[Lehre von der] Behandlung der Krankheiten durch Operation:
sie ist Fachärztin für Chirurgie; er spezialisiert sich auf Chirurgie.
Zus.: Gefäßchirurgie, Gehirnchirurgie, Herzchirurgie, Kieferchirurgie, Knochenchirurgie, Laserchirurgie, Neurochirurgie, Schönheitschirurgie, Transplantationschirurgie, Unfallchirurgie.
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Chir|ur|gie auch: Chi|rur|gie 〈[ çir-] f. 19; unz.; Med.〉
1. Behandlung von Krankheiten durch operative Eingriffe
2. 〈umg.〉 chirurgische Klinik
[→ Chirurg]
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Chi|r|ur|gie , die; -, -n [lat. chirurgia < griech. cheirourgi̓a] (Med.):
1. <o. Pl.> [Lehre von der] Behandlung von Störungen u. Veränderungen im Bereich des Organismus durch mechanische od. instrumentelle, operative Eingriffe:
sie ist Fachärztin für C.
2. chirurgische Abteilung eines Krankenhauses:
der Patient wurde in die C. eingeliefert.
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Chirurgie
[ç-, griechisch] die, -, Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Heilung von Krankheiten, Unfallfolgen oder Körperfehlern durch Eingriffe am lebenden Körper befasst; hierzu rechnen konservative (unblutige) Verfahren (z. B. Reposition) und die in der Anzahl überwiegenden operativen (blutigen) Eingriffe mit Instrumenten. Als kleine (ambulante) Chirurgie wird die Gesamtheit der Maßnahmen bezeichnet, die in Abgrenzung von der großen Chirurgie ambulant, ohne Betäubung oder lediglich unter Lokalanästhesie, allenfalls Kurznarkose, teils auch von Ärzten für Allgemeinmedizin, ausgeführt werden (z. B. Wundversorgung, einfache Knochenbrüche, Einrenkungen).
Die Chirurgie gliedert sich in die Teilgebiete Viszeral-, Unfall-, Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Kinder- sowie plastische Chirurgie (einschließlich kosmetische Chirurgie); stärker verselbstständigt haben sich die Neurochirurgie und die Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie, auch die ursprünglich zur Chirurgie gehörige Anästhesiologie sowie Gebiete wie Urologie, Gynäkologie und Orthopädie. - Wissenschaftliche Vereinigung ist die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, gegründet 1872, Sitz: Berlin, mit jährlichen Tagungen in Berlin.
Die Chirurgie ist eines der ältesten Fachgebiete der Medizin. Das chirurgische Eröffnen der Schädelhöhle (Trepanation) wurde schon von Naturvölkern sowie von Völkern mit hohem Kulturniveau (Inka, Ägypter) ausgeübt. Im Talmud sind Wundnaht, Amputationen und künstliche Glieder erwähnt. Die Inder kannten schon im 2. Jahrhundert n. Chr. die Dehnung der Harnröhre und die Nasenplastik. Seit Hippokrates (5. Jahrhundert v. Chr.) kennt man das Behandlungsprinzip: Wo Eiter ist, muss geöffnet werden (lateinisch: ubi pus ibi evacua). Die Römerzeit brachte u. a. den Steinschnitt (Steinoperation). Im Mittelalter gingen der Medizin diese Behandlungsmethoden wieder verloren. Den Hauptträgern der Bildung, den Klerikern und Mönchen, war die ärztliche Tätigkeit untersagt (so Papst Innozenz III., 1211); das vierte Laterankonzil (1215) verbot Klerikern der höheren Weihen ausdrücklich chirurgische Eingriffe (»Brennen und Schneiden«). Neben den Ärzten für innere Leiden bildete sich der Stand der Chirurgen heraus, die - handwerklich ausgebildet - weniger geachtet waren. Die Chirurgie wurde von umherziehenden Gauklern, Zahnbrechern, Bruch- und Steinschneidern besonders auf Jahrmärkten ausgeführt. Die Behandlung von Wunden und chirurgisch zu behandelnden Erkrankungen lag in den Händen von Badern, in Kriegszeiten von Feldscheren. Erst allmählich verschaffte sich die Chirurgie Anerkennung, auch als Lehrfach an den Universitäten. In Deutschland war einer der ersten Lehrer Lorenz Heister (* 1683, ✝ 1758), in Frankreich Ambroise Paré (* 1510, ✝ 1590). Ihren eigentlichen Aufstieg nahm die Chirurgie im 19. Jahrhundert durch die Entdeckung des Äthers (1846) und des Chloroforms (1847) als Betäubungsmittel, der Mikroben als Krankheitserreger durch L. Pasteur und R. Koch und besonders die Erkenntnisse über Antisepsis und Asepsis. 1852 wurde in Preußen der Rangunterschied zwischen Arzt und Chirurg abgeschafft, das Fach Chirurgie in das Universitätsstudium aufgenommen (Medizin, Geschichte). Im 20. Jahrhundert verzeichnete die chirurgische Technik einen enormen Aufschwung. Narkose und Anästhesie, künstliche Beatmung, Röntgendiagnostik, Bluttransfusion, Unterkühlung, Einführung der Herz-Lungen-Maschine, Entdeckung der Sulfonamide und Antibiotika, Bekämpfung von Thrombose und Embolie, Schockprophylaxe, Reanimation, Intensivtherapie, Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie schufen die Voraussetzungen für die Chirurgie der Gegenwart. Grundlegende Fortschritte wurden v. a. auf den Gebieten der Lungen-, Herz-, Onko- und Neurochirurgie sowie in neuerer Zeit bei der Organtransplantation erzielt.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
Amputation · Anästhesie · Asepsis · Elektrochirurgie · Frauenheilkunde und Geburtshilfe · Gefäßchirurgie · Gehirnchirurgie · Herz-Lungen-Maschine · Herzoperationen · Intensivtherapie · kosmetische Chirurgie · Lungenoperationen · Magenoperationen · Mikrochirurgie · minimalinvasive Chirurgie · Neurochirurgie · Nierenoperationen · Operation · Orthopädie · plastische Chirurgie · Rückenmarkchirurgie · Transplantation · Wiederherstellungschirurgie
C. u. angrenzende Gebiete. Lb. für Studierende der Medizin u. Ärzte, hg. v. G. Hebereru. a. (61993);
B. Ehmer: C. Lb. für Pflege u. Studium (41996).
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Chi|rur|gie, die; -, -n [lat. chirurgia < griech. cheirourgía]: 1. <o. Pl.> (Med.) [Lehre von der] Behandlung von [krankhaften] Störungen u. Veränderungen im Bereich des Organismus durch mechanische od. instrumentelle, operative Eingriffe: sie ist Fachärztin für C. 2. chirurgische Abteilung eines Krankenhauses: der Patient wurde in die C. eingeliefert.
Universal-Lexikon. 2012.