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Hopkins
Hopkins
 
['hɔpkɪnz],
 
 1) Sir (seit1993) Anthony, britischer Schauspieler, * Port Talbot 31. 12. 1937; vielseitiger Charakterschauspieler, der ab 1964 in London spielte; Mitglied des National Theatre. Seit 1968 tritt Hopkins in Filmen auf; Weltruhm erlangte er mit dem Film »Das Schweigen der Lämmer« (1991); auch Fernsehrollen.
 
Weitere Filme: Magic - Eine unheimliche Liebesgeschichte (1978); Jahreszeiten einer Ehe (1980); Der Elefantenmensch (1980); 24 Stunden in seiner Gewalt (1989); Wiedersehen in Howards End (1991); Shadowlands (1993); Was vom Tage übrigblieb (1994); Legenden der Leidenschaft (1995); Nixon (1996).
 
 2) Sir (seit 1925) Frederick Gowland, britischer Biochemiker, * Eastbourne 20. 6. 1861, ✝ Cambridge 16. 5. 1947; ab 1914 Professor in Cambridge. Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Wachstum und Ernährung (um 1906) führten Hopkins zum Begriff der »akzessorischen Ernährungsfaktoren«. Für die Entdeckung dieser wachstumsfördernden Vitamine erhielt er 1929 (mit C. Eijkman) den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Hopkins, der u. a. auch über die Chemie der Muskelkontraktion arbeitete, entdeckte außerdem das Tryptophan und das Glutathion.
 
 3) Gerard Manley, englischer Dichter, * Stratford (County Essex) 28. 7. 1844, ✝ Dublin 8. 6. 1889; studierte in Oxford (1863-67), konvertierte 1866 zum katholischen Glauben, trat 1868 in den Jesuitenorden ein und war Priester in Manchester, Liverpool und Glasgow sowie Professor für Altphilologie in Dublin (1884-89). Auf Bitten seines Ordens schrieb er 1875 das Gedicht »The wreck of the Deutschland« (deutsch »Der Untergang der Deutschland«), verzichtete wegen Druckablehnung durch die Ordenszeitschrift »The Month« aber auf die Publikation späterer Gedichte; sie wurden erst 1918 von dem Freund R. Bridges herausgegeben. Hopkins brach mit den Lyrikkonventionen der Zeit, verwendete den aus dem germanischen Stabreim entwickelten, von ausdrucksstarken Hebungen bestimmten und für die moderne Lyrik einflussreichen »Sprung Rhythm«; durch den freien Umgang mit syntaktisch-semantischen Regeln entstehen neuartige Bedeutungsaspekte, die auf die Darstellung des Individuellen wie des Wesens eines Gegenstandes (häufig in der Natur) zielen. Erschütternde Erfahrungen bewältigte Hopkins durch kontrollierte Sprachhandhabung, besonders in den späten so genannten »Sonetten der Verlassenheit« (1885-89).
 
Ausgaben: The sermons and devotional writings, herausgegeben von C. Devlin (Neuausgabe 1967); Letters, herausgegeben von C. C. Abbott (21970); Poems, herausgegeben von W. H. Gardner (Neuausgabe 1980).
 
Gedichte, Schriften, Briefe, herausgegeben von H. Rinn (1954).
 
Literatur:
 
J. Robinson: In extremity. A study of G. M. H. (Cambridge 1978);
 M. Motto: Mined with a motion. The poetry of G. M. H. (New Brunswick, N. J., 1984);
 
G. M. H. Portrait of a poet, hg. v. J. Baylis (London 1989);
 N. White: H. A. literary biography (Oxford 1992).
 
 4) Harry Lloyd, amerikanischer Politiker, * Sioux City (Iowa) 17. 8. 1890, ✝ New York 29. 1. 1946; leitete nach langjährigen Erfahrungen in der Sozialarbeit unter Präsident F. D. Roosevelt mehrere Arbeitsbeschaffungsprogramme des New Deal (v. a. seit 1935 die Works Progress Administration), regte wichtige Sozialgesetze an und war 1938-40 Handelsminister; 1941 wurde er Leiter des Lend-Lease-Programms. Umstritten ist seine Rolle als enger Vertrauter Roosevelts im Zweiten Weltkrieg (namentlich in Jalta 1945). Ein von Hopkins ausgehandelter Kompromiss mit Stalin in der Vetofrage (7. 6. 1945 machte den Weg frei für die Verabschiedung des Organisationsstatuts der Vereinten Nationen.
 
 5) John, englischer Dramatiker, * London 27. 1. 1931, ✝ Woodland Hills (Calif.) 23. 7. 1998; arbeitete als Drehbuchautor und Regisseur für die BBC. Hopkins schrieb u. a. die als Pionierleistung der englischen Fernsehdramatik angesehene Tetralogie »Talking to a stranger« (1966); daneben stark melodramatisch-reißerische Theaterstücke.

Universal-Lexikon. 2012.