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De|cke ['dɛkə], die; -, -n:1. Gegenstand aus Stoff, mit dem man jmdn., etwas bedeckt:
eine warme Decke.
Zus.: Damastdecke, Daunendecke, Häkeldecke, Spitzendecke, Steppdecke, Wachstuchdecke, Wolldecke.
2. obere, äußerste Schicht, Umhüllung:
die Straße ist voller Löcher, die Decke muss an mehreren Stellen repariert werden.
Zus.: Bauchdecke, Eisdecke, Grasdecke, Rasendecke, Schädeldecke, Schneedecke.
3. oberer Abschluss eines Raumes:
das Zimmer hat eine niedrige, hohe Decke.
Zus.: Holzdecke, Stuckdecke.
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1 die Kellerwand, eine Betonwand
2 das Bankett (der Fundamentstreifen)
3 der Fundamentvorsprung
4 die Horizontalisolierung
5 der Schutzanstrich
6 der Bestich (Rappputz, Rauputz)
7 die Backsteinflachschicht
8 das Sandbett
9 das Erdreich
10 die Seitendiele
11 der Pflock
12 die Packlage (das Gestück)
13 der Unterbeton
14 der Zementglattstrich (Zementestrich)
15 die Untermauerung
16 die Kellertreppe, eine Massivtreppe
17 die Blockstufe
18 die Antrittsstufe (der Antritt)
19 die Austrittsstufe
20 der Kantenschutz
21 die Sockelplatte
22 das Treppengeländer aus Metallstäben m
23 der Treppenvorplatz
24 die Hauseingangstür
25 der Fußabstreifer
26 der Plattenbelag
27 das Mörtelbett
28 die Massivdecke, eine Stahlbetonplatte
29 das Erdgeschossmauerwerk
30 die Laufplatte
31 die Keilstufe
32 die Trittstufe
33 die Setzstufe
34-41 das Podest (der Treppenabsatz)
34 der Podestbalken
35 die Stahlbetonrippendecke
36 die Rippe
37 die Stahlbewehrung
38 die Druckplatte
39 der Ausgleichestrich
40 der Feinestrich
41 der Gehbelag
42-44 die Geschosstreppe, eine Podesttreppe
42 die Antrittsstufe
43 der Antrittspfosten
44 die Freiwange (Lichtwange)
45 die Wandwange
46 die Treppenschraube
47 die Trittstufe
48 die Setzstufe
49 das Kropfstück
50 das Treppengeländer
51 der Geländerstab
52-62 das Zwischenpodest
52 der Krümmling
53 der Handlauf
54 der Austrittspfosten
55 der Podestbalken
56 das Futterbrett
57 die Abdeckleiste
58 die Leichtbauplatte
59 der Deckenputz
60 der Wandputz
61 die Zwischendecke
62 der Riemenboden
63 die Sockelleiste
64 der Abdeckstab
65 das Treppenhausfenster
66 der Hauptpodestbalken
67 die Traglatte
68 u. 69 die Zwischendecke
68 der Zwischenboden (die Einschubdecke)
69 die Zwischenbodenauffüllung
70 die Lattung
71 der Putzträger (die Rohrung)
72 der Deckenputz
73 der Blindboden
74 der Parkettboden, mit Nut f und Feder f (Nut- u. Federriemen m)
75 die viertelgewendelte Treppe
76 die Wendeltreppe mit offener Spindel f
77 die Wendeltreppe mit voller Spindel f
78 die Spindel
79 der Handlauf
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Dẹ|cke 〈f. 19〉
1. etwas zum Zudecken, Bedecken (Bett\Decke, Tisch\Decke)
3. Mantel des Radreifens (Reifen\Decke)
4. oberer Abschluss eines Raumes, Wagens o. Ä. (Zimmer\Decke)
5. Bucheinband (Buch\Decke, Einband\Decke)
6. 〈Jägerspr.〉
6.1 Haut vom Schalenwild (ausgenommen Schwarzwild), vom Bären u. vom Wolf
6.2 mittlere Schwanzfedern des Flugwildes, bes. der Greifvögel
7. 〈Geol.〉
7.1 tektonisch aufgeschobene Gesteinsmasse von bedeutender Länge u. Breite
7.2 flächenhafter, vulkan. Lavaerguss
● eine \Decke auflegen auf den Tisch legen; das Eis bildet eine feste \Decke zum Schlittschuhlaufen ● eine dicke, dünne, karierte, warme, weiche, wollene \Decke; die Räume haben getäfelte, hohe, niedrige \Decken ● an die \Decke gehen 〈fig.; umg.〉 sich aufregen, aufbrausen; vor Freude bis an die \Decke springen 〈fig.〉 sich sehr freuen; jmdm. fällt die \Decke auf den Kopf 〈fig.; umg.〉 jmd. langweilt sich, fühlt sich eingeengt, weil er, sie kaum etwas außer Haus unternehmen kann; sich in eine \Decke hüllen, wickeln; sich nach der \Decke strecken 〈fig.; umg.〉 sich anpassen, sparen; eine \Decke über etwas breiten, legen; mit jmdm. unter einer \Decke stecken 〈fig.; umg.〉 gemeinsame Sache machen [<ahd. decchi, decki; → decken]
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1. rundes od. eckiges Stoffstück aus Leinen, Halbleinen, Baumwolle o. Ä. zum Bedecken bes. eines Tisches; Tischdecke, Tischtuch:
eine gemusterte, gehäkelte, bestickte D.;
die D. hat viele Flecken;
eine neue D. auflegen;
er schüttete den Kaffee über die D.
