Ro|bin|son 〈m. 1; fig.〉 Schiffbrüchiger, Gestrandeter auf einsamer Insel [nach dem Helden des Abenteuerromans Robinson Crusoe des Engländers Daniel Defoe, 1660-1731]
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Ro|bin|son, der; -s, -e [nach der Titelfigur des Romans »Robinson Crusoe« des engl. Schriftstellers D. Defoe (1659–1731)]:
jmd., der gerne fern von der Zivilisation auf einer einsamen Insel, in der freien Natur leben möchte.
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Robinson
['rɔbɪnsn],
1) Abraham, amerikanischer Mathematiker und Logiker polnischer Herkunft, * Waldenburg (Schlesien) 6. 10. 1918, ✝ New Haven (Connecticut) 11. 4. 1974; Studium in Jerusalem bei A. A. Fraenkel (1936-39), Professor in Toronto, Jerusalem, Los Angeles (Calif.) und an der Yale-University. Robinsons wichtigstes Arbeitsgebiet war die Modelltheorie, mit deren Methoden er in den 1960er-Jahren die Nichtstandardanalysis schuf.
2) Edward G., eigentlich Emmanuel Goldenberg, amerikanischer Schauspieler rumänischer Herkunft, * Bukarest 12. 12. 1893, ✝ Los Angeles (Calif.) 26. 1. 1973; kam mit zehn Jahren nach New York; 1915 erster Auftritt am Broadway; seit 1923 beim Film; besonders bekannt durch seine psychologisch differenzierte Rollengestaltung im amerikanischen Gangsterfilm der 30er- und 40er-Jahre.
Filme: Der kleine Cäsar (1930); Die Lebensgeschichte Paul Ehrlichs (1940); Das zweite Gesicht (1943); Frau ohne Gewissen (1943); Cincinnati Kid (1965).
F. Hirsch: E. G. R. (New York 1975).
3) Edwin Arlington, amerikanischer Lyriker, * Head Tide (Me.) 22. 12. 1869, ✝ New York 6. 4. 1935; studierte an der Harvard University, lebte in New York. Seine psychologische, antiromantische, formal traditionelle und sprachlich nüchtern-sachliche Dichtung setzt sich mit der tragischen Entfremdung des Menschen im Chaos der modernen Welt auseinander (»The town down the river«, 1910; »The man against the sky«, 1916). Die oft bitter-komische Perspektive und pessimistische Lebenssicht seiner Lyrik vermittelt zugleich soziales Mitgefühl. Bekannt wurden auch seine kurzen dramatischen Gedichte über Menschen in einer fiktiven neuenglischen Kleinstadt (»Tilbury Town«, herausgegeben 1953).
Ausgaben: Collected poems (Neuausgabe 1965); Selected early poems and letters (1960); Collected poems (1952); Uncollected poems and prose, herausgegeben von R. Cary (1975).
E. Barnard: E. A. R. (New York 1952);
H. C. Franchere: E. A. R. (ebd. 1968);
M. van Doren: E. A. R. (ebd. 1975);
E. A. R., hg. v. H. Bloom (ebd. 1988).
4) Esmé Stuart Lennox, irischer Dramatiker, * Douglas (bei Cork) 4. 10. 1886, ✝ Dublin 14. 10. 1958; Schauspieler und Regisseur, ab 1923 Direktor des Abbey Theatre in Dublin. Er schrieb bühnenwirksame Stücke über die sozialen und politischen Probleme Irlands sowie satirische Gesellschaftskomödien.
Werke: Dramen: The Clancy name (1908); Harvest (1910); The white-headed boy (1976); The big house (1926); Church Street (1934).
Autobiographie: Curtain up (1942).
