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1Mọl|dau, die; -:
linker Nebenfluss der Elbe.
2Mọl|dau; -s:
Staat in Osteuropa (amtlich: Republik Moldau).
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Mọldau
die,
1) rumänisch Moldọva, historische Landschaft in Rumänien zwischen der Ostabdachung der Ostkarpaten und dem Pruth; umfasst die Sandsteinzone der Karpaten im Westen, das Hügelland der Vorkarpaten bis etwa zum Sereth, das zum Teil mit Löss überlagerte Tafelland im Osten und einen kleinen Teil der Donauebene im Süden; kontinentales Klima. - Abgesehen von den Karpaten ist das Gebiet stark entwaldet. Hauptprodukte der Landwirtschaft sind Getreide, Sonnenblumen, Zuckerrüben und Kartoffeln; vereinzelt, besonders im Süden, Wein-, Obst- und Gemüsebau; Viehzucht; Bodenschätze in den Karpaten (Erdöl, Salz, Braunkohle); chemische (u. a. Erdölverarbeitung), Holz-, Leder-, Lebensmittelindustrie, Maschinenbau; Wasserkraftwerke an der Bistritz. Größte Stadt ist Jassy.
Im Altertum von Dakern bewohnt. Die im 12. und 13. Jahrhundert am Oberlauf des Sereth bestehenden rumänisch orthodoxen Zwergherrschaften wurden um 1353 von König Ludwig I. von Ungarn als Grenzmark gegen die Goldene Horde zusammengefasst. 1359 von dem Wojewoden Bogdan mit der Bukowina und Bessarabien zum unabhängigen Fürstentum Bogdania vereint, geriet dieses als Fürstentum Moldau nach 1387 zeitweilig in polnischer Lehnsabhängigkeit. Unter Fürst Alexander dem Guten (1400-32) konnten die Grenzen bis zum Dnjestr und an die Küsten des Schwarzen Meeres vorgeschoben werden. Stephan III., dem Grossen (1457-1504), gelang es, die nach dem ersten Einfall der Türken (1420) gefährdete Souveränität zu verteidigen (politische, wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit). Bogdan III. (1504-17) musste - gegen das Recht der freien Fürstenwahl, der Verwaltungsautonomie und der eigenen Gesetzgebung - die Oberhoheit des Sultans anerkennen. Diese Sonderstellung war jedoch nicht aufrechtzuerhalten, sodass die Pforte immer offenkundiger die Fürstenwahlen manipulierte und nach der Teilnahme des moldauischen Fürsten D. Cantemir am Pruthfeldzug (1711) Zar Peters I., des Grossen, von Russland landfremde Hospodare, die griechischen Phanarioten, einsetzte. Im Verlauf der Türkenkriege Russlands (1768-74, 1787-92, 1806-12, 1828/29) wurde die Moldau immer wieder von russischen Heeren besetzt und verlor 1775 die Bukowina an Österreich und 1812 Bessarabien an Russland. Obwohl der Aufstand T. Vladimirescus (1821) erfolglos blieb, herrschten nach 1822 wieder einheimische Bojaren (Ion Sturdza, 1822-28; Mihail Sturdza, 1834-48) über die Moldau, die durch die Konvention von Akkerman (1826) und den Frieden von Adrianopel (1829) weitgehende Autonomie erhielt. Im Krimkrieg (1853/54-56) von österreichischen Truppen besetzt, wurde die Moldau im Pariser Frieden (1856) um Südbessarabien erweitert, das jedoch 1878 wieder Russland zugesprochen wurde. Die Wahl von Alexandru Ion I. Cuza (1859) und die Vereinigung der Fürstentümer Moldau und Walachei (Donaufürstentümer) bildeten die Voraussetzung für die Proklamation (1862) des Fürstentums beziehungsweise (seit 1881) Königreichs Rumänien.
Istorija Moldavii, hg. v. A. D. Udal'tsov, 2 Bde. (Kischinjow 1951-55);
V. Georgescu: Political ideas and the enlightenment in the Romanian principalities, 1750-1831 (Boulder, Colo., 1971);
2) tschechisch Vḷtava, linker Nebenfluss der Elbe in der Tschechischen Republik, Hauptfluss Böhmens, 440 km lang, Einzugsgebiet rd. 28 000 km2, entspringt im Böhmerwald, fließt zuerst nach Südosten, wendet sich bei Hohenfurth nach Norden, nimmt u. a. die Maltsch, Lainsitz, Sazawa und Beraun auf, mündet bei Melnik; schiffbar ab Prag. Im Oberlauf mehrere Staudämme mit Kraftwerken (größtes am Orlíker Stausee); größter Stausee bei Lipno (rd. 48 km2).
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1Mọl|dau, die; -: linker Nebenfluss der Elbe.
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2Mọl|dau; -s: Staat in Osteuropa, Republik Moldau, Moldawien.
Universal-Lexikon. 2012.