2. aus wärmendem textilem Material hergestellter Gegenstand zum Zudecken:
eine weiche, wollene, warme D.;
die D. ausbreiten, zurückschlagen, zusammenlegen;
ich zog mir die D. bis über den Kopf;
sich in eine D. wickeln;
unter die D. kriechen, schlüpfen;
Ü der Winter hat eine weiße D. über das Land gebreitet (das Land ist mit Schnee bedeckt);
☆ sich nach der D. strecken (ugs.; sich seinen bescheidenen Verhältnissen anpassen; eigtl. = sich so ausstrecken, wie die Länge der Bettdecke es erlaubt);
[mit jmdm.] unter einer D. stecken (ugs.; mit jmdm. gemeinsame Sache machen, die gleichen [schlechten] Ziele verfolgen; zu beziehen auf das Zusammenschlafen miteinander Bekannter od. Vertrauter allgemein od. auf den ma. Rechtsbrauch des feierlichen Zudeckens der Jungvermählten).
3. oberer Abschluss eines Raumes od. Stockwerks:
eine niedrige, hohe, getäfelte D.;
die D. weißen;
eine neue D. einziehen;
☆ jmdm. fällt die D. auf den Kopf (ugs.: 1. jmd. fühlt sich in einem Raum beengt u. niedergedrückt. 2. jmd. langweilt sich zu Hause u. wünscht sich Zerstreuung, Geselligkeit);
an die D. gehen (ugs.; aufbrausen, sehr zornig, wütend werden);
vor Freude [fast] an die D. springen (sich sehr freuen).
4. Fahrbahnbelag:
die D. ist aufgebrochen, hat viele Schlaglöcher;
die D. erneuern.
der Reifen besteht aus D. und Schlauch.
6. Bucheinband:
die D. des Bandes ist abgegriffen.
7. (Musik) (bei Saiteninstrumenten) Oberteil des Korpus.
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Decke,
1) Geologie: 1) tektonische Decke, Überschiebungsdecke, umfangreiche Gesteinsmasse, die infolge sehr starker tektonischer Einengung aus ihrem ursprünglichem Entstehungsraum gelöst und auf gering geneigter oder horizontaler Gleitbahn, wahrscheinlich hauptsächlich aufgrund der Schwerkraft, über eine fremde Gesteinsunterlage geschoben wurde. Sie kann vom Ursprungsgebiet, der Deckenwurzel, bis zu ihrem vorderen Rand, der Deckenstirn, viele Kilometer bewegt worden sein, hier an einem Hindernis auch nach aufwärts (Aufbrandungszone, aufgerichtete Stirn). Durch spätere Abtragung kann die Decke örtlich beseitigt und die Unterlage freigelegt worden sein (Deckenfenster), bei sehr weit gehender Entwicklung auch bis auf kleine Reste (»wurzellose« Schollen) reduziert werden (Deckscholle, tektonische Klippe). Wenn die auf jüngeren Schichten frei lagernde Deckscholle vom Ursprungsgebiet nicht weit entfernt ist, spricht man von einer autochthonen Klippe. Deckengebirge wie die Alpen sind meist aus mehreren Decken mit gleicher Überschiebungsrichtung aufgebaut (Deckentheorie); 2) vulkanische Decken, weit ausgedehnte, mehr oder weniger mächtige Gesteinsfolge, die auf vulkanische Tätigkeit zurückgeht. Durch den Austritt dünnflüssiger, basischer, v. a. basaltischer Laven (Flutbasalt) aus langen Spalten entstanden deckenartige Ergussformen (Deckenerguss, Trappdecken); besonders großes Ausmaß haben sie auf der Südhalbkugel durch den Zerfall Gondwanas und die Öffnung des Südatlantiks seit dem Mesozoikum, v. a. im Dekhan (vor der Verdriftung Indiens nach Norden; etwa 500 000 km2, bis 3 000 m mächtig), im Paranábecken (1,2 Mio. km2, bis 1 800 m mächtig), im Columbia-Plateau (etwa 300 000 km2), in der Karru (140 000 km2) und in Ostpatagonien. Manchmal sind die in mehreren Ausbruchsperioden gebildeten, zum Teil auch durch Sedimentschichten getrennten Ergussdecken infolge der Abtragung treppenartig (daher die Bezeichnung Trapp) abgesetzt herauspräpariert worden. Auch durch nachhaltige Aschenausbrüche entstandene Tuffe können deckenartige Schichtfolgen bilden (Tuff-Decken).
