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Land
Boden; Grund; Festland; Gegend; Nation; Nationalstaat; Staat; Bundesland

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Land [lant], das; -[e]s, Länder ['lɛndɐ]:
1. geografisch oder politisch abgeschlossenes Gebiet:
die Länder Europas, der Bundesrepublik Deutschland; er reist gern in ferne Länder.
Syn.: Macht, Nation, Reich, Staat, Territorium.
Zus.: Alpenland, Einwanderungsland, Geburtsland, Heimatland, Herkunftsland, Nachbarland, Reiseland, Ursprungsland.
2. <ohne Plural> nutzbares Stück Erdboden; bebautes, genutztes Gelände:
fruchtbares Land; ein Stück Land besitzen.
Syn.: Acker, Boden, Feld, 2Flur (geh.), Gebiet, Grund, Grund und Boden, Grundstück.
Zus.: Ackerland, Bauland, Grasland, Grünland, Nutzland, Pachtland, Waldland, Weideland.
3. <ohne Plural> Teil der nicht vom Wasser bedeckten Erdoberfläche:
an Land gehen; diese Tiere leben im Wasser und auf dem Land.
Syn.: Festland.
Zus.: Bergland, Flachland, Gebirgsland, Grünland, Heideland, Hochland, Hügelland, Ödland, Schwemmland, Tiefland.

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Lạnd 〈n. 12u
I 〈unz.〉
1. abgegrenztes Stück Erdboden, Grundstück, Grundbesitz (Acker\Land, Grün\Land, Wald\Land, Weide\Land)
2. Festland
3. Wald, Wiese u. Feld (im Gegensatz zum städtischen Lebensraum)
4. freie Gegend
● 50 Hektar \Land; Stadt und \Land; ein Stück \Land besitzen ● das \Land bebauen, bestellen; ich habe noch etwas \Land 〈fig.; umg.〉 noch etwas Zeit, bis etwas (Unangenehmes) eintritt; ich sehe noch kein \Land 〈fig.〉 kein Endeebenes, flaches, hügeliges, offenes, weites \Land; (wieder) festes \Land unter den Füßen haben; fruchtbares, unfruchtbares \Land ● an \Land gehen od. steigen (vom Schiff aus); an od. ans \Land schwimmen, steigen; (sich) jmdn. od. etwas an \Land ziehen 〈fig.; umg.〉 jmdn. od. etwas für sich gewinnen; aufs \Land gehen, reisen, ziehen; auf dem \Lande leben; zehn Jahre gingen ins \Land zehn Jahre vergingen; über \Land gehen über Feld u. Wiese; eine Unschuld vom \Lande 〈früher; fig.; umg.〉 naives Bauernmädchen; Streitkräfte zu Wasser, zu \Lande und in der Luft
II 〈zählb.; poet. a.: n. 11
1. von Grenzen umgebenes Gebiet, Staat, Staatsgebiet
2. Teil des Staates, Provinz
● \Land und Leute kennenlernen; das \Land meiner Träume; das \Land meiner Väter meine Heimat, mein Vaterland; die Vertreter aller Länder ● jmdn. des \Landes verweisen jmdm. den Aufenthalt im Staat verbietenandere Länder, andere Sitten; ferne, fremde Länder; das Gelobte, Heilige \Land 〈AT〉 Palästina; nördliche, südliche Länder ● Menschen aus aller Herren Ländern von überallher; außer \Landes gehen einen Staat verlassen; durch die \Lande ziehen 〈poet.〉; in fernen \Landen 〈poet.〉; von \Land zu \Land fahren, reisen; hier zu \Lande = hierzulande
[<ahd. lant, engl. land, got. land <germ. *landa- „Land“; zu idg. *lendh- „freies Feld, Land, Heide“]

