildäsungsflächen, Wildtränken und Suhlen ebenso wie Hochsitze, Schirme, Fallen, Saufänge, Luderplätze und Jagdhütten.
 
In Deutschland bestehen örtliche Jagdvereine, Landes-Jagdschutzverbände und auf Bundesebene seit 1949 der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) in Bonn. Jagdverbände halten ihre Mitglieder zu weidgerechtem Jagen an, fördern das Jagdwesen und die Jagdwissenschaft. In Österreich gibt es in jedem Bundesland eine Landesjägerschaft, in der Schweiz und in anderen Staaten Vereinigungen der Jäger. Der Internationale Jagdrat (französisch Conseil International de la Chasse, CIC) in Paris fördert die Entwicklung der Jagdkunde, die allgemeinen Jagdinteressen sowie Wild- und Naturschutz. Mitglieder sind Vertreter der Staatsregierung, der Jägerorganisationen und Einzelpersonen.
 
Geschichte:
 
Das Jagen bildete zusammen mit dem Sammeln für den weitaus längsten Teil der Geschichte die Lebensgrundlage des Menschen. Aktive Jagd auf Großtiere (Elefant, Nashorn, Rind, Hirsch, Pferd) ist seit der Zeit des Homo erectus durch Funde belegt. Die wichtigste Waffe des Homo erectus und des Neandertalers war die Holzlanze. In Bilzingsleben, Clacton-on-Sea und Mülheim-Kärlich wurden Bruchstücke solcher Lanzen gefunden, in Lehringen bei Verden an der Aller zwischen den Knochen eines Waldelefanten eine vollständige, rd. 2,5 m lange Eibenholzlanze. Zu Beginn der jüngeren Altsteinzeit wurden die Lanzen mit größeren Spitzen aus Knochen versehen. Aus einem Grab in Osteuropa (Sungir) sind Holz- und Elfenbeinlanzen bekannt, deren Spitzenteile kleine Widerhaken aus aufgeklebten Feuersteinsplittern tragen. Eine wichtige Neuerung war die Erfindung der Speerschleuder vor etwa 30 000 Jahren. Durch diese erste Fernwaffe erhielt die Jagd eine neue Dimension. In Jagdlagern an Wanderwegen der Tierherden (z. B. am Solutré bei Mâcon, Frankreich) wurden riesige Knochenhaufen erlegter Tiere (Pferd, Wisent) gefunden. Die effektivere Jagd ermöglichte die Beschäftigung mit Dingen, die nichts mit der Sicherstellung des Lebensunterhaltes zu tun hatten (Entwicklung der Kunst), und führte zu einer Bevölkerungsvermehrung. Eine weitere wichtige Zäsur in der Geschichte der Jagd war die Erfindung von Pfeil und Bogen am Ende der letzten Kaltzeit. Der Pfeil erwies sich als zielgenauer und weiter reichend als die Speerschleuder und verdrängte diese in fast allen Teilen der Erde (Ausnahmen: Australien, Eskimogebiete). Durch die Ausbildung von Ackerbau und Viehhaltung in der Jungsteinzeit und den auf sie folgenden Metallzeiten verlor die Jagd ihre lebenserhaltende Rolle. Auch bei heutigen »Naturvölkern« hat die Jagd eine eher untergeordnete Bedeutung. (Jäger und Sammler)
 
Kunst:
 
Zahlreiche Felsbilder (v. a. in Spanien und Nordafrika) vermitteln in lebendigen Darstellungen realistischer Jagdszenen. Einblicke in verschiedene vorgeschichtliche Jagdarten. In der Kunst des Alten Orients war die Jagd, Macht des weltlichen Herrschers auch über die Natur symbolisierend, ein wesentliches Thema; schon aus der Zeit um 3000 v. Chr. sind Darstellungen erhalten (Stele mit Raubtierjagd aus Uruk), besonders großartige Gestaltungen dann auf Reliefs (z. B. Ninive) und Rollsiegeln der assyrischen Kunst. Auch die ägyptische, ägäische und hethitische Kunst behandelte das Thema. Bei den Griechen, besonders auf Vasen, wurde die Jagd oft als mythische Jagd (der Artemis, des Herakles, des Meleager u. a.) dargestellt. Im 4. Jahrhundert v. Chr. schuf Lypsipp die »Löwenjagd Alexanders des Großen«, die in Delphi aufgestellt war. Auch von den Etruskern sind Jagdszenen überliefert (Vogeljagd aus dem 6. Jahrhundert v. Chr.). Jagdreliefs auf römischen Sarkophagen zeigen häufig die Löwenjagd als Lebenssymbol.
 
