Lạsker-Schüler,
Else, eigentlich Elisabeth Lasker-Schüler, * Elberfeld (heute zu Wuppertal) 11. 2. 1869, ✝ Jerusalem 22. 1. 1945; Enkelin eines Großrabbiners, 1894-1903 Ȋ mit dem Arzt Berthold Lasker (* 1861, ✝ 1928, Bruder von Emanuel Lasker), 1903-12 mit H. Walden. In der Zeit des Expressionismus lebte sie als Bohemienne in Berlin; befreundet u. a. mit G. Trakl, T. Däubler, G. Benn, F. Werfel, K. Kraus, F. Marc und O. Kokoschka. 1933 emigrierte sie in die Schweiz, erhielt dort keine Arbeitserlaubnis, führte ein ruheloses Leben, u. a. in Palästina und Ägypten, ab 1937 verarmt in Jerusalem. - Vorläuferin, Repräsentantin und Überwinderin des literarischen Expressionismus. Sie schrieb Lyrik, Dramen, Erzählungen und Essays. Ihrer Dichtung ist eine schwärmerisch-visionäre Atmosphäre eigen. Von der ersten Gedichtsammlung »Styx« (1902) bis zum schwermütigen letzten Band »Mein blaues Klavier« (1943) ist ihr Werk ein Fluchtversuch vor der realen Welt, trunkene Hingabe an traumhafte Verzauberung, Fantastik, an eine exotisch-orientalische Märchenwelt, zügellose Sinnlichkeit und Ekstatik. Ihre Lyrik zeugt von sublimer Sensibilität und Intensität des Gefühls. 1932 erhielt sie den Kleist-Preis.
Weitere Werke: Lyrik: Meine Wunder (1911); Hebräische Balladen (1913); Die Kuppel (1920); Konzert (1932).
Dramen: Die Wupper (1909); IchundIch (herausgegeben 1980).
Prosa: Das Peter-Hille-Buch (1906); Die Nächte Tino von Bagdads (1907); Mein Herz (1912); Der Prinz von Theben (1914); Der Malik (1919); Arthur Aronymus. Die Geschichte meines Vaters (1932); Das Hebräerland (1937).
Ausgaben: Gesammelte Werke, herausgegeben von F. Kemp u. a., 3 Bände (1961-62); Briefe, herausgegeben von M. Kupper, 2 Bände (1969); Gesammelte Werke, 8 Bände (1986).
S. Bauschinger: E. L.-S. Ihr Werk u. ihre Zeit (1980);
J. Hessing: E. L.-S. Biographie einer dt.-jüd. Dichterin (1985);
E. Klüsener: E. L.-S. (1985);
C. Zeltner: Die Modernität der Lyrik E. L.-S.s (Bern 1994).
Universal-Lexikon. 2012.