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Villa
Landsitz; Anwesen; Herrenhaus; Landhaus; Prachtbau; Schloss; Chateau; Palais; Palast

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Vil|la ['vɪla], die; -, Villen ['vɪlən]:
größeres, komfortables, in einem Garten oder Park [am Stadtrand] liegendes Einfamilienhaus:
eine Villa aus dem 19. Jh.
Syn.: Gebäude, Haus.
Zus.: Luxusvilla, Prunkvilla.

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Vil|la 〈[vı̣l-] f.; -, Vịl|len〉 Landhaus, größeres Einfamilienhaus [<ital. villa „Landhaus, vornehmes Einfamilienhaus“ <lat. villa „Landhaus, Landgut, Meierei“; zu vicus „Gehöft, Häusergruppe, Dorf, Flecken“ + villaris „zum Landgut gehörig“; → Weiler]

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Vịl|la , die; -, Villen [ital. villa < lat. villa = Landhaus, Landgut]:
a) größeres, vornehmes, in einem Garten od. Park [am Stadtrand] liegendes Einfamilienhaus:
eine V. aus dem 19. Jh;
b) großes, herrschaftliches Landhaus.

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I
Vịlla
 
[v-; lateinisch »Landhaus«] die, -/...len, herrschaftliches Gutshaus oder schlossartiger Sitz, vornehmes Wohnhaus in einem Park oder Garten oder anspruchsvolleres Einfamilienhaus am Stadtrand.
 
Die römische Villa ist ursprünglich das zu einem Landgut gehörende Wohnhaus (Villa rustica); im 1. Jahrhundert v. Chr. sonderte sich das Herrenhaus stärker aus dem landwirtschaftlichen Bereich aus und übernahm Elemente des Stadthauses (z. B. Bibliothek, Badeanlage, auch Atrium, Peristyl, Portikus); als Villa urbana, meist eigentlich eine Villa pseudourbana auf dem Land, in Stadtnähe Villa suburbana genannt, gewann die Villa im späten Hellenismus und in der frühen Kaiserzeit besonders Bedeutung als Sommersitz der Vornehmen. Solche Villen sind z. B. in Boscoreale und bei Pompeji (Mysterienvillen) freigelegt worden. Zunehmend bestimmten aufwendige Gärten und eine schöne Aussicht, Terrassenanlagen und Säulenhallen, bei Seevillen (Villa maritima) auch Vorbauten ins Meer, besonders die kaiserlichen Anlagen: Tiberius baute Villen in Capri und Sperlonga, Hadrian in Tivoli (Villa Adriana, Hadriansvilla), Maximian (?) die Villa bei Piazza Armerina. Die Typen von kaiserlicher Villa und hauptstädtischem Palast sind schwer zu trennen. Die Villen in den Provinzen des römischen Imperiums bewahrten oft noch landwirtschaftliche Funktionen und vertraten in der Regel den Typ der Villa rustica.
 
Das Mittelalter kannte die Villa nicht, erst mit der gesicherten Herrschaft der italienischen Stadtstaaten konnte sich auf dem befriedeten Land eine Villenkultur entwickeln. Anfänge dafür finden sich in Form von zum Teil befestigten Landsitzen zu Ende des 15. Jahrhunderts. Die Villa der Renaissance besaß Nutzgebäude und war Gutshaus. Gleichzeitig entstand jedoch eine Theorie des Lebens auf dem Lande, die die »agricoltura« verklärend überhöhte und ideale Gestaltungsrichtlinien für die Villenarchitektur fomulierte. Der Begriff Villa bezeichnet seit der Renaissance in Italien die Gesamtanlage, also Park und Wohngebäude (Palazzo oder Casino). Der mit Skulpturen, Muschelgrotten, künstlichen Felsen, Wasserspielen und später auch Springbrunnen geschmückte Garten ist immer eng mit dem Haus verbunden, oft öffnen sich Loggia und Säulenvorhalle sowohl zur Gartenterrasse als auch zu den Räumen des Hauses. Villen der Frührenaissance entstanden u. a. in der Umgebung von Florenz, so die Medici-Villen in Poggio a Caiano, Fiesole, Careggi (heute zu Florenz) und Pratolino (heute zu Vaglia). Bedeutende Anlagen wurden seit Ende des 15. Jahrhunderts v. a. in Rom (Villa Farnesina, Villa Madama, Villa Giulia, Villa Medici) und Latium (Palazzo Farnese in Caprarola; Villa d'Este in Tivoli; Villa Lante in Bagnaia, heute zu Viterbo) errichtet. Eine Fülle von Villen entstand in Venetien (u. a. entlang der Brenta), v. a. in der Spätrenaissance stark geprägt von dem von A. Palladio (Villa Barbaro in Maser; »La Villa Rotonda« bei Vicenza; Villa Foscari in Malcontenta di Mira, heute zu Venedig) und Villa Scamozzi (La Rocca Pisana in Lonigo, Provinz Vicenza; Villa Molin alla Mandria bei Padua) geschaffenen Bautypus. Im Barock erstreckte sich der Villenbau über ganz Italien bis nach Sizilien (Villa Pisani in Stra, Provinz Venedig, und Villa Manin bei Passariano, heute zu Codroipo, Provinz Udine; Villa Borghese und Villa Doria Pamphili in Rom; Villa Palagonia und Villa Valguarnera in Bagheria bei Palermo).
 
