Akademik

lang
weit; ellenlang

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lang [laŋ], länger, längste <Adj.>:
1. räumlich in einer Richtung besonders ausgedehnt; eine größere Ausdehnung, besondere Länge habend /Ggs. kurz/: ein langer Weg; langes Haar; ein langes Kleid; sie hat einen langen Brief, Bericht geschrieben.
Syn.: ausführlich, 1 groß, umfassend.
Zus.: fingerlang, kilometerlang, knielang, meilenlang, meterlang.
2. <in Verbindung mit Angaben von Maßen> eine bestimmte Länge habend:
das Brett ist 2 m lang.
3. zeitlich besonders ausgedehnt; von größerer Dauer:
eine lange Zeit; ein langes Leben; nach langem Überlegen; seit Langem (seit langer Zeit).
Syn.: andauernd, anhaltend, lange andauernd, lange anhaltend, langfristig.
Zus.: abendelang, jahrelang, jahrhundertelang, jahrtausendelang, jahrzehntelang, lebenslang, minutenlang, monatelang, nächtelang, sekundenlang, stundenlang, tagelang, wochenlang.

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lạng 〈Adj.〉 →a. lange
1. von großer räuml. Ausdehnung in einer Richtung (Schnur, Strecke, Weg)
2. (eine bestimmte) Ausdehnung besitzend
3. groß u. schlank (Mensch, Tier)
4. hoch (Mast, Pfahl)
5. von großer zeitl. Ausdehnung
6. viel (Zeit)
7. (eine bestimmte) Zeit beanspruchend, dauernd
● jmdm. einen \langen Brief schreiben; \lange Finger machen 〈fig.; umg.〉 stehlen; ein \langes Gesicht machen 〈fig.; umg.〉 ein enttäuschtes G.; \lange Haare haben; fünf Jahre \lang; viele Jahre \lang; ein \langes Kleid tragen ein bis zu den Füßen reichendes K.; ein \langes Leben; er hat sein Leben \lang hart gearbeitet; der Tisch ist fünf Meter \lang; eine \lange Rede halten; einen Sommer \lang; \lange Soße 〈fig.〉 dünne S.; er tut den lieben \langen Tag nichts anderes als ... den ganzen Tag (über); \lange Zeit; längere Zeit ziemlich lange Zeit (weniger als „lange“ Zeit); es hat die längste Zeit gedauert 〈umg.〉 es wird bald enden\lang drehen = langdrehen; einen Rock länger machen; die Haare \lang tragen; die Zeit wird mir \lang es ist mir langweilig; \lang ziehen = langziehen ● eine Sache \lang und breit erzählen, schildern sehr, zu ausführlich\lang andauernd = langandauernd; \lang anhaltend = langanhaltend; \lang gehegt = langgehegt; \lang gestreckt = langgestreckt<auf, für \lange Zeit; nach \langem Nachdenken, Überlegen; seit \langer Zeit; vor \langen Jahren vor vielen J.; vor noch nicht \langer Zeit vor ziemlich kurzer Zeitwie \lang ist das Seil? [<ahd. lang, engl. long, got. laggs <idg. *(d)longhos; zu *delegh- „lang“]

