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Davis
Davis
 
['deɪvɪs],
 
 1) Arthur Hoey, australischer Schriftsteller, Rudd, Steele.
 
 2) Bette, eigentlich Ruth Elizabeth Davis, amerikanische Filmschauspielerin, * Lowell (Massachusetts) 5. 4. 1908, ✝ Paris 6. 10. 1989; Darstellerin schwieriger Frauencharaktere; schrieb »The lonely life« (1962).
 
Filme: Dangerous (1935); Jezebel (1938); Alles über Eva (1950); Ein Fremder ruft an (1952); Was geschah wirklich mit Baby Jane? (1962); Der Tod auf dem Nil (1978); Wale im August (1987); Tanz der Hexen (1988—89).
 
 3) Sir (seit 1980) Colin Rex, britischer Dirigent, * Weybridge (County Surrey) 25. 9. 1927; war 1960 Chefdirigent, 1961-65 musikalischer Direktor des Sadler's Wells Opera House in London, 1967-71 Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra und 1971-86 als Nachfolger von G. Solti Leiter der Covent Garden Opera in London. 1983-92 war er Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, seit 1995 ist er Chefdirigent des London Symphony Orchestra. Davis machte sich besonders als Mozart-, Berlioz- und Strawinsky-Dirigent einen Namen.
 
 4) Geena, eigentlich Virginia Elizabeth Davis, amerikanische Filmschauspielerin und Produzentin, * Wareham (Massachusetts) 21. 1. 1957; Filmdebüt in »Tootsie« (1982). Davis, die sich mit dem Roadmovie »Thelma & Louise« (1991) etablierte, beweist ihre darstellerische Vielfalt in ungewöhnlichen Frauenrollen.
 
Weitere Filme: Transsylvania 6—5000 (1985); Die Fliege (1986); Beetlejuice (1988); Die Reisen des Mr. Leary (1988); Ein verrückt genialer Coup (1990); Eine Klasse für sich (1992); Angie (1994); The Long Kiss Goodnight (1994); Die Piratenbraut (1995).
 
 5) Jefferson, amerikanischer Politiker, * Fairview (Ky.) 3. 6. 1808, ✝ New Orleans (Louisiana) 6. 12. 1889; Berufsoffizier, seit 1835 Pflanzer in der Nähe von Vicksburg (Miss.); war 1853-57 Kriegsminister unter F. Pierce. Davis wandelte sich vom expansionistischen Nationalisten zum Verfechter einzelstaatlicher Souveränität und der Sezession der Südstaaten, die er allerdings erst nach der Wahl A. Lincolns für unausweichlich hielt. Als Präsident (1861-65) der Konföderierten Staaten von Amerika blieb er bei großem persönlichem Einsatz schroff, letztlich unbeugsam und militärisch wie politisch glücklos. Am Ende des Sezessionskrieges (1865) gefangen genommen, war er bis 1867 inhaftiert, wurde jedoch weder vor Gericht gestellt noch je amnestiert.
 
Werk: The rise and fall of the Confederate government, 2 Bände (1881).
 
Ausgabe: The papers of J. Davis, herausgegeben von H. M. Monroe Jr. u. a., auf mehrere Bände berechnet (1971 ff.).
 
Literatur:
 
H. Strode: J. D., 3 Bde. (New York 1955-64).
 
 6) John, englischer Seefahrer, * Sandridge Park (bei Dartmouth) um 1550, ✝ (erschlagen) zwischen Bintan und Singapur 27. 12. 1605; unternahm 1585-87 drei Fahrten zur Suche nach der Nordwestpassage zum Pazifik. Er drang dabei durch die später nach ihm benannte Meeresstraße in das Baffinmeer vor. 1592 entdeckte er die Falklandinseln.
 
