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Spengler
Flaschner (veraltet); Installateur; Klempner; Rohrverleger

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Speng|ler ['ʃpɛŋlɐ], der; -s, -, Speng|le|rin ['ʃpɛŋlərɪn], die; -, -nen (bes. südd., österr., schweiz.):
Installateur[in], Klempner[in]:
der Spengler hat die Dachrinnen angefertigt.

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Spẹng|ler 〈m. 3; oberdt.; westdt.〉 = Klempner [<mhd. spengeler, eigtl. „Spangenmacher“; zu Spange in der Bedeutung „Klammer, Beschlag“ (bes. am Harnisch)]

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Spẹng|ler, der; -s, - [spätmhd. speng(e)ler, zu mhd. spengel(īn) = kleine Spange, zu Spange; der Spengler verfertigte urspr. Spangen u. Beschläge] (bes. südd., österr., schweiz.):
Klempner.

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Spẹngler,
 
Oswald, Geschichtsphilosoph, * Blankenburg (Harz) 29. 5. 1880, ✝ München 8. 5. 1936; war 1908-11 Gymnasiallehrer in Hamburg, lebte dann als freier Schriftsteller in München. 1918-22 erschien sein Hauptwerk »Der Untergang des Abendlandes« (2 Bände), das das moderne Geschichtsbild nachhaltig geprägt hat. Im Sinne der Kulturzyklentheorie entwickelte Spengler eine allgemeine »Morphologie der Weltgeschichte«, in der er den Formenwandel der als Großorganismen verstandenen Kulturen und ihrer »Lebensstile« beschreibt. Ihr Verlauf ist durch das organologische Entwicklungsschema von Blüte, Reife und Verfall bestimmt, dem sie mit deterministischer Notwendigkeit unterliegen. Die Homologie dieser Entwicklung lässt die Gegenüberstellung strukturell »gleichzeitiger« Phasen in der Geschichte verschiedener Kulturen zu. So beschreibt Spengler die abendländische Gegenwart analog besonders zur spätrömischen Epoche als ein Verfallsstadium (Stadium der Zivilisation), das nicht als katastrophenartiger »Untergang«, sondern v. a. als Erlöschen der kulturellen Schöpferkraft zu verstehen ist, dem jedoch große Potenziale politischer Machtenfaltung (Imperialismus) innewohnen. Unabhängig von dieser strukturellen Analogie der Kulturen behauptet Spengler mit deren morphologischer Isolierung voneinander einen extremen Pluralismus, der die Möglichkeit einer interkulturellen Beziehung, v. a. die Tradierung von Kulturgütern leugnet und mit einem skeptischen Relativismus hinsichtlich jeglicher allgemeinen Normativität verbunden ist. Darin widerspricht Spengler der linearen Geschichtstheorie. Spengler unterschied acht Kulturen: die ägyptische (einschließlich der kretisch-minoischen), die babylonische, die indische, die chinesische, die antike, die arabische (mit der frühchristlichen), die abendländische (seit 900) und die mexikanische. Spengler knüpft in seiner Geschichts- und Kulturphilosophie an die anthropologischen Voraussetzungen der biologistischen Strömungen der zeitgenössischen Lebensphilosophie an und bezieht sich auf Goethe und F. Nietzsche. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Kampf ums Dasein, zu dessen Bewältigung der Mensch die Technik entwickelt. Dem Geist kommt eine dem Leben untergeordnete und dem kosmischen Gesetz von Wachstum und Verfall unterliegende Rolle zu. Spengler hat seine Geschichtsphilosophie in einer Reihe kleinerer Schriften konkretisiert, wobei er eine Gesellschaftsordnung nach dem Beispiel des Preußentums idealisierte (»Preußentum und Sozialismus«, 1920). - Von Spenglers geschichtsphilosophischen und kulturgeschichtlichen Ideen wurde besonders der Gedanke von der vergleichbaren Eigengesetzlichkeit der Kulturwesenheiten wirksam, der auch der weltgeschichtlichen Konzeption von A. Toynbee zugrunde liegt. In kritischer Auseinandersetzung knüpfte auch P. A. Sorokin an Spengler an.
 
Weitere Werke: Neubau des Deutschen Reiches (1924); Der Mensch und die Technik (1931); Jahre der Entscheidung (1933).
 
Ausgaben: Reden und Aufsätze, herausgegeben von H. Kornhardt (31951); Urfragen. Fragmente aus dem Nachlaß, herausgegeben von A. M. Koktanek u. a. (1965); Frühzeit der Weltgeschichte. Fragmente aus dem Nachlaß, herausgegeben von demselben u. a. (1966).
 
Literatur:
 
M. Schröter: Metaphysik des Untergangs. Eine kulturkrit. Studie über O. S. (1949);
 
S.-Studien, hg. v. A. M. Koktanek (1965);
 A. M. Koktanek: O. S. in seiner Zeit (1968);
 W. Struve: Elites against democracy. Leadership ideals in bourgeois political thought in Germany 1830-1933 (Princeton, N. J., 1973);
 D. Felken: O. S. (1988);
 
Der Fall S., hg. v. A. Demandt u. J. Farrenkopf (1994).

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Spẹng|ler, der; -s, - [spätmhd. speng(e)ler, zu mhd. spengel(īn) = kleine Spange, zu ↑Spange; der Spengler verfertigte urspr. Spangen u. Beschläge] (bes. südd., österr., schweiz.): Klempner.

Universal-Lexikon. 2012.