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1lạng <Adj.; länger, längste> [mhd. lanc, ahd. lang; vgl. lat. longus = lang]:
1.
a) in räumlicher Ausdehnung nach einer Richtung den Durchschnitt od. eine Vergleichsgröße übertreffend; von [vergleichsweise] großer räumlicher Ausdehnung in einer Richtung:
ein -er Rock;
ein Kleid mit -em Ärmel;
sie trägt gern -e Kleider;
eine [endlos] -e Straße;
sie hat schöne -e Haare;
er hat eine -e (ugs.; aus vielen Ziffern bestehende) Telefonnummer;
ein -er (aus sehr vielen Waggons bestehender) Güterzug;
der Schal ist l. genug;
ein Gummiband l. ziehen;
sie musste das Kleid länger machen;
sie trägt das Haar jetzt wieder l.;
der Weg zieht sich l. hin;
ein l. gestrecktes Gebäude;
eine l. gezogene Kurve;
l. gestielte Werkzeuge;
b) eine bestimmte räumliche Ausdehnung in einer Richtung aufweisend, von bestimmter Länge (in Verbindung mit Maßangaben, diesen nachgestellt):
ein fünf Meter -es Seil;
c) (ugs.) hochgewachsen, von hohem Wuchs, groß:
ein -er Kerl, Bursche;
ein -er, schlaksiger Junge;
(scherzh.:) er ist eine -e Latte;
<subst.:> komm mal her, Langer;
d) in viele Worte gefasst u. daher einigen Platz beanspruchend; ausführlich:
ein -er Brief, Artikel;
eine -e Liste;
der Aufsatz ist zu l.;
das Schreiben ist etwas l. geworden, geraten.
2.
a) sich über einen großen Zeitraum erstreckend; eine beträchtliche, relativ große Zeitspanne umfassend; von [vergleichsweise] großer zeitlicher Ausdehnung:
ein -er Urlaub im Ausland;
nach -er Krankheit;
ein -er Vortrag;
das ist eine -e Zeit (ein großer Zeitraum);
ein -er, l. gesprochener Laut;
das wird eine -e Nacht (es wird spät werden, nur wenig Zeit zum Schlafen bleiben);
sie hat drei -e (nur langsam verstreichende) Jahre gewartet;
er kommt seit -er Zeit (schon sehr lange) nicht mehr;
die Pause war nicht l.;
l. anhaltender Beifall;
l. ersehnter Regen;
ein l. gehegter (schon seit Langem bestehender) Wunsch;
l. gezogene (gedehnte, lange angehaltene) Töne, Laute;
die Tage werden jetzt wieder länger (es bleibt längere Zeit hell);
sie konnte es nicht mehr länger mit ansehen;
l. und breit/<subst.> des Langen [und Breiten] (sehr ausführlich [u. daher einige Zeit in Anspruch nehmend]);
seit Langem/-em (seit geraumer Zeit; über einen großen Zeitraum hin);
b) sich über einen bestimmten Zeitraum erstreckend, von bestimmter zeitlicher Ausdehnung, Dauer (in Verbindung mit Maßangaben, diesen nachgestellt):
sein drei Stunden -es Warten war umsonst;
sie mussten mehrere Stunden l. laufen;
er zögerte nur eine Sekunde, einen Augenblick l.;
das wird er sein Leben l. nicht (niemals) vergessen.
2lạng <Präp. mit Akk., nachgestellt> (landsch.):
1entlang:
gehen Sie lieber den Fluss l.
3lạng <Adv.> (landsch.):
2entlang:
sie gingen auf einem Pfad am Ufer l.;
komm, wir müssen hier l. (wir müssen in diese Richtung);
geht es wirklich da l.? (ist das der richtige Weg?)

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Lạng,
 
1) Albert, Maler, * Karlsruhe 15. 11. 1847, ✝ München 1. 12. 1933; malte, von K. Schuch und W. Trübner, später von H. Thoma beeinflusst, Landschaften und Stillleben.
 
Literatur:
 
H. Thoma: A. L., Ausst.-Kat. (1977).
 
 2) Alexander, Schauspieler und Regisseur, * Erfurt 24. 9. 1941; expressiver Charakterdarsteller; 1967-69 beim Berliner Ensemble, seit 1969 am Deutschen Theater Berlin, dort auch experimentierfreudiger, exzentrischer Regisseur; ab 1988 Schauspieldirektor und Regisseur am Hamburger Thalia-Theater, daneben Regiearbeit an den Münchner Kammerspielen; ab 1990-93 künstlerischer Direktor der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin; gestaltete auch Filmrollen.
 
 3) [læȖ], Alexander Matheson, britischer Schauspieler, Theaterleiter und Bühnenschriftsteller, * Montreal 15. 5. 1879, ✝ Bridgetown (Barbados) 11. 4. 1948; begann als Shakespeare-Darsteller 1897; auch in volkstümlichen, pittoresken Rollen sowie im Film; inszenierte ab 1914 Shakespeare-Stücke am Old Vic in London.
 
 4) [læȖ], Andrew, schottischer Gelehrter und Schriftsteller, * Selkirk 31. 3. 1844, ✝ Banchory-Devenick (bei Aberdeen) 20. 7. 1912; übersetzte Werke von Homer und Theokrit, veröffentlichte Rezensionen, Essays sowie folkloristische (»Custom and myth«, 1884; »Myth, ritual and religion«, 2 Bände, 1887) und historische Studien (»A history of Scotland«, 4 Bände, 1900-07; »The world of Homer«, 1910), Romane und Lyrik (»Ballades in blue china«, 4 Bände, 1880/88); Autor und Herausgeber von Sammlungen mit Märchen und Kinderversen.
 