Vom Mittelalter an finden sich zahlreiche Darstellungen der Treib-, Hetz- und Beizjagd. Gegenüber den mehr oder weniger realistischen, zuweilen schon durch den Gebrauch der Feuerwaffe bestimmten Jagdbildern des 16. Jahrhunderts (R. Savery, P. Bruegel der Ältere) können die des 17. Jahrhunderts, besonders des P. P. Rubens, reine Fantasieschöpfungen sein. P. Wouwerman schilderte die Jagdgesellschaft. F. Snyders, J. Fyt, J. Weenix und W. van Aelst pflegten besonders Jagdstücke mit dekorativ drapiertem Wildbret. Unter den Deutschen ragte J. E. Ridinger mit Stichen hervor. Für das 19. Jahrhundert sind F. Rayski, G. Courbet, W. Leibl zu nennen. Die Raubtierjagd des Rubens nahm E. Delacroix wieder auf.
 
In Persien war die Jagd ein beliebter Darstellungsgegenstand auf Miniaturen und auf Teppichen der höfischen Manufakturen besonders des 15. und 16. Jahrhunderts.
 
Literatur:
 
Quellen u. Studien zur Gesch. der J., hg. v. K. Lindner, 11 Bde. (1954-67);
 F. von Raesfeld: Das dt. Waidwerk (141980);
 W. Frevert: Das jagdl. Brauchtum. Jägersprache, Bruchzeichen, J.-Signale u. sonstige prakt. J.-Gebräuche in Vergangenheit u. Gegenwart, bearb. v. F. Türcke (121995);
 F. Nüsslein: Das prakt. Hb. der J.-Kunde (141996).
 

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Jagd, die; -, -en [mhd. jaget, jagāt, zu ↑jagen]: 1. a) das Aufspüren, Verfolgen, Erlegen od. Fangen von Wild: die J. auf Hasen; auf ein Wild J. machen (es jagen); auf der J. sein (zum Jagen unterwegs sein); auf die J. (jagen) gehen; sie waren auf der J. nach Blauwalen; Ü Wölfe gehen meist nachts auf [die] J.; *die hohe Jagd (Jägerspr.; 1. die Jagd auf Rot-, Dam-, Stein-, Muffel-, Gams-, Schwarz- u. Auerwild sowie auf Bär, Wolf u. Luchs. 2. Hochwild; urspr. Bez. für das jagdbare Wild, das den Fürsten u. adligen Herren vorbehalten war, im Gegensatz zum Wild der niederen Jagd, das nach herrschaftlicher Genehmigung auch von den niederen Schichten gejagt werden durfte; nach Aufhebung der alten Jagdrechte wurden Damwild u. Fasan dem Hochwild hinzugezählt); die niedere Jagd (Jägerspr.; die Jagd auf Rehwild, Hasen, Kaninchen, Murmeltiere, Füchse, Dachse, kleineres Haarraubwild, Flugwild [außer Auerwild] u. Robben); b) [gesellige] Veranstaltung, bei der eine Gruppe von Jägern auf bestimmtes Wild jagt: die J. beginnt; (Jägerspr.:) die J. anblasen, abblasen; J. frei! (Jägerspr.; das Jagen kann beginnen); jmdn. zur J. einladen. 2. Jagdgesellschaft: die J. bricht auf, reitet vorüber; Ü Die fremde J. (Jagdflugzeuge des Gegners) hing am Himmel und lauerte, wo sich Leben zeigte (Gaiser, Jagd 166); *die Wilde J. (germ. Myth.; beim Sturm durch die Lüfte reitendes Heer mit Wotan an der Spitze). 3. [Wald]revier mit zugehörigem Wildbestand: eine J. pachten; er ist, befindet sich auf seiner J.; zu dieser J. gehören auch einige fischreiche Gewässer. 4. Verfolgung, um jmdn. zu ergreifen od. etw. zu erlangen: die J. auf einen Verbrecher; der Spitzenläufer wusste, dass nun alle J. auf ihn machten (ihn einholen wollten); die J. (Sport; der Wettkampf ) um die drei Europapokale für Tourenwagen (auto 7, 1965, 59); Ü die J. nach Glück, Geld, Besitz, Erfolg; Die J. nach größerer Weite und Höhe, nach schwereren Gewichten und kürzeren Zeiten ist zum absoluten Selbstzweck geworden (Gruhl, Planet 195); keiner wagt, hinter dem anderen in dieser J. um die Volksgunst zurückzubleiben (St. Zweig, Fouché 40).

Universal-Lexikon. 2012.