Akademik

Blake
Blake
 
[bleɪk],
 
 1) Eugene Carson, amerikanisch reformierter Theologe, * Saint Louis (Missouri) 7. 11. 1906, ✝ Stamford (Conneticut) 31. 7. 1985; 1951-66 Generalsekretär der Presbyterianischen Kirche (seit 1958 Vereinigte Presbyterianische Kirche) in den USA; 1966-72 Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen; bestimmte als kompromissloser Gegner der Rassendiskriminierung wesentlich das Antirassismusprogramm des ÖRK (1968) mit.
 
 2) Nicholas, Pseudonym des englischen Schriftstellers Cecil Day-Lewis.
 
 3) Peter, britischer Maler und Illustrator, * Dartford 25. 6. 1932; Vertreter der Pop-Art. Blake entlehnt seine Motive der Welt des Zirkus, dem Showgeschäft und den Comics. Ende der 70er-Jahre setzte eine romantisierende Phase ein in Anknüpfung an den viktorianischen Maler R. Dadd.
 
Literatur:
 
P. B. Retrospektive, hg. v. G. Ahrens u. C. Haenlein, Ausst.-Kat. (1983).
 
 4) Robert, englischer Admiral, * Bridgwater (County Somerset) August 1599, ✝ auf See vor Plymouth 7. 8. 1657; ursprünglich Kaufmann. Als Anhänger des Parlaments und O. Cromwells erhielt er 1649 den Oberbefehl über die Flotte, besiegte 1650 die royalistischen Seestreitkräfte, 1653 die niederländische, 1655 die tunesische und 1657 die spanische Flotte.
 
Literatur:
 
R. H. Beadon: R. B.. .. (London 1935).
 
 5) William, englischer Dichter, Maler und Kupferstecher, * London 28. 11. 1757, ✝ ebenda 12. 8. 1827; schuf Illustrationen zu dem Buch Hiob, zu Dante, E. Young und R. Blair sowie zu eigenen literarischen Werken; dabei wandte er eine eigene Technik der handkolorierten Kupfer- oder Zinkätzung an. Blake dichtete und zeichnete sein mystisches Weltbild, für das erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Präraffaeliten (D. G. Rossetti und A. Swinburne) um Verständis warben. Eine eigene Kosmogonie und Mythologie kennzeichnen sein Werk, dessen Symbole aus der Bibel und ihren jüdischen Kommentaren, aus den Werken von Plotin, J. Milton, J. Böhme und E. Swedenborg entnommen sind. Der Frühromantiker Blake hat seine außerordentlich plastischen Visionen in den »Prophetischen Büchern« (v. a. in den drei großen epischen Gedichten »The four Zoas«, »Milton«, »Jerusalem«) mit hinreißender Sprachgewalt und in kühnen Bildern dargestellt. Die Verschmelzung von Text und Illustration zu einer dekorativen Einheit sowie die schwungvolle Linienführung waren von besonderer Bedeutung für Art nouveau beziehungsweise Jugendstil.
 
Werke: Epen: The book of Urizen (1794); The book of Ahania (1795); The book of Los (1795); The four Zoas (etwa 1795-1814); Milton (1804-08); Jerusalem (1804-20).
 
Lyrik: Songs of innocence (1789); The book of Thel (1789); Songs of experience (1794).
 
Prosadichtung: The marriage of heaven and hell (1790-93).
 
Ausgaben: Werke, englisch und deutsch, herausgegeben von G. Klotz (1958); Complete writings, herausgegeben von G. Keynes (1966, Nachdruck 1989); W. Blake's writings, herausgegeben von G. E. Bentley, 2 Bände (London 1979).
 
Literatur:
 
G. E. Bentley u. M. K. Nurmi: B. bibliography (Minneapolis, Minn., 1963);
 G. L. Keynes: W. B. Dichter, Drucker, Prophet (a. d. Engl., 1965);
 G. L. Keynes: B. studies (Oxford 21971);
 G. E. Bentley: B. books. Annotated catalogues of W. B.'s writings. .. (Neuausg. Oxford 1977);
 M. Davis: W. B. A new kind of man (London 1977);
 M. D. Paley: W. B. (a. d. Engl., 1978);
 J. Lindsay: W. B. His life and work (New York 1979);
 J. King: W. B. His life (London 1991).

Universal-Lexikon. 2012.