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er|öff|nen [ɛɐ̯'|œfnən], eröffnete, eröffnet:1. <tr.; hat
a) der Öffentlichkeit, dem Publikum zugänglich machen:
eine Ausstellung, ein Museum, eine neue Brücke eröffnen.
Syn.: aus der Taufe heben, der Öffentlichkeit übergeben, ↑ einweihen, in Betrieb nehmen, seiner Bestimmung übergeben.
b) ein Geschäft, eine Praxis o. Ä. gründen:
gestern wurde ein neues Schuhgeschäft eröffnet.
2. <tr.; hat offiziell beginnen lassen:
einen Kongress, eine Diskussion eröffnen.
3. (Börsenw.) in bestimmter Weise in den Handel starten:
die Frankfurter Börse hat schwach eröffnet.
4. <tr.; hat (etwas Unerwartetes) mitteilen:
er eröffnete seinen Eltern seine Absicht, zu heiraten, das Studium abzubrechen.
5. <+ sich> neu entstehen, sich ergeben:
durch diese Veränderung der Lage eröffnen sich [für uns] ganz neue Perspektiven; nach dieser Prüfung eröffnen sich ihm bessere Aussichten in seinem Beruf.
Syn.: sich ↑ anbieten, sich ↑ auftun (geh.), sich ↑ bieten, ↑ entstehen, sich 1↑ ergeben, sich ↑ zeigen.
• öffnen/eröffnen
Die beiden Verben haben heute verschiedene Bedeutungen und Anwendungsbereiche. Man eröffnet eine Sitzung, eine Ausstellung, aber man öffnet eine Tür, einen Raum, einen Brief, eine Kiste usw.:
– Ein Laden wird neu eröffnet.
Aber:
– Jeden Morgen wird der Laden um 8 Uhr geöffnet.
Der früher besonders in gehobener Sprache übliche Gebrauch von »eröffnen« im Sinne von aufmachen ist heute nicht mehr üblich; lediglich in der Wendung »ein Testament eröffnen« kommt er heute noch vor.
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er|ọ̈ff|nen 〈V. tr.; hat〉
2. der Öffentlichkeit zugänglich machen (Geschäft)
3. förmlich öffnen (Testament)
4. förmlich, feierlich od. vertraulich mitteilen, kundtun
5. 〈Med.〉
5.1 öffnen, erweitern (Geschwür)
6. sich \eröffnen 〈fig.〉 sich zeigen, in Aussicht stellen
● sie hat mir eröffnet, dass ... ● die Ausstellung wurde vom Kanzler eröffnet; die Diskussion \eröffnen; ein Konto bei der Sparkasse \eröffnen; das Feuer auf die feindl. Linien \eröffnen; gestern wurde der neue Musiksaal mit einem Festkonzert eröffnet; die Saison \eröffnen; die neue Spielzeit wurde mit dem „Rigoletto“ eröffnet; den Tanz mit einem Walzer \eröffnen
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1. [erstmalig] der Öffentlichkeit, dem Publikumsverkehr zugänglich machen:
ein [neues] Geschäft, eine Praxis, eine Ausstellung e.;
eine neue Straße für den Verkehr e.
2.
a) (Med., sonst veraltet) [durch Schneiden] öffnen, aufmachen, freilegen:
Körperhöhlen e.;
b) (Amtsspr.) amtlich öffnen:
der Notar eröffnete das Testament;
c) (Kaufmannsspr.) anlegen, einrichten:
ein Konto bei der Bank e.;
d) (Rechtsspr.) in die Wege leiten:
einen Vergleich, den Konkurs e.
3.
a) einleiten, (mit) etw. offiziell beginnen:
eine Sitzung, Diskussion, Verhandlung e.;
der Ball wurde mit einer Polonaise eröffnet;
eine Schachpartie e. (die einleitenden Züge machen);
das Feuer [auf eine Stellung] e. (zu schießen beginnen);
ein Lustspiel eröffnete die Theatersaison (bildete den Anfang);
b) (Börsenw.) zu Beginn in bestimmter Weise verlaufen:
die Börse eröffnete ruhig, mit schwankenden Kursen.
4.
a) [etw. Neues, Unerwartetes] mitteilen:
sie eröffnete mir ihre Absichten, ihren Plan;
b) <e. + sich> (geh.) sich jmdm. anvertrauen:
ich eröffnete mich meinem älteren Freund.
5.
a) zugänglich machen; offenbar werden lassen:
das Angebot eröffnet [mir] neue Möglichkeiten, Aussichten, Wege;
b) <e. + sich> zugänglich werden:
glänzende Aussichten eröffneten sich ihr.
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er|ọ̈ff|nen <sw. V.; hat [mhd. eroff(en)en = kundtun, ahd. aroffonōn = offenbaren; öffnen]: 1. [erstmalig] der Öffentlichkeit, dem Publikumsverkehr zugänglich machen: ein [neues] Geschäft, eine Praxis, eine Ausstellung e.; eine neue Straße für den Verkehr e. 2. a) (Med., sonst veraltet) [durch Schneiden] öffnen, aufmachen, freilegen: ... können heute ... alle Körperhöhlen eröffnet, alle Organe operativ angegangen werden (Medizin II, 13); Da hab' ich wohl ein paar Alveolen eröffnet (Sebastian, Krankenhaus 127); wenn man Tausende ... von Muscheln eröffnete (Frisch, Cruz 42); b) (Amtsspr.) amtlich öffnen: der Notar eröffnete das Testament; c) (Kaufmannsspr.) anlegen, einrichten: ein Konto bei der Bank e.; d) (Rechtsspr.) in die Wege leiten: den Vergleich, den Konkurs e.; gestern wurde gegen ihn das Verfahren eröffnet. 3. a) einleiten, (mit) etw. offiziell beginnen: eine Sitzung, Diskussion, Verhandlung e.; der Ball wurde mit einer Polonaise eröffnet; „Es trifft sich höchst dankenswert“, eröffnete Jaakob die heikle Unterredung (Th. Mann, Joseph 367); eine Schachpartie e. (die einleitenden Züge machen); das Feuer [auf eine Stellung] e. (zu schießen beginnen); ein Lustspiel eröffnete die Theatersaison (bildete den Anfang); b) (Börsenw.) zu Beginn in bestimmter Weise verlaufen: die Börse eröffnete ruhig, mit schwankenden Kursen. 4. a) [etw. Neues, Unerwartetes] mitteilen: er eröffnete mir seine Absichten, seinen Plan; später wurde mir in aller Form eröffnet, dass die Gestapo ... die Einleitung eines Verfahrens ... gegen mich beantragt habe (Niekisch, Leben 290); b) <e. + sich> (geh.) sich jmdm. anvertrauen: ich eröffnete mich meinem älteren Freund; Detektivroman und Psychoanalyse haben gemeinsam einen Menschen zum Thema, der sich nicht e. will (Reinig, Schiffe 131). 5. a) zugänglich machen, offenbar werden lassen: das Angebot eröffnet [mir] neue Möglichkeiten, Aussichten, Wege; die Erfindung des zusammengesetzten Mikroskops ... sollte der Anatomie rasch eine neue Wunderwelt e. (Medizin II, 18); b) <e. + sich> zugänglich werden: glänzende Aussichten eröffneten sich ihm; Da eröffnete sich ihm eine neue Welt (Niekisch, Leben 360).
Universal-Lexikon. 2012.