Literatur:
 
R. L. Green: A. L. A critical biography (Leicester 1946).
 
 5) Fritz, österreichisch-amerikanischer Filmregisseur und Drehbuchautor, * Wien 5. 12. 1890, ✝ Beverly Hills (Calif.) 2. 8. 1976; 1919 erste Filmregie (»Halbblut«). Mit den Filmen »Dr. Mabuse, der Spieler« (1921/22, 2 Teile), »Metropolis« (1926), »M« (1931), »Das Testament des Dr. Mabuse« (1933) schuf Lang Höhepunkte des expressionistischen Filmstils. 1933 emigrierte Lang, ab 1934 lebte er in den USA; seine amerikanischen Filme »Fury« (1936), »Gehetzt«/»Du lebst nur einmal« (1936), »Rache für Jesse James« (1940), »Auch Henker sterben« (1942), »Die Frau im Fenster«/»Gefährliche Begegnung« (1944), »Engel der Gejagten« (1951) waren internationale Erfolge. Seine letzten Filme entstanden in der Bundesrepublik Deutschland (»Der Tiger von Eschnapur«, 1959; »Das indische Grabmal«, 1959; »Die 1 000 Augen des Dr. Mabuse«, 1960).
 
Literatur:
 
E. A. Kaplan: F. L. (Boston, Mass., 1981);
 L. H. Eisner: F. L. (Neuausg. New York 1986);
 
F. L., hg. v. P. W. Jansen u. a. (21987);
 F. Gehler u. U. Kasten: F. L., die Stimme von Metropolis (Berlin-Ost 1990);
 L. Maibohm: F. L. u. seine Filme (1990);
 
F. L., la mise en scène, hg. v. B. Eisenschitz u. a. (Turin 1993).
 
 6) Helmut, österreichischer Modedesigner, * Wien 10. 3. 1956; gründete 1977 das Modestudio Bou Bou Lang in Wien, präsentierte 1986-97 seine Kollektionen (seit 1987 auch für Herren) in Paris, danach in New York. Mit seiner minimalistischen Mode erreichte er in den 90er-Jahren internationalen Einfluss; er entdeckte Chemiefasern wie Nylon für die Jugendmode neu, ließ Gummi mit Spitze verschmelzen, unterlegte transparente Tops mit Nylonbandeaus und gilt als Initiator des Transparent-Looks. Lang experimentiert mit bandartigen Umwicklungen und Kummerbund-Taillen. Bei Männerhosen lancierte er die Lampassen.
 
 7) Johann, Reformator, * Erfurt 1487 (?), ✝ ebenda 2. 4. 1548; war Augustinereremit; geistig durch den Humanismus geprägt. Er leitete den befreundeten M. Luther bei seinem Sprachstudium (Griechisch, Hebräisch) an. Lang war Teilnehmer der Leipziger Disputation und wirkte nach 1522 (Austritt aus dem Orden) als der führende Theologe der Reformation in Erfurt.
 
Literatur:
 
U. Weiss: Die frommen Bürger von Erfurt (Weimar 1988).
 
 8) Matthäus Lang von Wẹllenburg (seit 1498), Kardinal und Erzbischof von Salzburg, * Augsburg 1468, ✝ Salzburg 30. (31. ?) 3. 1540; trat 1494 als ausgebildeter Jurist in die Kanzlei König Maximilians I. ein, gewann als dessen Geheimschreiber und Diplomat großen Einfluss. 1498 geadelt, wurde er Dompropst von Augsburg und Konstanz, 1505 Bischof von Gurk (bis 1523), 1512 Kardinal. Seit 1519 war er auch Erzbischof von Salzburg, daneben seit 1521 Bischof von Cartagena. Neben seinen diplomatisch-politischen Tätigkeiten (u. a. 1508 Vermittlung der Liga von Cambrai; Herbeiführung der Billigung des V. Laterankonzils durch Maximilian I.) förderte er die Reform der Kirche und leitete die Gegenreformation in Salzburg ein. Er gilt auch als Begründer der Landeshoheit der dortigen Erzbischöfe.
 
Literatur:
 
W. Stelzer: Neue Beitrr. zur Frage des Kaiser-Papstplanes Maximilian I. im Jahre 1511, in: Mitt. des Inst. für Österr. Geschichtsforsch., Bd. 71 (Wien 1963);
 
Gesch. Salzburgs, hg. v. H. Dopsch, Bd. 1, 3 Tle. (1981-84).
 
