begütert; gut betucht; finanzstark; geldig (umgangssprachlich); finanzkräftig; betucht; potent (umgangssprachlich); bemittelt; wohlhabend; zahlungskräftig; auf großem Fuße lebend (umgangssprachlich); vermögend; im Überfluss; massenweise; en masse; reichhaltig; wie Sand am Meer (umgangssprachlich); reichlich; abundant; massenhaft; üppig; unbegrenzt; in Hülle und Fülle (umgangssprachlich); zahlreich; viel
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reich [rai̮ç] <Adj.>:1. vermögend, viel besitzend /Ggs. arm/: eine reiche Frau; er ist durch Erdöl reich geworden.
2. ergiebig, gehaltvoll:
eine reiche Ernte; ein reiches Vorkommen von Erzen.
3. vielfältig, reichhaltig, in hohem Maße:
eine reiche Auswahl; jmdn. reich belohnen, beschenken; das Buch ist reich bebildert.
4. mit teuren Dingen ausgestattet, luxuriös:
ein Haus mit reicher Ausstattung.
5. groß, umfassend:
reiche Erfahrungen machen; reiche Kenntnisse haben.
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reich 〈Adj.〉
1. viel Geld u. Sachwerte besitzend, sehr wohlhabend, sehr vermögend, begütert (Person); Ggs arm (1)
2. mit vielen wertvollen od. schönen Dingen (ausgestattet), üppig, reichhaltig, kostbar (Mahl, Ausstattung, Schmuck)
3. ergiebig, gehaltvoll (Ernte, Ölquellen)
● eine \reiche Auswahl bieten; eine \reiche Erbschaft machen; \reichen Gewinn erzielen; die \reichen Leute; in \reichem Maße in hohem Maße ● jmdn. \reich belohnen, beschenken; sein: er ist sehr \reich ● Arm und Reich jedermann, alle; \reich begabt = reichbegabt; \reich verziert = reichverziert ● das Land ist \reich an Bodenschätzen besitzt viele B.; an Ideen, Kenntnissen \reich [<ahd. rihhi, engl. rich, got. reiks <germ. *rikja; zu germ. *rik- „Herrscher“, kelt. Ursprungs]
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reich <Adj.> [mhd. rīch(e), ahd. rīhhi, eigtl. = von königlicher Abstammung, aus dem Kelt., vgl. air. rī (Gen.: rīg) = König]:
1. viel Geld u. materielle Güter besitzend, Überfluss daran habend:
ein -er Mann;
-e Leute;
eine r. begüterte Familie;
ein Sohn aus -em Haus (reicher Eltern);
die -ste Stadt der Welt;
sie sind unermesslich, sagenhaft r.;
sie sind über Nacht r. geworden;
er hat r. (eine reiche Frau) geheiratet.
2.
a) (in Bezug auf Ausstattung, Gestaltung o. Ä.) durch großen Aufwand gekennzeichnet; prächtig:
eine -e Ausmalung der Säle;
eine r. geschmückte Fassade;
ein r. geschnitztes Chorgestühl;
r. verzierte Portale;
b) durch eine Fülle von etw. gekennzeichnet:
eine -e Ernte, Ausbeute;
-e (ergiebige) Ölquellen, Bodenschätze;
ein -es (reichhaltiges, opulentes) Mahl;
in -em (hohem) Maße;
-en (starken, viel) Beifall ernten;
jmdn. r. (reichlich, großzügig) beschenken, belohnen;
das Buch ist r. (reichhaltig) illustriert;
☆ r. an etw. sein (etw. in großer Menge, Fülle haben: Kartoffeln sind r. an Vitamin C; die Gegend ist r. an Mineralien; das Gemüse ist r. an Geschmack);
c) durch Vielfalt gekennzeichnet; vielfältig [u. umfassend]:
eine -e Auswahl;
-e Möglichkeiten, Erfahrungen;
sie hatte ein -es (vieles enthaltendes u. dadurch erfülltes) Leben;
ein -es (viele Möglichkeiten bietendes) Betätigungsfeld.
