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Nackenhebel.
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I Nelson,
Theodor »Ted« Holm, US-amerikanischer Gesellschaftswissenschaftler und Medientheoretiker, *1937; Nelson, der sich selbst als »Designer, Generalist und Querdenker« bezeichnet, griff um 1950 die Memex-Idee von V. Bush auf und prägte 1965 den Begriff Hypertext für nicht sequenzielle (d. h. »verlinkte«) Texte. Seine Arbeiten auf dem Gebiet des Hypertexts, dargelegt in dem Buch »Dream Machines« (1974), mündeten in die Vision eines universellen und offenen Online-Informationsnetzwerks (Xanadu), auf das sich die Entwickler des World Wide Webs in vielfältiger Weise beziehen.
II
Nelson
[nelsn, englisch], Ringen: Gruppe der Nackenhebel. Nelsons werden am Nacken des Gegners angesetzt; dabei werden ein Arm (Halbnelson) oder beide Arme (Doppelnelson) unter der Achsel des Gegners durchgeführt.
Nelson
[nelsn],
1) Industriestadt in der County Lancashire, England, nördlich von Manchester, 29 100 Einwohner; Textil-, Schuh-, chemische Industrie.
2) Hafenstadt auf der Südinsel Neuseelands, an der Tasman Bay, 50 200 Einwohner; anglikanischer Bischofssitz; landwirtschaftliche Forschungsstation; Kunstgalerie, Museum; Obstbau und -verarbeitung, Brauerei, Sägewerke, Bootsbau; Flugplatz.
Nelson,
1) [nelsn], Horatio, Viscount (seit 1801), seit 1798 Baron of the Nile [əv ȓə 'naɪl], seit 1800 Herzog von Brontë ['brɔntɪ], britischer Admiral, * Burnham Thorpe (County Norfolk) 29. 9. 1758, ✝ (gefallen) bei Trafalgar 21. 10. 1805; Sohn eines Pfarrers, ging früh zur See und kommandierte mit 21 Jahren im nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg eine englische Fregatte. Nach Erfolgen im Seekrieg gegen das revolutionäre Frankreich übernahm Nelson 1798 den Oberbefehl über die britische Flotte im Mittelmeer. Am 1. 8. 1798 vernichtete er vor Abukir die französische Flotte der ägyptischen Expedition Napoléon Bonapartes. 1798/99 verhalf er - begleitet von seiner Geliebten Lady Emma Hamilton - dem von den Franzosen aus Neapel vertriebenen König Ferdinand IV. zur Rückkehr. Wegen einer Befehlsverweigerung von seinem Kommando abberufen, 1801 aber zum Vizeadmiral ernannt, leitete er unter dem Oberbefehl von Sir Hyde Parker (* 1739, ✝ 1807) die Beschießung Kopenhagens (2. 4. 1801. Beim Wiederausbruch des Krieges 1803 (Napoleonische Kriege) erhielt Nelson erneut den Oberbefehl im Mittelmeer, wo er die französisch-spanische Flotte in der für England entscheidenden Schlacht bei Trafalgar am 21. 10. 1805 schlug. Sein stets kühner Einsatz führte zu häufigen Verwundungen und machte ihn zu einem populären Kriegshelden.
Ausgaben: The dispatches and letters of Vice Admiral Lord Viscount Nelson, herausgegeben von N. H. Nicolas, 7 Bände (1844-46); T. J. Pettigrew: Memoirs of the life of Vice-Admiral Lord Viscount Nelson, 2 Bände (1849); J. K. Laughton: The Barker collection. Manuscripts of and relating to Admiral Lord Nelson (1913).
2) ['nɛlsɔn], Leonard, Philosoph und Staatstheoretiker, * Berlin 11. 7. 1882, ✝ Göttingen 29. 10. 1927; ab 1919 Professor in Göttingen. Begründer des Neufriesianismus. Unter Berufung auf J. F. Fries versuchte Nelson, Kants »Kritik der reinen Vernunft« als auf die gesicherte Grundlegung der systematischen Philosophie abzielende Untersuchung des menschlichen Erkenntnisvermögens zu begreifen und dabei die Begründungszirkel der psychologistischen und transzendentalistischen Auffassung zu vermeiden. Dieses Begründungsproblem versuchte Nelson mit der subjektiven Deduktion der reinen Verstandesbegriffe zu lösen. Grundlegend hierfür ist der Begriff des »Selbstvertrauens«. Seine Einsichten zur Ethik versuchte Nelson in der Erziehung (1924 Gründung des Landerziehungsheims Walkemühle bei Kassel) und in der Jugendbewegung (1926 Gründung des »Internationalen Sozialistischen Kampf-Bundes«) zu verwirklichen.
Werke: Über das so genannte Erkenntnisproblem (1908); Vorlesungen über die Grundlagen der Ethik, 3 Teile (1917-24); Die Rechtswissenschaft ohne Recht (1917); Beiträge zur Philosophie der Logik und Mathematik (herausgegeben 1959).
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Universal-Lexikon. 2012.