 9) Nikolaus, Künstler, * Oberammergau 12. 2. 1941; Ausbildung als Holzschnitzer; Studium an der Münchener Akademie (1960-66). Seit 1970 befasst er sich mit der Spurensicherung. Er stellt Fundstücke, die er im Bayerischen Wald sowie bei Aufenthalten in Japan, England und Italien sammelte, in Schaukästen aus und legte mithilfe von Fotografien und Texten Dokumentationen über sozialpolitische Prozesse an. Seit 1986 stehen Kultur und Geschichte der Ureinwohner Australiens (Australier) im Mittelpunkt seiner Arbeiten.
 
Literatur:
 
N. L., Ausst.-Kat. (1978);
 
Nunga u. Goonya, N. L., bearb. v. C. Tacke u. a., Ausst.-Kat. Städt. Galerie im Lenbachhaus, München (1991);
 
Die Kunst u. die Botschaft. Über die Künste, die Religion u. die Kirche, hg. v. K. Ermert u. K. Hoffmann (1992).

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1lạng <Adj.; länger, längste> [mhd. lanc, ahd. lang; vgl. lat. longus = lang]: 1. a) in räumlicher Ausdehnung nach einer Richtung den Durchschnitt od. eine Vergleichsgröße übertreffend; von [vergleichsweise] großer räumlicher Ausdehnung in einer Richtung: ein -er Rock; ein Kleid mit -em Ärmel; sie trägt gern -e Kleider; eine [endlos] -e Straße; er hat ziemlich -e Arme; sie hat schöne -e Haare; Wohl als später Ausgleich ... hatte sich der Tapezierer Melchior eine unwahrscheinlich -e Mähne wachsen lassen (Sommer, Und keiner 215); er hat eine -e (ugs.; aus vielen Ziffern bestehende) Telefonnummer; ein -er (aus sehr vielen Waggons bestehender) Güterzug; Autos glitten in -en Kolonnen ... die Straße entlang (Simmel, Stoff 385); der Schal ist l. genug; ein Gummiband l. ziehen; sie musste das Kleid länger machen; Tanner ... brachte ihn auf die Ruhebank. Hier musste sich Gerd ganz l. machen (sich ausstrecken), tief durchatmen (H. Weber, Einzug 90); sie trägt das Haar jetzt wieder l.; der Weg zieht sich l. hin; ein l. gestrecktes Gebäude; eine l. gezogene Kurve; l. gestielte Werkzeuge; die Bälle werden entweder zu l. (Sport Jargon; fliegen zu weit) oder sie gehen ins Netz (tennis magazin 10, 1986, 22); <subst.:> In den »diskreten Räumen« der Nobelherberge treffe ich zwei Grazien in Lang (in langen Kleidern), die sich noch schnell die Diamantcolliers umlegen (Hörzu 27, 1976, 15); Ü eine -e (ugs.; mit Wasser verdünnte) Suppe, Soße; b) eine bestimmte räumliche Ausdehnung in einer Richtung aufweisend, von bestimmter Länge (in Verbindung mit Maßangaben, diesen nachgestellt): ein fünf Meter -es Seil; Eine dieser Zellen, sechs Schritt l. und zwei Schritt breit (Plievier, Stalingrad 286); c) (ugs.) hoch gewachsen, von hohem Wuchs, groß: ein -er Kerl, Bursche; ein -er, schlaksiger Junge; (scherzh.:) er ist eine -e Latte, ein -es Gestell; obwohl Borkhausen l. war, sah ihn Enno Kluge nicht (Fallada, Jeder 183); <subst.:> komm mal her, Langer; d) in viele Worte gefasst u. daher einigen Platz beanspruchend; ausführlich: ein -er Brief, Artikel; eine -e Liste; der Aufsatz ist zu l.; das Schreiben ist etwas l. geworden, geraten. 2. a) sich über einen großen Zeitraum erstreckend; eine beträchtliche, relativ große Zeitspanne umfassend; von [vergleichsweise] großer zeitlicher Ausdehnung: ein langer Aufenthalt, Urlaub im Ausland; nach -er Krankheit; ein -er Vortrag; eine [endlos] -e Rede; An den -en Winterabenden drang kein Lichtschein mehr aus den Fenstern (Lentz, Muckefuck 140); Gasthof ... sucht für -e Sommersaison tüchtiges Küchenmädchen (Salzburger Nachr. 30. 3. 84, 26); das ist eine -e Zeit (ein großer Zeitraum); ein -er, l. gesprochener Laut; er antwortete ohne -es Nachdenken; das wird eine -e Nacht (es wird spät werden, nur wenig Zeit zum Schlafen bleiben); sie hat drei -e (nur langsam verstreichende) Jahre gewartet; so drohten ihm -e (viele) Jahre im Gefängnis (Saarbr. Zeitung 1. 