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neue Medien
I
neue Medien,
 
Sammelbezeichnung für durch Entwicklung neuer Technologien entstandene Kommunikationsmittel zur Individual- und Massenkommunikation. Kennzeichnend für den Entwicklungsprozess sind jedoch auch die Vernetzung neuer und alter Medien sowie die Ausbildung neuer Organisationsformen zur wirtschaftlichen Nutzung alter und neuer Medien. Von neuen Medien spricht man in Deutschland seit Beginn der Siebzigerjahre, wobei dafür auch Begriffe wie neue Informations- und Kommunikationstechniken oder Telematik gebräuchlich sind.
 
Als neue Medien wurden zunächst die technisch neuartigen Medien wie Telex, Teletex (Bürofernschreiber), Bildschirm-Videotext, Videorekorder, Telefax, Bildplatte, Bildtelefon, Kabel- und Satellitenrundfunk beziehungsweise -fernsehen bezeichnet. Dies sind technische Neu- oder Weiterentwicklungen, v. a. bedingt durch elektronisch leistungsfähigere, schnellere und flächendeckende (globale) Übertragungs-, Wiedergabe- und Speichereinrichtungen, insbesondere durch Digitalisierung von Information, computergestützte Steuerung des Übertragungsprozesses und Vernetzung von Medien und Nutzern. Dabei unterscheidet man Medien zur direkten, zugleich wechselweise möglichen Kommunikation zwischen zwei Personen, z. B. Bildtelefon oder Telefax (Individualkommunikation), und zur indirekten, einseitigen Kommunikation, z. B. durch Kabel- oder Satellitenfernsehen. Diese technischen Neuerungen führen aber auch zur Kombination beziehungsweise Vernetzung mehrerer Medien: So zählt Videotext, das Abrufen von Texten (Nachrichten, Wettervorhersagen, Sportmeldungen u. a.) über den Bildschirm des alten Mediums Fernsehen, ebenso zu den neuen Medien wie der Videorekorder, der Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe von Inhalten des Mediums Fernsehen leistet. Zusätzlich ergeben sich aus der Vernetzung der Nutzer neue Kommunikationswege, etwa die elektronische Zusammenschaltung von Teilnehmern an beliebigen Orten als Videokonferenz oder für die Büro- und Wissenschaftskommunikation. Schließlich werden auch die durch privatwirtschaftliche Nutzung der neuen technischen und organisatorischen Möglichkeiten entstandenen privaten Hörfunk- und Fernsehsender als neue Medien bezeichnet, die neben den bisherigen Medien zusätzliche Programme anbieten.
 
In den letzten Jahren gewinnt das Internet zunehmend an Bedeutung. Über den Dienst World Wide Web (WWW) ist - unterstützt durch eine grafische Benutzeroberfläche - der Austausch von Texten, Bildern sowie Audio- und Videosequenzen zwischen Computern möglich.
 
Die neuen Medien haben große medienpolitische, medienrechtliche, ökonomische und soziale Veränderungen bewirkt: Die Abgrenzungen und Unterscheidungsmerkmale zwischen den einzelnen Medien verwischen sich immer stärker, wodurch die medienrechtliche Diskussion und die für einzelne Medien z. B. in Deutschland bisher äußerst unterschiedlich gehandhabten Regelungen zunehmend schwierig werden und eine Neuverteilung der Bund-Länder-Kompetenzen erfordern. Die ökonomischen Auswirkungen der neuen Medien intensivieren den »Megatrend zur Mediengesellschaft« und formen somit den Bereich Information und Kommunikation zum größten Dienstleistungssektor. Die sozialen Auswirkungen der neuen Medien auf Freizeit, Bildung, Beruf, Arbeitsplatz, Verkehr und die Privatsphäre des Einzelnen (Datenschutz) werden als besonders gravierend angesehen, da ihre Konsequenzen aufgrund des ebenso umfassenden wie raschen Wandels noch gar nicht absehbar sind.
II
neue Medi|en,
 