Von Italien aus strahlte die Idee der Villa, vermittelt v. a. durch den Palladianismus, nach ganz Europa und besonders nach England aus und wurde grundlegend für Herrenhäuser und Güter des 18./19. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert wurde die Villa als Wohnform vom Bürgertum aufgegriffen. Sie kommt in allen Spielarten des Historismus vor, als Landhaus im Grünen und als Vorortvilla. In den städtischen Bebauungsplänen wurden Villenviertel ausgewiesen. Nutzungsformen wie »Mehretagenmiet-V.« lassen erkennen, dass sich die Definition von Villa gewandelt hat. Im 20. Jahrhundert bleibt die Villa als exklusive Bauaufgabe bestehen; im Funktionalismus wurden unter Einsatz von Glas, Stahl und Beton überraschende und großzügige Lösungen geschaffen.
 
Literatur:
 
M. Kubelik: Die V. im Veneto, 2 Bde. (1977);
 
Die V. im Veneto 1444-1525. Zum Stand der Forschung, bearb. v. S. Appuhn u. a. (1979);
 A. G. McKay: Röm. Häuser, Villen u. Paläste (a. d. Engl., Neuausg. Zürich 1984);
 R. Neudecker: Die Skulpturenausstattung röm. V. in Italien (1988);
 
Die röm. V., hg. v. F. Reutti (Neuausg. 1990);
 R. Bentmann u. Michael Müller: Die V. als Herrschaftsarchitektur (Neuausg. 1992);
 W. Brönner: Die bürgerl. V. in Dtl. 1830-1890 (21994);
 
Nutzung u. Neunutzung histor. Bausubstanz - Herrenhäuser u. Villen, bearb. v. D. Hezel (31994; Bibliogr.);
 
Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne, hg. v. K. Frampton u. D. Larkin (a. d. Amerikan., 1995);
 M. Azzi Visentini: Die ital. V. Bauten des 15. u. 16. Jh. (a. d. Ital., 1997);
 H. Mielsch: Die röm. V. Architektur u. Lebensform (21997).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
römische Villen und Paläste
 
II
Villa
 
['bija], Francisco, genannt Pancho Villa ['pantʃo-], eigentlich Doroteo Arạngo, mexikanischer Revolutionär, * 4. 10. 1877, ✝ (ermordet) 20. 7. 1923; leitete im Nordwesten Mexikos eine Armee von Aufständischen, eroberte mit E. Zapata zweimal die Hauptstadt Mexiko (1911 und 1914), zog sich nach seiner Niederlage 1915 von der Politik zurück.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Lateinamerika: Zwischen Reform und Diktatur
 

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Vịl|la, die; -, Villen [ital. villa < lat. villa = Landhaus, Landgut]: a) größeres, vornehmes, in einem Garten od. Park [am Stadtrand] liegendes Einfamilienhaus: eine V. aus dem 19. Jh.; Altenteil nannte sich das ..., was eine feudale V. auf dem Gutsgelände war (Danella, Hotel 421); Bald kann man den Steffensweg sehen: V. neben V. (Grass, Hundejahre 454); b) großes, herrschaftliches Landhaus.

Universal-Lexikon. 2012.