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Panel
Schalttafel; Einstellfeld; Schaltfeld; Steuerpult; Konsole; Einstellpult; Terminal; Einstelltafel; Leitfeld; Steuerfeld; Bedientafel; Armaturenbrett; Bedienpult; Paneel (niederdt.); Bedienung; Schaltpult; Bedienfeld; Steuertafel

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Pa|nel 〈[ pæ̣nəl] n. 15
1. 〈Meinungsforschung〉 für einen bestimmten Zweck ausgewählte, repräsentative Gruppe
2. 〈Werbung〉 typograf. umgrenzter Teil eines Werbemittels
3. Anzeigen- u. Regelungseinheit von Maschinen
[engl. <mengl., eigtl. „Stück Stoff, Pergament“ <vulgärlat. pannellus „kleines Stück Stoff“; zu lat. pannus „Stück Stoff, Tuch“]

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Pa|nel ['pɛnl̩ ], das; -s, -s:
1. [mengl. panel = Liste, Stück Pergament < afrz. panel < lat. pannus = Stück Stoff]
a) (Statistik) [repräsentative] Personengruppe für [mehrmals durchgeführte] Befragungen u. Beobachtungen;
b) ausgewählte Personengruppe, die etw. diskutieren, untersuchen od. entscheiden soll.
2. [engl. panel, eigtl. = Feld < afrz. panel, Paneel] Einzelbild eines Comics.

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Panel
 
['pænl; englisch, eigentlich »Feld«] das, -s/-s, repräsentativ ausgewählter Kreis von Auskunftssubjekten (Personen, Haushalte, Betriebe), bei dem über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Daten zu bestimmten (im Prinzip gleichen) Untersuchungsgegenständen erhoben werden. Panelerhebungen unterscheiden sich durch die wiederholte Befragung im selben Kreis grundlegend von anderen Erhebungsarten, bei denen die Erhebungssubjekte von Mal zu Mal wechseln. In der Regel werden Panelerhebungen von Marktforschungsinstituten (z. B. ACNielsen Corporation) durchgeführt, meist im Auftrag von Markenartikelherstellern. Die gewonnenen Daten dienen u. a. zur Marktprognose und zur Kontrolle des Einsatzes der absatzpolitischen Instrumente. Das Handelspanel (Großhandels- und Einzelhandelspanel) und das Verbraucherpanel sind Hauptarten der Panelerhebung.
 
In Einzelhandelspanels werden bei einem bestimmten Kreis von Absatzmittlern (in der Regel Einzelhandelsgeschäfte) z. B. Daten über Absatzmengen und -werte, Einkaufsmengen und -werte, Lagerbestände bestimmter Warengattungen und Marken sowie Werbe- und Verkaufsförderungsmaßnahmen von Herstellern erhoben. Daraus ergeben sich für die Auftraggeber Informationen über ihre Absatzsituation und die ihrer Konkurrenten (z. B. Marktanteile) sowie die Ergebnisse von Marketingmaßnahmen. Auch die Absatzsituation verschiedener Betriebsformen lässt sich so erfassen.
 
Zu den Verbraucherpanels (auch Endverbraucherpanels oder Konsumentenpanels) zählen das Haushaltspanel und das Individualpanel. Beim Haushaltspanel zeichnet eine Stichprobe privater Haushalte (Panelhaushalte) kontinuierlich ihre Einkäufe (spezifiziert z. B. nach Warengruppen und Marken) auf. Daraus ergeben sich Aufschlüsse über Einkaufs- und Verbrauchsgewohnheiten sowie über Verhaltensänderungen (z. B. Marken- und Einkaufsstättentreue, Käuferwanderung, Verbrauchsvolumen). Mithilfe von Individualpanels werden Informationen über das Einkaufs- und Verbrauchsverhalten bestimmter Personentypen (z. B. Altersklassen, Berufsgruppen, soziale Schichten) ermittelt. Daneben gibt es eine Reihe Spezialpanels (z. B. Mediapanels, Produkttestpanels, lokale Testmarktpanels).
 
Die Übertragbarkeit von Panelergebnissen auf die Grundgesamtheit kann durch mehrere Faktoren beeinträchtigt werden. Zu den methodischen Problemen gehören z. B. die repräsentative Abdeckung des Marktes (Coverage), die Reduzierung der Teilnehmerzahl durch Verweigerung oder Ausfall (Panelsterblichkeit) sowie Änderungen in der Wahrnehmung und im Verhalten der Panelmitglieder aufgrund der Beobachtungssituation (Paneleffekt).
 
Durch den Einsatz von Scannertechnologien im Handel (Scanning) werden die benötigten Daten während des Kassiervorgangs erfasst und im Rahmen von »Scanner-P.« ausgewertet. Dadurch entfällt die personal- und kostenintensive Bestandserhebung in den Geschäften, und es wird eine höhere Genauigkeit erzielt. Daten sind tagesgenau verfügbar und können zeitlich beliebig detailliert werden. - In der empirischen Sozialforschung will man mithilfe von Panelerhebungen soziale Veränderungen (Meinungs-, Einstellungs-, Verhaltenswandel) unter dem Einfluss veränderter äußerer Momente feststellen. Als zeitliche Längsschnittuntersuchung eignet sich die Methode des Panels zur Erforschung des sozialen Wandels.
 
Literatur:
 
R. Mayntz u. a.: Einf. in die Methoden der empir. Soziologie (51978);
 U. Hansen: Absatz- u. Beschaffungsmarketing des Einzelhandels (21990);
 B. Treis u. K. Ganswindt: Veränderungen des Aussagewertes von scannererhobenen Paneldaten für das Handels- u. Herstellermarketing (21990);
 H. Böhler: Marktforschung (21992);
 W. Pepels: Marketingforschung u. Absatzprognose (1994);
 W. Pepels: Käuferverhalten u. Marktforschung. Eine praxisorientierte Einf. (1995);
 L. Berekoven u. a.: Marktforschung (71996).

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Pa|nel ['pɛnl̩], das; -s, -s [engl. panel, eigtl. = Feld < afrz. panel, ↑Paneel]: [repräsentative] Personengruppe für [mehrmals durchgeführte] Befragungen u. Beobachtungen: Der Leiter des abschließenden Podiumsgesprächs ... stellte dem P., an dem außer ihm noch 10 Referenten teilnahmen, vor allem die Frage nach der Rolle des Staates (Basler Zeitung 12. 5. 84, 41).

Universal-Lexikon. 2012.