seit Beginn der 1970er-Jahre gebräuchliche Sammelbezeichnung für durch Entwicklung neuer Technologien entstandene Kommunikationsmittel zur Individual- und Massenkommunikation. Kennzeichnend für den Entwicklungsprozess sind auch die Vernetzung neuer und alter Medien sowie die Ausbildung neuer Organisationsformen zur wirtschaftlichen Nutzung alter und neuer Medien. Neue Medien lassen sich daher nicht exakt von den herkömmlichen Massenmedien abgrenzen, markieren aber technische, ökonomische und medienrechtliche Innovationen.
 
Als neue Medien wurden zunächst die technisch neuartigen Medien wie Telex, Teletex, Bildschirm-, Videotext, Videorekorder, Telefax, Bildplatte, Kabel- und Satellitenrundfunk bezeichnet. Dies sind technische Neu- oder Weiterentwicklungen, v. a. bedingt durch elektronisch leistungsfähigere, schnellere und flächendeckendere (globale) Übertragungs-, Wiedergabe- und Speichereinrichtungen, insbesondere durch Digitalisierung von Information, computergestützte Steuerung des Übertragungsprozesses und Vernetzung von Medien und Nutzern (Bigfon). Dabei unterscheidet man Medien zur direkten, zugleich wechselweise möglichen (reziproken) Kommunikation zwischen zwei Personen, z. B. Telefax (Individualkommunikation), und zur indirekten, einseitigen Kommunikation (Massenkommunikation), z. B. durch Kabel- oder Satellitenrundfunk. Diese Trennung zwischen mono- und bidirektionaler Kommunikation wird durch das interaktive Fernsehen aufgehoben, das als Massenkommunikationsmedium dem Zuschauer durch einen Rückkanal (in der Regel über die Telefonleitung) die direkte und individuelle Kommunikation mit dem Medium ermöglicht. So werden durch technische Innovation bisher getrennte Medien miteinander kombiniert beziehungsweise vernetzt und es entstehen neue Medien: Videotext und Digitalfernsehen zählen ebenso dazu wie der Videorekorder oder das Internet. Zusätzlich ergeben sich auch aus der Vernetzung der Nutzer neue Kommunikationsmöglichkeiten, etwa die elektronische Zusammenschaltung von Teilnehmern an beliebigen Orten als Videokonferenz oder für die Bürokommunikation. Schließlich werden auch die im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten privatwirtschaftlich organisierten neuen Hörfunk- und Fernsehsender als neue Medien bezeichnet.
 
Die neuen Medien bewirken umfassende medienpolitische, medienrechtliche, ökonomische und soziale Veränderungen: Die Abgrenzungen und Unterscheidungsmerkmale werden verwischt, wodurch die für einzelne Medien z. B. in Deutschland bisher sehr unterschiedliche Regulierung zunehmend schwierig wird und eine Neuverteilung der Kompetenzen zwischen Bund und Ländern erforderlich ist. Durch die ökonomische Bedeutung der neuen Medien ist der Sektor Information und Kommunikation zum größten Dienstleistungsbereich angewachsen. Tief greifende soziale Auswirkungen haben die neuen Medien auf Beruf und Arbeitsplatz, Freizeit und Bildung, auf die Privatsphäre (Datenschutz) und auf das Verkehrswesen.
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Informationsgesellschaft · Informations- und Kommunikationstechnik · Massenmedien · Medienpolitik · Multimedia
 
Literatur:
 
D. Ratzke: Hb. der n. M. (21984);
 H. Redeker: Neue Informations- u. Kommunikationstechnologien u. bundesstaatl. Kompetenzordnung (1988);
 K. Brepohl: Lex. der n. M. (61993);
 
Kursbuch n. M., hg. v. S. Bollmann (1995).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Massenmedien: Die digitale Revolution
 

Universal-Lexikon. 2012.