Sophie,
Herrscherinnen und Fürstinnen:
Braunschweig-Wolfenbüttel:
2) Sophie Elisabeth, Herzogin, Schriftstellerin und Komponistin, * Güstrow 20. 8. 1613, ✝ Lüchow 12. 7. 1676, Tochter des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg-Güstrow (* 1590, ✝ 1636); seit 1635 Ȋ mit Herzog August dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel; organisierte das Musik- und Theaterwesen am Wolfenbütteler Hof, war als »die Befreiende« Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, stand in Kontakt mit G. P. Harsdörffer und S. Birken, holte J. G. Schottel als Prinzenerzieher nach Wolfenbüttel; komponierte geistliche Lieder, vertonte Gedichte ihres Stiefsohns Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel und verfasste mehrere allegorische Singspiele, die meist an den Geburtstagen des Herzogs aufgeführt wurden.
Werke: Roman: Historie der Dorinde. .. (1641).
Schauspiele: Glückwünschende Freüdendarstellung (1652); Frewdenspil von dem itzigen betrieglichen Zustande in der Welt (1656).
Ausgabe: Dichtungen, herausgegeben von H.-G. Roloff, auf 6 Bände berechnet (1980 ff.).
3) Sophie von der Pfạlz, Kurfürstin, * Den Haag 14. 10. 1630, ✝ Herrenhausen (heute zu Hannover) 8. 6. 1714, Tochter von Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, Enkelin von König Jakob I. von England, Mutter von 5) und König Georg I. von Großbritannien; seit 1658 Ȋ mit dem späteren Kurfürsten Ernst August von Hannover; 1701 vom englischen Parlament zur Thronerbin erklärt, wodurch die Anwartschaft des Hauses Hannover auf den englischen Thron begründet wurde.
4) Sophie Dorothea, * Celle 15. 9. 1666, ✝ Schloss Ahlden (heute Ahlden [Aller]) 13. 11. 1726; seit 1682 Ȋ mit ihrem Cousin Georg Ludwig von Hannover, dem späteren König Georg I. von Großbritannien; wegen ihrer Beziehung zu P. C. von Königsmarck 1694 geschieden, 1695 auf Schloss Ahlden verbannt (»Prinzessin von Ahlden«).
5) Sophie Charlọtte, Königin, * Iburg (heute Bad Iburg) 30. 10. 1668, ✝ Hannover 1. 2. 1705, Tochter von 3); seit 1684 Ȋ mit dem späteren König Friedrich I. in Preußen und Mutter von König Friedrich Wilhelm I.; förderte Wissenschaft und Künste, betrieb mit G. W. Leibniz die Gründung der Societät der Wissenschaften in Berlin (1700).
6) Sophie, Sọfja Aleksẹjewna, Regentin (1682-89), * Moskau 27. 9. 1657, ✝ ebenda 14. 7. 1704, Tochter des Zaren Aleksej Michajlowitsch; setzte, unterstützt von ihrem Günstling W. W. Golizyn und mithilfe der Strelitzen durch, dass nach dem Tode ihres Bruders Fjodor III. Aleksejewitsch ihr geistesschwacher Bruder Iwan V. (* 1666, ✝ 1696) neben ihrem Halbbruder Peter I., dem Großen, zum Zaren erhoben und sie zur Regentin erklärt wurde. Sophie schloss 1689 in Nertschinsk den ersten Vertrag mit China und holte die Hugenotten ins Land; die Altgläubigen ließ sie rigoros verfolgen. Nach dem Scheitern des zweiten Feldzuges gegen die Krimtataren erwirkte Peter 1689 das Ende ihrer Regentschaft, Sophie musste sich daraufhin in ein Kloster zurückziehen.
7) Sophie, Königin, * Psychiko (heute zu Athen) 2. 11. 1938, Tochter Pauls I., König von Griechenland; Ȋ seit dem 14. 5. 1962 mit Juan Carlos I., König von Spanien.
8) Sophie von Brabạnt, Landgräfin, * auf der Wartburg 20. 3. 1224, ✝ Marburg 29. 5. 1275, Tochter Landgraf Ludwigs IV. von Thüringen und der heiligen Elisabeth; Ȋ mit Herzog Heinrich II. von Brabant (✝ 1248). Indem es ihr gelang, ihrem Sohn Heinrich (dem späteren Heinrich I. von Hessen) im thüring.-hessischen Erbfolgekrieg (1247-64) die mainzerische Kirchenlehen zu erhalten, hatte sie entscheidenden Anteil an der Bildung der Landgrafschaft Hessen.
Universal-Lexikon. 2012.