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I Reich
[zu althochdeutsch rīhhi »reich«, eigentlich »von königlicher Abstammung«, wohl aus dem Keltischen],
1) allgemein und Geschichte: Imperium, Regnum, im weitesten Sinn Bezeichnung für den mehrere Stämme oder Völker umfassenden Herrschaftsbereich von Monarchen, die ihren Machtanspruch häufig religiös (u. a. mit einer angeblich göttlichen Abkunft) begründeten und von denen einige über ein Weltreich regierten. Bedeutende Reiche des Altertums waren z. B. das assyrische, babylonische, ägyptische Reich, das Hethiter- und das Perserreich sowie das Römische Reich, als dessen Fortsetzung sich seit dem Kaisertum Ottos I., des Großen, das Heilige Römische Reich sah. Im 13. Jahrhundert errichtete Dschingis Khan ein mongolisches Weltreich. Nach Abkehr vom Universalherrschaftsgedanken kennzeichnete der Begriff auch die entstandenen frühneuzeitlichen Kolonialreiche (z. B. das Spanische Reich), später dann die neuzeitlichen Großstaaten wie das britische Weltreich (British Empire), das Russische und das Osmanische Reich. Der 1871 geschaffene deutsche Nationalstaat hieß bis 1945 offiziell »Deutsches Reich«.
2) Biologie: oberste systematische Kategorie der Lebewesen: Pflanzenreich und Tierreich. Die Einordnung besonders der Prokaryonten in Reiche ist noch umstritten.
II
Reich,
1) Jens, Molekularbiologe, Mediziner und Bürgerrechtler, * Göttingen 26. 3. 1939; in der DDR an der Akademie der Wissenschaften tätig, seit 1979 Professor; schrieb unter dem Pseudonym Thomas Asperger in westlichen Publikationen kritischer Beiträge über die DDR. Im Herbst 1989 war er Mitbegründer des »Neuen Forums«; von März bis 2. 10. 1990 Abgeordneter in der Volkskammer, dann bis Dezember 1990 Mitglied des Bundestags; 1993 kandidierte er für das Amt des Bundespräsidenten; ist auch publizistisch tätig.
2) Philipp Erasmus, Buchhändler und Verleger, * Laubach 1. 12. 1717, ✝ Leipzig 3. 12. 1787; war seit 1762 Teilhaber der Weidmannschen Buchhandlung in Leipzig, gründete 1765 die »Buchhandelsgesellschaft in Deutschland«, einen Vorläufer des späteren Börsenvereins des Deutschen Buchhandels; bekämpfte den Büchernachdruck und den Tauschverkehr im Buchhandel.
3) [raɪk], Steve, amerikanischer Komponist, * New York 3. 10. 1936; studierte u. a. bei L. Berio und D. Milhaud. Seine von seriellen Verfahren, von afrikanischen Trommeltechniken, balinesische Gamelanmusik, Jazz und hebräischen Gesängen beeinflussten Kompositionen sind durch zeitliche Ausdehnung und ein sich allmählich veränderndes Klangkontinuum gekennzeichnet. Reich ist ein Hauptvertreter der Minimalmusic.
Werke: Drumming (1971; für Schlagzeug, Männerstimme, zwei Frauenstimmen, Pfeifen und Piccoloflöte); Music for 18 musicians (1976); Octet (1979); Tehillim (1981; für Stimmen und Ensemble; Orchesterfassung 1982); The desert music (1984; für Chor und Orchester, nach W. C. Williams); Three movements (1986; für Orchester); The four sections (1987; für Orchester); Different trains (1988; für Streichquartett oder Streicherensemble und Tonband); The cave (1992; audiovisuelles Musiktheater); Theater der Bilder (1994).