12. 79, 37); Herbert ... verließ ohne -e Worte (ohne viele Worte zu machen) die Kabine (Konsalik, Promenadendeck 218); er kommt seit -er Zeit (schon sehr lange) nicht mehr; die Pause war nicht l.; die Tage werden jetzt wieder länger (es bleibt längere Zeit hell); l. anhaltender Beifall; l. gezogene (gedehnte, lange angehaltene) Töne, Laute; ein l. gehegter (schon seit langem bestehender) Wunsch; sie konnte es nicht mehr länger mit ansehen; der Brief war sehr l. unterwegs (Handke, Brief 13); *l. und breit/<subst.> des Langen [und Breiten] (sehr ausführlich [u. daher einige Zeit in Anspruch nehmend]): Aus Potsdam versuchte die Mutter erst des Langen zu erklären, dass ... (Johnson, Ansichten 53); dann ging ihm der Schnabel, des Langen und Breiten besprach er alles (Kühn, Zeit 149); seit -em (seit geraumer Zeit; über einen großen Zeitraum hin); b) sich über einen bestimmten Zeitraum erstreckend, von bestimmter zeitlicher Ausdehnung, Dauer (in Verbindung mit Maßangaben, diesen nachgestellt): sein drei Stunden -es Warten war umsonst; sie mussten mehrere Stunden l. laufen; er zögerte nur eine Sekunde, einen Augenblick, einen Herzschlag l.; ... einer Stille, die einige Atemzüge l. jede Bewegung ... unterbrach (Ransmayr, Welt 61); das wird er sein Leben l. nicht (niemals) vergessen; dafür haben wir ein Leben l. (viele Jahre) geschafft (Hörzu 50, 1984, 63).
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2lạng (landsch.): I. <Präp. mit Akk., nachgestellt> entlang (I): gehen Sie lieber den Fluss l. II. <Adv.> entlang (II): sie gingen auf einem Pfad am Ufer l.; komm, wir müssen hier l. (wir müssen in diese Richtung); geht es wirklich da l. (ist das der richtige Weg) ?; Wo geht's denn hier nach London l. (welches ist der Weg nach London; Kant, Impressum 265).
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lạn|ge, (auch:) lang (vgl. 1lang 2 a) <Adv.; länger, am längsten> [mhd. lange, ahd. lango]: 1. einen relativ großen Zeitraum lang; viel Zeit beanspruchend, lange Zeit: es dauert l.; wir mussten l. warten; er hat sehr l. gesprochen, geschlafen, gearbeitet; er hat es nicht l., nicht länger, hat es am längsten dort ausgehalten; l. nach etw. suchen müssen; l. anhaltender Beifall; sie konnte es nicht mehr länger ertragen; ein l. gehegter (schon seit langem bestehender) Wunsch, Plan; er ist [schon] l. (seit geraumer Zeit) fertig; es ist schon l. her (liegt lange Zeit zurück), ist schon länger her (liegt einige, aber noch nicht allzu lange Zeit zurück); Beide hörte ich sprechen. Sie sprachen lange (Grass, Butt 693); Wie lang will er das aushalten? (Zenker, Froschfest 160); lang, lang ists her (nach engl. long, long ago in der Übers. eines engl. Liedes von Th. H. Bayly, 1797-1839); es dauert nicht mehr l. und es geschieht ein Unglück (es wird bald ein Unglück geschehen); auf meinen Anruf kann er l. warten (ich werde ihn nicht anrufen); er wirds nicht mehr l. machen (ugs.; er wird bald sterben); was fragst du noch l. (noch viel), geh doch einfach; Wer immer eine Arbeit gefunden hatte, war l. (längst) abgezogen (Fest, Im Gegenlicht 96); so gut wie der sah Andreas l. (schon längst) aus (Danella, Hotel 77); er ... wollte sich ihren Blicken entziehen, doch für l. (ugs.; für längere Zeit) glückte es ihm nie (Bastian, Brut 96). 2. (in Verbindung mit nachgestelltem „nicht“) bei weitem, längst: das ist [noch] l. nicht alles; er spielt l. nicht so gut wie du; Sie war zwar größer als Susanne, aber l. nicht so groß wie er (Danella, Hotel 105).

Universal-Lexikon. 2012.