Literatur:
 
D. Henze: Enzykl. der Entdecker u. Erforscher der Erde, Bd. 2 (Graz 1979).
 
 7) Miles Dewey junior, amerikanischer Jazzmusiker (Trompete, Flügelhorn, Komposition), * Alton (Illinois) 25. 5. 1926, ✝ Santa Monica (Calif.) 28. 9. 1991; war 1941-43 mit C. Terry in der Bigband von E. Randall tätig, spielte 1946-48 im Stil des Bebop im Kreis um C. Parker, C. Hawkins, B. Carter und B. Eckstine, leitete 1948/49 das Miles-Davis-Capitol-Orchestra, dessen Einspielungen für die Entwicklung des Cooljazz von Bedeutung waren. Ende der 60er-Jahre wandte er sich dem Jazzrock zu (Album »Bitches brew«, 1970). Nach seinem Rückzug von der Bühne Mitte der 70er-Jahre feierte er 1981 ein großes Come-back beim New—Yorker Jazzfestival.
 
Literatur:
 
F. Kerschbaumer: M. D. Stilkrit. Unters. zur musikal. Entwicklung seines Personalstils (Graz 1978);
 I. Carr: M. D. A critical biography (Neuausg. London 1984);
 E. Nisenson: M. D. Round about midnight. Ein Portrait (a. d. Engl., Neuausg. 1992).
 P. N. Wilson: M. D. Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten (2001).
 
 8) Richard Harding, amerikanischer Schriftsteller, * Philadelphia (Pennsylvania) 18. 4. 1864, ✝ Mount Kisco (New York) 11. 4. 1916; v. a. bekannt als Journalist und Kriegsberichterstatter; seine Reportagen umfassten u. a. »Cuba in war time« (1897) und »Notes of a war correspondent« (1910). Davis verfasste auch zahlreiche Kurzgeschichten, von denen »Gallegher and other stories« (1891) und »Van Bibber and others« (1892) am erfolgreichsten waren; schrieb daneben Romane (»Soldiers of fortune«, 1897; »The white mice«, 1909), Reisebücher und 25 Dramen (u. a. »Miss Civilization«, 1905; »The dictator«, 1906).
 
 9) Sammy junior, amerikanischer Popsänger, Tänzer und Instrumentalist (Schlagzeug, Vibraphon, Trompete), * New York 8. 12. 1925, ✝ Beverly Hills (Calif.) 16. 5. 1990; trat bereits als Kind in Varietees auf, später am Broadway und im Fernsehen; spielte verschiedene Filmrollen, u. a. den Sportin' life in »Porgy and Bess« (1959). Davis gilt als Prototyp des Allroundentertainers (»Mister Showbusiness«); erfolgreiche Songs: »What kind of fool am I«, »Candy man«, »Mister Wonderful«, »Without you«.
 
 10) Stuart, amerikanischer Maler, * Philadelphia (Pennsylvania) 7. 12. 1894, ✝ New York 24. 6. 1964. Beeindruckt von der Armory Show (1913), orientierte sich Davis zunächst stark an der europäischen Avantgarde (v. a. Kubismus), bevor er um 1920 seinen eigenen Stil entwickelte. 1928-29 hielt er sich in Paris auf, wo er von F. Léger und H. Matisse beeinflusst wurde. Seine Gemälde und Wandgestaltungen (1956; UNO, New York) mit geometrisierenden Formen und kräftigen Farben wurden richtungweisend für nachfolgende Künstlergenerationen (Pop-Art, Post painterly abstraction).
 
Literatur:
 
S. D., hg. v. D. Kelder (New York 1971).
 
 11) William Morris, amerikanischer Geograph und Geologe, * Philadelphia (Pennsylvania) 12. 2. 1850, ✝ Pasadena (Kalifornien) 5. 2. 1934; Professor an der Harvard University, ab 1930 am California Institute of Technology. Seine heute kritisierte Lehre vom »geographischen Zyklus« wurde zunächst international anerkannt (regelhafte Entwicklung der Landformen vom »Jugendstadium« bis zum »Greisenstadium«; Zyklentheorie).

Universal-Lexikon. 2012.