Mendoza
[men'dosa],
1) Hauptstadt der Provinz Mendoza, Argentinien, am Ostfuß der Anden, 760 m über dem Meeresspiegel, in der fruchtbaren, bewässerten Talebene des Río Mendoza, 121 700 Einwohner (Agglomeration: 851 000 Einwohner); Erzbischofssitz; staatliche Universität, drei private Universitäten, Industriehochschule, Museum; Zentrum einer Wein- und Obstbauoase, mit Weinbauforschungsinstitut, Wein- und Sektkellereien, Obstkonservenfabriken; Bahn- und Straßenknotenpunkt, internationaler Flughafen.
Mendoza wurde 1561 im Auftrag des Statthalters von Chile, García Hurtado de Mendoza (* 1535, ✝ 1609), gegründet. Von Mendoza aus begannen J. de San Martín und B. O'Higgins 1815/16 die Befreiung Chiles von spanischer Herrschaft. 1861 wurde es vollständig durch ein Erdbeben zerstört, bald danach unweit der Ruinenstadt großzügig wieder aufgebaut.
2) Provinz in Nordwestargentinien, an der Grenze zu Chile, 148 827 km2, 1,413 Mio. Einwohner, Hauptstadt ist Mendoza; vor dem Andenfuß das wichtigste Weinbaugebiet Argentiniens (230 000 ha, 75 % der argentinischen Rebfläche; v. a. Rotwein), außerdem Obst-, Gemüse-, Luzerneanbau; Erdölförderung um Luján de Cuyo.
Mendoza
[men'doθa],
1) Ana de Mendoza y de la Cerda [-i de la 'θɛrȓa], Éboli, Ana de Mendoza y de la Cerda, Fürstin von.
2) Antonio de, Graf von Tendilla [-ten'ȓiʎa], spanischer Staatsmann, * Granada um 1490, ✝ Lima (Peru) 21. 7. 1552; schuf als erster Vizekönig (1535-49) von Neuspanien (Mexiko) nach Anweisungen aus Spanien die Grundlagen der kolonialen Ordnung. Er ließ das heutige Neumexiko (1540-42) und Kalifornien (1540-43) erforschen. Kirche und Orden unterstützte er bei der Indianermissionierung und gegen Übergriffe der spanischen Siedler. Auf sein Betreiben wurde die Universität Mexiko (1551) gegründet, ferner die Expansion im Pazifik (Philippinen u. a.) eingeleitet. 1551-52 war er Vizekönig von Peru.
3) Diego Hurtado de [ur'taȓo ȓe], spanischer Humanist, Historiker, Diplomat und Dichter, Hurtado de Mendoza, Diego.
4) Eduardo, spanischer Schriftsteller, * Barcelona 11. 1. 1943; gewann bereits mit seinem ersten Roman »La verdad sobre el caso Savolta« (1975; »Die Wahrheit über den Fall Savolta«) den spanischen Premio de la Crítica. Seine in brillantem Stil geschriebenen Werke kombinieren Elemente des Kriminalromans mit dem Lokalkolorit Barcelonas: »El misterio de la cripta embrujada« (1979; deutsch »Das Geheimnis der verhexten Krypta«); »La ciudad de los prodigios« (1986; deutsch »Die Stadt der Wunder«). Der Roman »La isla inaudita«(1989; deutsch »Die unerhörte Insel«) spielt in Venedig.
Weitere Werke: Romane: El laberinto de las aceitunas (1982); El año del diluvio (1992; deutsch Das Jahr der Sintflut).
5) Íñigo López de ['lopeȓ ȓe], Marqués de Santillana, spanischer Dichter, Santillana, Íñigo López de Mendoza, Marqués de.
6) Pedro de, spanischer Konquistador, * Guadix um 1487, ✝ auf See 23. 6. 1537; rüstete 1534/35 aufgrund eines Vertrages mit Kaiser Karl V. eine Expedition zur Eroberung und Erschließung des Río-de-la-Plata-Gebietes aus, das ihm als Gouverneur und Generalkapitän unterstellt wurde. 1536 gründete er Buenos Aires.
C. Sanz: La fundación de Buenos Aires. .. (Neuausg. Madrid 1958).
7) Pedro Gonzáles de, Erzbischof von Toledo (seit 1482) und Primas von Spanien, * Guadalajara 3. 5. 1428, ✝ ebenda 11. 1. 1495; genannt »der große Kardinal von Spanien«, war seit 1473 Kardinal sowie Kanzler und Berater Heinrichs IV. von Kastilien (König seit 1454), nach dessen Tod (1474) Großkanzler Isabellas I. und Ferdinands V.
Universal-Lexikon. 2012.