Krustenbildung
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In|krus|ta|ti|on 〈f. 20〉
1. Verzierung von Bauwerken durch verschiedenfarbige Steinplatten
2. 〈Geol.〉 Überzug von organ. od. anorgan. Körpern mit einer mineralischen Kruste
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In|krus|ta|ti|on, die; -, -en [spätlat. incrustatio = das Überziehen mit Marmor]:
1. (Kunstwiss.) (meist Stein in Stein gearbeitete) farbige Verzierung von Flächen durch Einlagen.
2. (Geol.) Krustenbildung durch chemische Ausscheidung.
4. (Bot.) nachträgliche Einlagerung von Stoffen in das Zellulosegerüst pflanzlicher Zellwände.
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Inkrustation
1) Baukunst: die Verkleidung von Mauern und Fußböden mit Steinplatten besonders aus Marmor und Porphyr, die, in Stein, Blei oder Gips zu Mustern zusammengefügt, die Fläche gliedern und dekorativ beleben, im weiteren Sinn auch andere Wandverzierungen, z. B. durch eingelegte Tonstifte (sumerische Kunst). Die schon in der antiken (Pantheon in Rom) und byzantinischen Kunst (Hagia Sophia in Istanbul) geübte Technik war vom frühen Mittelalter bis zum Barock besonders in Italien verbreitet (Venedig, Dogenpalast und Scuola di San Marco) und ist ein Kennzeichen u. a. der Kirchenbaukunst von Florenz (San Miniato al Monte, 11./12. Jahrhundert; Dom mit Campanile, 14. Jahrhundert; Santa Maria Novella, vollendet 1470). In neuerer Zeit hat der Jugendstil (Krematorium in Hagen-Delstern von P. Behrens, 1906/07) diese Technik wieder aufgegriffen.
2) Botanik: die Einlagerung organischer (Lignin, Gerbstoffe, Farbstoffe) oder anorganischer (Kalk, Kieselsäure, Calciumoxalat) Stoffe in das Cellulosegerüst der pflanzlichen Zellwände; ein Beispiel ist die Einlagerung von Lignin bei der Verholzung von Pflanzen.
3) Kunsthandwerk: in die Oberfläche eines Gegenstandes eingelegte Verzierung, bei der härtere Materialien wie Stein, Glas, Metall u. a. in eine weichere, sich verhärtende Masse gebettet werden; eine bereits im 16. Jahrhundert in Italien bei Möbeln beliebte Technik.
4) Petrologie: Krustenbildungen um Fossilien (Fossilisation), Gerölle oder an Klüften, entsteht durch chemische Ausscheidung von Kalk (z. B. Kalktuff), Eisen- oder Manganoxiden, selten Quarz.
5) Textilwesen: Nadelarbeit, bei der die Ornamente im Gegensatz zur Applikationsarbeit nicht aufgesetzt, sondern untergearbeitet oder eingesetzt sind.
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In|krus|ta|ti|on, die; -, -en [spätlat. incrustatio = das Überziehen mit Marmor]: 1. (Kunstwiss.) (meist Stein in Stein gearbeitete) farbige Verzierung von Flächen durch Einlagen. 2. (Geol.) Krustenbildung durch chemische Ausscheidung. 3. (Schneiderei) zur Verzierung eingesetzter Teil (z. B. eine Blende). 4. (Bot.) ↑Inkrustierung (2).
Universal-Lexikon. 2012.