Akademik

schlimm
schlecht; böse; übel; bedenklich; schwer; ernstlich

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schlimm [ʃlɪm] <Adj.>:
1. schwerwiegend und üble Folgen habend:
ein schlimmer Fehler; etwas nimmt ein schlimmes Ende, hat schlimme Folgen; die Sache war nicht so schlimm wie befürchtet.
Syn.: entsetzlich, ernst, fatal, furchtbar, fürchterlich (ugs.), gefährlich, grässlich (emotional), grauenhaft (emotional), grauenvoll (emotional), grob, katastrophal, kritisch, schauderhaft (ugs. abwertend), schauerlich, schaurig, scheußlich, schrecklich, übel, unheilvoll, verflucht (salopp), verhängnisvoll.
2. in hohem Maße unangenehm, unerfreulich o. Ä.:
eine schlimme Erfahrung; schlimme Zeiten; eine schlimme Nachricht; das ist doch nicht so schlimm.
Syn.: arg (landsch.), fatal, misslich, negativ, schlecht, übel, unerquicklich (geh.), ungünstig, ungut, verteufelt (ugs. emotional).
3. (in moralischer Hinsicht) verwerflich, böse, niederträchtig:
eine schlimme Handlungsweise, Tat.
Syn.: arg (geh., veraltet), bösartig, boshaft, böswillig, garstig, gemein, niedrig, perfid[e] (bildungsspr.), übel.
4. (fam.) (von einem bestimmten Körperteil, Organ o. Ä.) entzündet, verletzt, schmerzend:
einen schlimmen Finger, Zahn haben.
Syn.: böse (ugs.), wund.

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schlịmm 〈Adj.〉
1. böse, übel, schlecht
2. 〈umg.〉
2.1 unangenehm
2.2 krank, wund
● du Schlimmer! 〈umg.; scherzh.〉 ● es wird mit ihm ein \schlimmes Ende nehmen; einen \schlimmen Finger haben 〈umg.〉; eine \schlimme Nachricht ● es gibt Schlimmeres als das; sein: ist es \schlimm, wenn ich nicht komme? 〈umg.〉; es war nicht so \schlimm, wie ich dachte; das ist (noch lange) nicht das Schlimmste 〈umg.〉 es hätte unglücklicher ausgehen können; es steht \schlimm (mit ihm) es geht ihm sehr schlecht ● das ist halb so \schlimm (wie es aussieht) 〈umg.〉 ● ich bin auf das Schlimmste gefasst; er wurde aufs \schlimme/Schlimmste zugerichtet; (es ist) \schlimm genug, dass er sich verletzt hat (du brauchst ihn nicht auch noch zu schelten); im \schlimmsten Fall komme ich eben etwas später 〈umg.〉 wenn es nicht anders geht; das ist nicht (so) \schlimm 〈umg.〉 das macht nichts; die Lage, Krankheit hat sich leider zum Schlimmsten gewendet [<mhd. slimp, slimber „schief, verkehrt“ <ahd. *slimb (zu erschließen aus slimbi „Schräge“); zu germ. *slimba- „schief“]

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schlịmm <Adj.> [mhd. slim(p) = schief, schräg (vgl. ahd. slimbī = Schräge), erst im Nhd. = übel, schlecht, böse, H. u.]:
1. schwerwiegend u. üble Folgen nach sich ziehend:
ein -er Fehler;
das ist sehr s. für ihn (trifft ihn sehr hart).
2. in hohem Maße unangenehm, unerfreulich; negativ (2 a); übel, arg:
eine -e Sache, Lage;
es ist alles halb so s.;
ist nicht s.! (entschuldigende Floskel: das macht nichts!);
es hätte -er kommen können;
<subst.:> man fürchtet das Schlimmste;
es gibt Schlimmeres.
3. (in moralischer Hinsicht) schlecht, böse, niederträchtig:
ein -er Bursche;
<subst.:> er ist ein ganz Schlimmer (scherzh.; ein Schwerenöter).
4. (fam.) (von einem Körperteil, Organ o. Ä.) entzündet, verletzt, schmerzend:
er hat einen -en Zahn.
5. <intensivierend bei Adjektiven u. Verben> (ugs.) sehr:
heute ist es s. kalt.

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schlịmm <Adj.> [mhd. slim(p) = schief, schräg (vgl. ahd slimbī = Schräge), erst im Nhd. = übel, schlecht, böse, H. u.]: 1. schwerwiegend u. üble Folgen nach sich ziehend: ein -er Fehler; ein -es Vergehen; man hat ihr die -sten Dinge nachgesagt; das ist sehr s. für ihn (trifft ihn sehr hart); er hat sich bei dem Plan s. (ugs.; in schwerwiegender Weise) verkalkuliert. 2. in hohem Maße unangenehm, unerfreulich; ↑negativ (2 a); übel, arg: das sind -e Nachrichten; -e Zustände; eine -e Erfahrung; eine -e Sache, Lage; ich meine, wir haben beide -ere Zeiten gesehen (Benrath, Konstanze 34); es ist alles halb so s.; es ist gerade s. genug, dass wir warten müssen; was -er ist, wir mussten Strafe zahlen; ist nicht s.! (entschuldigende Floskel: das macht nichts! ); es hätte s. kommen können; es steht s. (bedrohlich) um ihn; <subst.:> man fürchtet das Schlimmste; das Schlimmste ist, dass keiner geholfen hat; es gibt Schlimmeres; ich kann nichts Schlimmes (Negatives) dabei, daran finden. 3. (in moralischer Hinsicht) schlecht, böse, niederträchtig: ein -er Bursche, Geselle; Die Gegend sei „schlimm“ und die Leute berüchtigt (Ossowski, Bewährung 111); <subst.:> er ist ein ganz Schlimmer (scherzh.; ein Schwerenöter). 4. (fam.) (von einem Körperteil, Organ o. Ä.) entzündet, verletzt, schmerzend: er hat einen -en Hals, Zahn; In Schiewenhorst bekam Hedwig Lau -e Mandeln (Grass, Hundejahre 99). 5. <intensivierend bei Adj. u. Verben> (ugs.) sehr: heute ist es s. kalt; Ich fing so s. an zu heulen, dass ... (Schnurre, Bart 118). ∙ 6. (landsch.) schief, krumm, nicht richtig sitzend: Zu einem leinenen ungefärbten Landrock trug sie einen alten grünseidenen Spenser, eine baumwollene Schürze und einen -en weißen Halskragen (Keller, Romeo 26).

Universal-Lexikon. 2012.