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Lạnd , das; -[e]s, Länder u. -e [mhd., ahd. lant, urspr. = freies Land, Feld, Heide]:
1. <o. Pl.> nicht mit Wasser bedeckter Teil der Erdoberfläche (bes. im Unterschied zum Meer, zu größeren Gewässern); Festland (2):
ganz in der Ferne wurde [das] L. sichtbar;
(Seemannsspr.:) L. in Sicht!;
sie waren froh, als sie wieder [festes] L. unter den Füßen hatten;
die Passagiere gehen an L. (verlassen das Schiff u. betreten festen Boden), werden an L. gesetzt (ausgeschifft), kommen an L.;
etw. wird an L. (vom Wasser ans Ufer) geschwemmt, gespült;
zu Wasser, zu Land[e] und in der Luft;
diese Tiere leben im Wasser und auf dem L.;
L. unter (1. das Küstengebiet, die Insel ist unter Wasser, überflutet: die Halligen meldeten L. unter. 2. ugs.; durch Überfülle herrscht Chaos, Durcheinander);
[wieder] L. sehen (einen Ausweg, die Möglichkeit zur Überwindung von Schwierigkeiten sich abzeichnen sehen);
an L. ziehen (ugs., oft scherzh.; für sich gewinnen, in seinen Besitz bringen).
2. <o. Pl.> nutzbares Stück Erdboden; bebautes, genutztes Gelände; Ackerboden:
fruchtbares, gutes, ertragreiches, sumpfiges, steiniges L.;
das L. liegt brach;
ein Stück L., einige Hektar L. kaufen;
sein L. bebauen, bestellen, bewässern;
er hat, besitzt viel L.;
dem Meer L. abgewinnen.
3. <veralteter, noch dichter., gelegtl. scherzh. Pl. -e> nicht näher abgegrenztes Gebiet, Gelände; Landstrich, Gegend:
hügeliges, flaches, ebenes, blühendes, dünn besiedeltes L.;
das weite, offene L.;
er reist viel durch die -e (reist, kommt viel herum);
aus, in deutschen -en;
ins L. gehen/ziehen (vergehen, verstreichen, dahingehen: die Zeit ging, zog ins L.);
wieder im Land[e] sein (ugs.; wieder zurückgekehrt sein);
bei jmdm. zu -e (veraltend; in jmds. Heimat, Gegend: bei uns zu -e);
hier zu -e (hierzulande).
4. <o. Pl.> Gebiet außerhalb der städtischen Zivilisation, das bes. durch das Betreiben von Landwirtschaft geprägt ist; dörfliche Gegend:
Städte und L. haben die gleichen Interessen daran;
aufs L. ziehen;
sie wohnen auf dem L.;
die Sache wurde in Stadt und L. (geh.; überall, allenthalben) bekannt;
sie sind, stammen beide vom Land[e];
auf dem flachen/(ugs.:) platten L. (in der Ebene weit außerhalb der Stadt, der städtischen Zivilisation).
5. <Pl. Länder>
a) politisch selbstständiges, von Grenzen umgebenes Gebiet; Staatsgebiet; Staat:
die europäischen Länder;
ein demokratisches, neutrales, unbekanntes, fremdes, noch unerschlossenes, armes, reiches, unterentwickeltes L.;
die Länder Afrikas;
Frankreich ist das L. seiner Träume (ist der Staat, in dem er gern leben möchte);
das L. ist, wurde unabhängig, erhielt die Unabhängigkeit;
ein L. bedrohen, überfallen, [militärisch] besetzen, völkerrechtlich anerkennen;
er will L. und Leute (das Land u. seine Bewohner, ihre Sitten u. Gebräuche) kennenlernen;
einem L. den Krieg erklären;
die Bräuche ferner Länder;
im Inneren des -es;
er wurde des -es verwiesen;
außer -es gehen;
in ein L. reisen, eindringen, einfallen;
er reist von L. zu L.;
Spr andere Länder, andere Sitten (in einem fremden Land muss man mit anderen Lebensgewohnheiten u. Anschauungen rechnen);
bleibe im -e und nähre dich redlich (man soll mit seiner gewohnten Umgebung zufrieden sein und nicht das Glück woanders suchen; Ps. 37, 3);
das Gelobte L., das Heilige L. (bibl.; Palästina als das Land der Verheißung);
das L., wo Milch und Honig fließt (Ort, wo alles im Überfluss vorhanden ist; nach 2. Mos. 3, 8);
das L. meiner/seiner usw. Väter (geh.; mein, sein usw. Vaterland, meine, seine usw. Heimat);
das L. der Mitte (seltener; das Reich der Mitte; Reich);
das L. der unbegrenzten Möglichkeiten (die USA, Amerika);
das L. der aufgehenden Sonne (Japan);
das L. der tausend Seen (Finnland);
das Land, wo die Zitronen blühen (Italien; nach dem Lied der Mignon aus Goethes Roman »Wilhelm Meisters Lehrjahre«);
b) Bundesland:
Bund, Länder und Gemeinden;
die neuen Länder (Bundesrepublik Deutschland; Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern).
6. Gesamtheit der Bewohnerinnen u. Bewohner eines Landes (5):
das L. geriet in Aufruhr.