2) Hochbau: tragender Bauteil als oberer Raumabschluss. Dem Baustoff nach unterscheidet man Holz-, Stahl- und Massivdecken, der Form nach ebene und gewölbte Decken (Gewölbe).
Herkömmliche Holzbalkendecken bestehen aus hochkantig verlegten, 80-100 cm voneinander entfernt liegenden Balken, einer aus Leisten, Schwarten und Füllung zusammengesetzten Zwischendecken (Zwischen-, Blind-, Fehlboden, Einschub), dem Fußboden und der Unterdecke (Putzträger und Putz). Holz sparende Holzdecken verwenden geleimte Deckenbalken oder Koppelbalken; besonders schalldämmend wirkt die Doppeldecke. Ältere Ausführungen sind die Decken mit verkleideten Balken und die Kassettendecken mit Scheinbalken. Die zahlreichen Konstruktionen von Massivdecken lassen sich in fünf Gruppen einteilen: 1) Decken zwischen Stahlträgern mit Deckenplatten aus Hohlsteinen, Hourdissteinen, Stegzementdielen u. a.; 2) stahlbewehrte Steindecken aus gebrannten Hohlsteinen (Stahlsteindecke); 3) Stahlbetonrippendecken mit Betondruckplatten; 4) schalungslose Decken aus Fertigteilen; 5) einfache Stahlbetonplatten, Plattenbalkendecken, Pilzdecken aus Schwerbeton auf Schalung. - Im Großtafelbau werden raumgroße Deckenplatten mit nutzungsfertigem Fußboden in Fabriken vorgefertigt und auf dem Bau nur montiert.
Baurechtliches:
In den Bauordnungen sind Vorschriften über die Standsicherheit, den Feuer-, Wärme-, Schall-, Erschütterungsschutz und den Schutz gegen Feuchtigkeit und Durchtritt von Gasen niedergelegt. Für Stahl- und Massivdecken ist der statische Nachweis erforderlich, für Holzbalkendecken mitunter nicht. Für bestimmte Gebäude können feuerhemmende oder feuerbeständige Decken gefordert werden.
In frühen Zeiten waren Decken mit dem Dach identisch (Stroh, Holz, Schilf, Rohr, Blätter). In den Repräsentativbauten etwa des Vorderen Orients oder Ägyptens überwogen die Flachdecken aus Holz oder Stein. Auch die ältesten griechischen Tempel wiesen diese Deckenform auf, während seit spätarchaischer Zeit unter Satteldächern hölzerne Decken eingezogen wurden. Mit dem 5. Jahrhundert v. Chr. kamen Kassettendecken aus Holz oder Stein auf. In der römischen Architektur überwog die Wölbung gegenüber der flachen Decke, daneben wurde die Kassettendecke zu höchst kunstvollen Formen weiterentwickelt. Große öffentliche Hallenbauten ließen unter völligem Verzicht auf eine Decke den Dachstuhl sichtbar, wie dies bereits im monumentalen hellenistischen Profanbau bei Rathäusern und Säulenhallen üblich war. Im frühchristlichen Kirchenbau traten Kassettendecken nur gelegentlich auf, gebräuchlich waren offene Dachstühle, die in Italien bis ins späte Mittelalter beibehalten wurden, während in Deutschland seit dem 11. Jahrhundert bemalte Holzdecken vorkamen. Seit dem 12. Jahrhundert breitete sich von Frankreich her der massive Gewölbebau aus. Im mittelalterlichen Profanbau gab es Schnitzwerk an Holzdecken. In der Renaissancezeit wurde in Italien die Kassettendecke wieder verwendet, ebenso im deutschen Profanbau des 17. und 18. Jahrhunderts, während im Kirchenbau die verputzte Decke bevorzugt wurde (Deckenmalerei).
3) Jagdkunde: behaarte Haut wiederkäuender Huftiere (beim Schwarzwild: Schwarte) und großer Raubtiere; aus der Decke schlagen: abhäuten.