M. J. O'Neill: L. R. (New York 1964).
5) Henry Crabb, englischer Schriftsteller, * Bury Saint Edmunds 13. 3. 1775, ✝ London 5. 2. 1867; Rechtsanwalt; 1800-05 in Deutschland, wo er Goethe, Schiller, J. G. Herder, C. M. Wieland u. a. kennen lernte; trug zur Kenntnis der deutschen Kultur in Großbritannien und zur Rezeption der englischen Dichtung der Romantik, v. a. von S. T. Coleridge und W. Wordsworth, in Deutschland bei. Sein ab 1811 geführtes, umfangreiches Tagebuch gilt als wertvolles Zeugnis der literarischen und kulturellen Tendenzen der Zeit (»Diary, reminiscences, and correspondence«, 3 Bände, herausgegeben 1869).
E. J. Morley: The life and times of H. C. R. (London 1935, Nachdr. New York 1970);
H. C. R. u. seine dt. Freunde, bearb. v. H. Marquardt u. a., 2 Bde. (1964-67).
6) Henry Peach, britischer Fotograf, * Ludlow (County Shropshire) 1830, ✝ Royal Tunbridge Wells 21. 2. 1901; Vertreter der malerischen Kompositionsfotografie, für die er sich in seinem 1869 erschienenen Buch »Pictorial effect in photography« einsetzte. Er schuf sorgfältig komponierte Genrebilder (»erzählende Fotografien«), die er meist aus mehreren Negativen zusammenstellte.
H. P. R., hg. v. M. F. Harker (Oxford 1988).
7) Joan Violet, englische Volkswirtschaftlerin, * Camberley (County Surrey) 31. 10. 1903, ✝ Cambridge 5. 8. 1983; 1965-71 Professor an der Cambridge University, 1979 erstes weibliches Mitglied am King's College; Hauptvertreterin der Cambridger Schule und des Postkeynesianismus; lieferte wichtige Beiträge zur Wachstums- und Wettbewerbstheorie (»The economics of imperfect competition«, 1933), setzte sich mit der marxschen Reproduktionstheorie auseinander und verneinte neoklassische Prämissen.
Weitere Werke: Aspects of development and underdevelopment (1979); Further contributions to modern economics (1980).
Ausgabe: Collected economic papers, 6 Bände (1-31973-80).
8) John Arthur Thomas, englischer anglikanischer Theologe, * Canterbury 15. 6. 1919, ✝ Yorkshire 5. 12. 1983; war 1951-59 Dekan am Clare College in Cambridge, 1959-69 Suffraganbischof von Woolwich und wurde 1969 Assistenzbischof von Southwark. Robinson versuchte einen nichtmetaphysischen Gottesbegriff zu entwickeln. Bekannt wurde er durch sein 1963 veröffentlichtes Buch »Honest to God« (1963; deutsch »Gott ist anders«), das ein breites öffentliches Interesse fand.
9) Mary, irische Juristin und Politikerin, * Ballina (County Mayo) 21. 5. 1944; Verfassungsrechtlerin, ab 1969 Professor am Trinity College Dublin; zeitweise Mitglied der Labour Party (1985 Austritt); setzte sich besonders für die Verbesserung der Situation der Frauen und für die Modernisierung des Rechts in Irland ein. 1990-97 übte sie als erste Frau ihres Landes das Amt des Staatspräsidenten aus; 1996 unternahm sie den ersten offiziellen Staatsbesuch eines irischen Staatsoberhaupts in Großbritannien. 1997-2002 war sie UN-Hochkommissarin für Menschenrechte.
10) Sir (seit 1939) Robert, britischer Chemiker, * bei Chesterfield 13. 9. 1886, ✝ Great Missenden (bei London) 8. 2. 1975; 1912-15 Professor in Sydney, danach in Liverpool, Saint Andrews, Manchester, London sowie (1930-55) in Oxford. Robinson erforschte u. a. biologisch wichtige Pflanzenstoffe, besonders Alkaloide (u. a. Morphin) und Blütenfarbstoffe; hierfür erhielt er 1947 den Nobelpreis für Chemie.
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Ro|bin|son, der; -s, -e [nach der Titelfigur des Romans „Robinson Crusoe“ des engl. Schriftstellers D. Defoe (1659-1731)]: jmd., der gerne fern von der Zivilisation auf einer einsamen Insel, in der freien Natur leben möchte.
Universal-Lexikon. 2012.