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I
Land
 
[sprich: Länd, dt. »Land, Boden«] das, Grundschicht eines optischen Datenträgers wie einer CD-ROM. Das Land befindet sich in der Datenspirale, die den Laser führt. Es nimmt die Pits auf, winzige Vertiefungen. Die Pits sowie die verbliebenen Land-Bereiche kodieren die auf der Datenspur geschriebene Bitfolge dergestalt, dass ein Wechsel zwischen Pit und Land für eine Eins und ein konstanter Pit- bzw. Land-Bereich für eine Null steht.
II
Land
 
[althochdeutsch lant], 1) der Teil der Erdoberfläche, der über den Meeresspiegel ragt: die Kontinente und Inseln. Man unterscheidet nach der Lage zum Meer Binnen- und Küstenland, nach der Höhenlage bezüglich des Meeresspiegels Tief- und Hochland und nach der vertikalen Gliederung Flach-, Hügel- und Gebirgsland; 2) die im Gegensatz zur Stadt stehenden, meist agrarisch genutzten Gebiete sowie die genutzten Flächen selbst (Ackerland); 3) Namensbestandteil von Landschaften (z. B. Land Kehdingen, Sauerland); 4) Bezeichnung für ein souveränes Territorium (Staat) sowie für einen Gliedstaat (Bundesland).
 
III
Land
 
[lænd], Edwin Herbert, amerikanischer Physiker und Industrieller, * Bridgeport (Conneticut) 7. 5. 1909, ✝ Cambridge (Massachusetts) 1. 3. 1991; erfand 1932 ein Verfahren zur Herstellung von polarisierenden Kunststofffolien (aus Polyvinylalkohol) und produzierte in der 1937 gegründeten Polaroid Corporation Polarisationssonnenbrillen sowie Polarisationsfilter, die er seit 1941 besonders für die Stereokinematographie einsetzte. 1947 führte Land die erste Kamera für das Polaroid-Land-Verfahren vor und entwickelte 1963 ein Farbverfahren der Sofortbildfotografie. 1970 brachte er das erste negativlose farbige Sofortbild auf den Markt.