4) Straßenbau: Teil des Straßenoberbaus (Straßenbau).
5) Textiltechnik: Textilerzeugnis als Schlaf- oder Reisedecke (Plaid); als Tischdecke aus Leinen, Baumwolle oder Chemiefasern, vielfach mit gewebten Musterungen (Damaste oder Satins), Druckmustern, Borten, Spitzen sowie allen Arten von Weiß- oder Buntstickerei. Besonders reich mit Nadelarbeit verzierte Decken werden in den Kirchen verwendet (Altar- und Taufdecken).
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Dẹ|cke, die; -, -n [mhd. decke, ahd. decchī, zu ↑decken]: 1. rundes od. eckiges Stoffstück aus Leinen, Halbleinen, Baumwolle o. Ä. zum Bedecken bes. eines Tisches; Tischdecke, Tischtuch: eine gemusterte, gehäkelte, bestickte D.; die D. hat viele Flecken; eine neue D. auflegen; er schüttete den Kaffee über die D. 2. aus wärmendem textilem Material hergestellter Gegenstand zum Zudecken: eine weiche, wollene, warme D.; die D. ausbreiten, zurückschlagen, zusammenlegen; ich zog mir die D. bis über den Kopf; Marianne war es, die ihm die D. weggezogen hatte und ihn ... unsanft wachrüttelte (Kühn, Zeit 5); sich in eine D. wickeln; unter die D. kriechen, schlüpfen; Ü der Winter hat eine weiße D. über das Land gebreitet (das Land ist mit Schnee bedeckt); *sich nach der D. strecken (ugs.; sich seinen bescheidenen Verhältnissen anpassen; eigtl. = sich so ausstrecken, wie die Länge der Bettdecke es erlaubt): dass das sein Geld ist, was da vertrödelt wird, und dass er sich auch nach der D. hat strecken müssen (Kempowski, Zeit 23); [mit jmdm.] unter einer D. stecken (ugs.; mit jmdm. gemeinsame Sache machen, die gleichen [schlechten] Ziele verfolgen; zu beziehen auf das Zusammenschlafen miteinander Bekannter od. Vertrauter allgemein od. auf den ma. Rechtsbrauch des feierlichen Zudeckens der Jungvermählten). 3. oberer Abschluss eines Raumes od. Stockwerks: eine niedrige, hohe, getäfelte D.; die D. weißen; eine neue D. einziehen; während er mit weiten Armbewegungen die von der D. herabhängenden Spinnweben zum Flattern brachte (H. Gerlach, Demission 63); *jmdm. fällt die D. auf den Kopf (ugs.: 1. jmd. fühlt sich in einem Raum beengt u. niedergedrückt. 2. jmd. langweilt sich zu Hause u. wünscht sich Zerstreuung, Geselligkeit: Mir fällt die D. auf den Kopf. Ich kenne keinen. Ich kann mich nur mit den Kindern unterhalten [Dierichs, Männer 166]); an die D. gehen (ugs.; aufbrausen, sehr zornig, wütend werden): Am Schluss der Sendung kommt immer wieder der Punkt, wo man wegen der »Experten«-Urteile an die D. gehen möchte (Hörzu 36, 1978, 145); vor Freude [fast] an die D. springen (sich sehr freuen). 4. Fahrbahnbelag: die D. ist aufgebrochen, hat viele Schlaglöcher; die D. erneuern; in der Bauartengenehmigung kann die Verwendung auf Straßen mit bestimmten -n und auf bestimmte Zeiten beschränkt werden (Straßenverkehrsrecht, StVZO 164). 5. ↑Mantel (3): der Reifen besteht aus D. und Schlauch; daneben lagen vier Räder: die -n mit schlechtem, mit ausgedelltem Profil - die Stoßdämpfer taugten nichts mehr (Bastian, Brut 129). 6. (Jägerspr.) a) Haut aller Hirscharten: es gelang ihm sogar, sie (= Hemd und Hose) sauber zu halten, während er dem Hirsch die D. abzog (Amory [Übers.], Matten 58); b) Fell von Bär, Wolf, Luchs u. Wildkatze; c) die beiden mittleren Schwanzfedern des Flugwildes. 7. Bucheinband: die D. des Bandes ist abgegriffen. 8. (Musik) (bei Saiteninstrumenten) Oberteil des Korpus. ∙ 9. ↑Deckel (1): Geflügelt ist das Glück und schwer zu binden, nur in verschlossner Lade wird's bewahrt ..., und rasch entfliegt es, wenn Geschwätzigkeit voreilig wagt, die D. zu erheben (Schiller, Braut v. Messina 650 ff.).
Universal-Lexikon. 2012.