Perikles,
griechisch Perikles, athenischer Staatsmann, * Athen kurz nach 500 v. Chr., ✝ ebenda 429 v. Chr.; Sohn des Xanthippos und der Agariste, einer Nichte des Kleisthenes, Ȋ in 2. Ehe mit Aspasia; Gegner und 463 Ankläger Kimons. Seit 443 leitete er, fast jährlich als Stratege wieder gewählt, die Geschicke der athenischen Demokratie, der er durch seine Persönlichkeit einen gewissen monarch. Charakter verlieh. Die Innenpolitik des Perikles ist gekennzeichnet durch eine Beschränkung des Bürgerrechts auf Personen, deren Elternteile beide Athener waren, durch die Einführung von Tagegeldern für die Teilnehmer am Volksgericht und an den Festspielen, durch die Öffnung des Archontats für die 3. Klasse der Zeugiten und durch ein großzügiges Bauprogramm, das aus der Kasse des Attischen Seebundes finanziert wurde (Griechenland, Geschichte). Das Perikleische Zeitalter war eine Glanzzeit Athens und ein Höhepunkt klassisch-griechischer Kultur (enge Verbindungen des Perikles zu Sophokles, Phidias, Anaxagoras, Herodot, Hippodamos, Protagoras), doch erschütterte eine stetige Opposition seine Stellung (Prozesse gegen Phidias, Anaxagoras, Aspasia). - Nach dem Bau der Langen Mauern, die Athen mit dem Hafen Piräus verbanden, folgte die Unterwerfung von Aigina (456 v. Chr.; Ägina). Der Dualismus mit Sparta führte mehrfach zu Kriegshandlungen (457-451/446 v. Chr.) und schwächte Athen in seinem Kampf gegen die Perser. 449/448 schloss Perikles Frieden mit Persien, 445 mit Sparta. Nach Konflikten mit Korinth provozierte Perikles durch eine Handelssperre gegen Megara 431 v. Chr. den Peloponnesischen Krieg; wurde 430 abgesetzt. - Biographie von Plutarch.
F. Schachermeyr: P. (1969);
F. Schachermeyr: Geistesgesch. der perikleischen Zeit (1971);
D. Kagan: P. Die Geburt der Demokratie (a. d. Amerikan., 1992);
W. Will: P. (1995);
H. J. Podlecki: P. and his circle (London 1998).
Universal-Lexikon. 2012.