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Lạnd, das; -[e]s, Länder u. -e [mhd., ahd. lant, urspr. = freies Land, Feld, Heide]: 1. <o. Pl.> nicht mit Wasser bedeckter Teil der Erdoberfläche (bes. im Unterschied zum Meer, zu größeren Gewässern); ↑Festland (2): ganz in der Ferne wurde [das] L. sichtbar; (Seemannsspr.:) L. in Sicht!; sie waren froh, als sie wieder [festes] L. unter den Füßen hatten; einige Schiffbrüchige erreichten schwimmend das L.; die Passagiere gehen an L. (verlassen das Schiff u. betreten festen Boden), werden an Land gesetzt (ausgeschifft), kommen an L.; etw. wird an L. (vom Wasser ans Ufer) geschwemmt, gespült; diese Tiere leben im Wasser und auf dem L.; zu Wasser, zu Land[e] und in der Luft; *L. unter (das Küstengebiet, die Insel ist unter Wasser, ist überflutet): die Halligen meldeten L. unter; [wieder] L. sehen (einen Ausweg, die Möglichkeit zur Überwindung von Schwierigkeiten sich abzeichnen sehen); an L. ziehen (ugs., oft scherzh.; für sich gewinnen, in seinen Besitz bringen): Nebenbei schmiedeten wir aufs Neue berufliche Zukunftspläne, zogen sogar kleine Aufträge an L. (Wilhelm, Unter 122); Einen feinen Job hat er sich an L. gezogen (Hörzu 4, 1982, 102). 2. <o. Pl.> nutzbares Stück Erdboden; bebautes, genutztes Gelände; Ackerboden: fruchtbares, gutes, ertragreiches, sumpfiges, steiniges L.; das L. liegt brach; ein Stück L., einige Hektar L. kaufen; sein L. bebauen, bestellen, bewässern; er hat, besitzt viel L.; dem Meer L. abgewinnen. 3. <veralteter, noch dichter., gelegtl. scherzh. Pl. -e> nicht näher abgegrenztes Gebiet, Gelände; Landstrich, Gegend: hügeliges, flaches, ebenes, blühendes, dünn besiedeltes L.; das weite, offene L.; als sie nach einer Zeit aufs freie L. hinauskamen (Schnabel, Marmor 78); er reist viel durch die -e (reist, kommt viel umher); Ihre Plattenfirma schickt sie durch die -e (Kraushaar, Lippen 184); aus, in deutschen -en; *ins L. gehen/ziehen (vergehen, verstreichen, dahingehen): die Zeit ging, zog ins L. 4. <o. Pl.> Gebiet außerhalb der städtischen Zivilisation, das bes. durch das Betreiben von Landwirtschaft geprägt ist; dörfliche Gegend: Städte und L. haben die gleichen Interessen daran; aufs L. ziehen; sie wohnen lieber auf dem L.; die Sache wurde in Stadt und L. (geh.; überall, allenthalben) bekannt; sie fuhren über L. (veraltend; durch die Dörfer); sie sind vom L. in die Stadt gezogen; sie sind, stammen beide vom Land[e]; *auf dem flachen/(ugs.:) platten L. (in der Ebene weit außerhalb der Stadt, der städtischen Zivilisation): dass Pflege- und Betreuungsbereitschaft auch in Zukunft doch halbwegs stabil bleiben werden - wenigstens auf dem platten -e (Spiegel 31, 1989, 55). 5. <Pl. Länder> a) politisch selbstständiges, von Grenzen umgebenes Gebiet; Staatsgebiet; Staat: die europäischen Länder; ein demokratisches, neutrales, unbekanntes, fremdes, noch unerschlossenes, armes, reiches, unterentwickeltes L.; die Länder Afrikas; Frankreich ist das L. seiner Träume (ist das Land, in das er gerne reisen, in dem er gerne leben möchte); das Land ist, wurde unabhängig, erhielt die Unabhängigkeit; ein L. bedrohen, überfallen, [militärisch] besetzen, völkerrechtlich anerkennen; er will L. und Leute (das Land u. seine Bewohner, ihre Sitten u. Gebräuche) kennen lernen; einem L. den Krieg erklären; die Bräuche ferner Länder; im Inneren des -es; er wurde des -es verwiesen; außer -es gehen; Die Engländer brachten ihn später außer -es (Spiegel 37, 1984, 173); in ein L. reisen, eindringen, einfallen; er reist von L. zu L.; Spr andere Länder, andere Sitten (in einem fremden Land muss man mit anderen Lebensgewohnheiten u. Anschauungen rechnen); bleibe im -e und nähre dich redlich (man soll mit seiner gewohnten Umgebung zufrieden sein und nicht das Glück woanders suchen; Ps. 37, 3); *das Gelobte L., das Heilige L. (bibl.; Palästina als das Land der Verheißung); das L., wo Milch und Honig fließt (Ort, wo alles im Überfluss vorhanden ist; nach 2. Mos. 3, 8); das L. meiner/seiner/usw. Väter (geh.; mein, sein usw. Vaterland, meine, seine usw. Heimat ); das L. der Mitte (seltener; das Reich der Mitte; Reich):zu viele Kinder im L. der Mitte (MM 20. 3. 80, 3); das L. der unbegrenzten Möglichkeiten (USA, Amerika); das L. der aufgehenden Sonne (Japan); das L. der tausend Seen (Finnland): Es grüßt das L. der tausend Seen (Hörzu 52, 1977, 69); das Land, wo die Zitronen blühen (Italien; nach dem Lied der Mignon aus Goethes Roman »Wilhelm Meisters Lehrjahre«); wieder im Land[e] sein (ugs.; wieder zurückgekehrt sein); bei jmdm. zu -e(veraltend; in jmds. Heimat, Gegend): Es gab seltsame Früchte, »Grapefruit« genannt, ... die man bei uns zu -e noch nicht kannte (K. Mann, Wendepunkt 164); b) Bundesland: Bund, Länder und Gemeinden; die neuen Länder (Bundesrepublik Deutschland; Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern). 6. Gesamtheit der Bewohner eines Landes (5): das L. geriet in Aufruhr.

Universal-Lexikon. 2012.