4) Wilhelm, amerikanischer Psychoanalytiker österreichisch-ungarischer Herkunft, * Dobrzcynica (Galizien) 24. 3. 1897, ✝ Lewisburg (Pa.) 3. 11. 1957; arbeitete 1922-30 als Arzt an der psychoanalytischen Poliklinik in Wien. Reich wurde 1928 Mitglied der Kommunistischen Partei und Mitbegründer der Sozialistischen Gesellschaft für Sexualberatung und Sexualforschung. 1930 gründete er in Berlin die Sexpol-Bewegung (Deutscher Reichsverband für proletarische Sexual-Politik). Schon länger andauernde Konflikte spitzten sich nach Veröffentlichung seines Werkes »Die Massenpsychologie des Faschismus« (1933) zu und führten zum Ausschluss sowohl aus der KP als auch aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Im Exil (1934 Norwegen, ab 1939 USA) baute Reich seine Orgontheorie aus. Er glaubte, eine kosmische Lebensenergie (Orgon) entdeckt zu haben, die er mit selbst gebauten Apparaten zu speichern suchte, mit denen er sie für Heilzwecke einsetzte. Wegen Missachtung eines gerichtlichen Verbots seiner Heilmethoden wurde Reich verurteilt und starb im Gefängnis. - In Ausweitung von S. Freuds Begriff der Aktualneurose sah Reich die Ursache aller Neurosen in einer Störung der genitalen Sexualität. Ziel der Therapie war die Wiederherstellung der Orgasmusfähigkeit. Dabei galt ihm das neurotische Symptom als Anzeichen für eine neurotische Charakterstruktur. Um die verdeckende »Charakterpanzerung« aufzubrechen, verwendete Reich in seiner »Vegetotherapie« auch Entspannungstechniken (u. a. Massagen). In seinem Versuch, die Psychoanalyse und den dialektischen Materialismus zu verbinden, forderte er die sexuelle Befreiung der Massen zur Überwindung bestehender gesellschaftlicher Verhältnisse. Zur Zeit der Studentenrevolten gewannen Reichs Werke wieder an Aktualität.
Weitere Werke: Die Funktion des Orgasmus (1927); Geschlechtsreife, Enthaltsamkeit, Ehemoral (1930, Neuausgabe 1966 unter dem Titel Die sexuelle Revolution); Der Einbruch der Sexualmoral (1931); Charakteranalyse (1933).
Ausgaben: Ausgewählte Schriften (1976); Jenseits der Psychologie. Briefe und Tagebücher 1934-1939, herausgegeben von M. B. Higgins (1997).
M. Sharaf: W. R. Der hl. Zorn des Lebendigen (a. d. Amerikan., 1994);
Der »Fall« W. R. Beitrr. zum Verhältnis von Psychoanalyse u. Politik, hg. v. K. Fallend u. a. (1997).
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Reich, das; -[e]s, -e [mhd. rīch(e), ahd. rīhhi, zu ↑reich od. unmittelbar aus dem Kelt.]: sich meist über das Territorium mehrerer Stämme od. Völker erstreckender Herrschaftsbereich eines Kaisers, Königs o. Ä.: ein großes, mächtiges R.; das Römische R.; das R. Alexanders des Großen; das Heilige Römische R. Deutscher Nation (Titel des Deutschen Reiches vom 15. Jh. bis 1806); das [Deutsche] R. (1. nicht fachspr. Bez. für den deutschen Feudalstaat von 911 bis 1806. 2. der deutsche Nationalstaat von 1871 bis 1945); das Dritte R. (das Deutsche Reich während der nationalsozialistischen Herrschaft von 1933 bis 1945); das tausendjährige R. (nationalsoz., noch iron.; das Dritte Reich); das Tausendjährige R. (im Chiliasmus gemeinsame himmlische Herrschaft Christi u. der Heiligen nach der Wiederkunft Christi auf die Erde); das R. Gottes (in der jüdischen u. christlichen Eschatologie endzeitliche Herrschaft Gottes); das R. der Mitte (China; nach dem sinozentrischen Weltbild des alten Chinas); Kaiser und R.; ein R. errichten; Auflösung und Zerfall eines -es; zu Nürnberg, wohin er (= der Kaiser)... die Großen des -es berief (Hacks, Stücke 59); Ü (oft geh.:) das R. der Träume, der Gedanken, der Fantasie; das R. der Schatten (dichter.; das Totenreich); das R. der Töne (die Musik; Thieß, Legende 69); dass es dem -e der Finsternis (dem Bösen) erlaubt ist, sich bei allen Zutritt zu verschaffen (Nigg, Wiederkehr 187); das R. (der [Lebens]bereich) der Frau; Der Schirrmeister und der Fourier hatten ihr R. (ihren Tätigkeitsbereich) in den ... Kellerräumen des Konvikts (Kuby, Sieg 146); *ins R. der Fabel gehören (nicht wahr sein); etw. ins R. der Fabel verbannen/verweisen (etw. nicht für wahr halten).
Universal-Lexikon. 2012.