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Hertz
Hẹrtz 〈n.; -, -; Phys.; 〉 SI-Einheit der Frequenz, Schwingung pro Sekunde [nach dem Physiker Heinrich Rudolf Hertz, 1857-1894]

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Hẹrtz [nach dem dt. Physiker H. R. Hertz (1857–1894)], das; -; Einheitenzeichen: Hz: Einheit der Frequenz mit 1 Hz = 1 s‒1.

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Hẹrtz, das; -, - [nach dem dt. Physiker H. Hertz (1857–1894)] (Physik):
Maßeinheit der Frequenz (Zeichen: Hz).

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I
Hertz
 
[Abk. Hz], Einheit der Frequenz, die nach dem deutschen Physiker Heinrich Hertz (1857-1894) benannt ist. Ein Hertz entspricht einer Schwingung pro Sekunde. Statt der Einheit Hertz wird daher oft auch die Schreibweise s-1 oder 1/s verwendet. Im Computerbereich verwendet man die Einheit Hertz (oder die Vielfachen kHz, MHz usw.) u. a. zur Kennzeichnung der Geschwindigkeit von CPUs, Datenbussen und von Bildwiederholfrequenzen.
II
Hẹrtz
 
[nach dem Physiker H. R. Hertz] das, -, Einheitenzeichen Hz, kohärente SI-Einheit der Frequenz. Die Frequenz eines periodischen Vorganges mit der Periodendauer von 1 Sekunde beträgt 1 Hz = 1/s = 1 s-1. In Großbritannien und den USA wird statt Hertz meist die Bezeichnung cycle per second (cps) verwendet.
 
III
Hẹrtz,
 
1) Gustav, Physiker, * Hamburg 22. 7. 1887, ✝ Berlin (Ost) 30. 10. 1975, Neffe von 2); zunächst Professor in Halle (Saale) (seit 1925) und Berlin (seit 1928); musste seine Professur 1935 aufgeben und wurde Leiter des Forschungslaboratoriums der Siemens-Werke. 1945-54 baute Hertz mit früheren Schülern und Mitarbeitern ein Institut bei Suchumi am Schwarzen Meer auf; 1954 übernahm er die Leitung eines Universitätsinstituts in Leipzig. Seit 1911 untersuchte Hertz mit J. Franck die Anregung von Atomen durch Elektronenstöße (Franck-Hertz-Versuch) und erhielt 1925 mit diesem den Nobelpreis für Physik. Hertz entwickelte 1932 das Verfahren zur Isotopentrennung mit einer aus vielen Einzelgliedern zusammengesetzten Diffusionskaskade und wandte es seit 1945 in großtechnischem Maßstab in der Sowjetunion erfolgreich zur Gewinnung von Uran 235 an.
 
 
Literatur:
 
H. u. E. Barwich: Das rote Atom (Neuausg. 1970);
 J. Kuczera: G. H. (Leipzig 1985).
 
 2) Heinrich Rudolf, Physiker, * Hamburg 22. 2. 1857, ✝ Bonn 1. 1. 1894, Onkel von 1); Professor der Physik in Karlsruhe (ab 1885) und Bonn (ab 1889), bestätigte durch seine Untersuchungen über die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen 1887/88 die Voraussagen der maxwellschen Theorie, die er später in seinen theoretischen Arbeiten vereinfachte und verbesserte. Die von ihm entdeckten hertzschen Wellen bilden eine der physikalischen Grundlagen der heutigen Funktechnik. Sein Nachweis des Einflusses ultravioletten Lichtes auf die elektrische Entladung (1887) führte zur ersten Deutung des Photoeffektes durch W. Hallwachs. Hertz beobachtete 1892 den Durchgang von Kathodenstrahlen durch dünne Metallschichten und eröffnete P. Lenard die Möglichkeit, die Natur dieser Strahlung experimentell zu klären. In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich einer Neuformulierung der Mechanik. Sein Ziel war dabei eine Rückführung der gesamten Physik auf die Mechanik. Die postum veröffentlichten »Prinzipien der Mechanik« (1894) wurden zu einem Klassiker der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie des 19. Jahrhunderts.
 
 
Ausgaben: Gesammelte Werke, 3 Bände (1-21894-95, Nachdruck 1984); Erinnerungen, Briefe, Tagebücher. Memoirs, letters, diaries, bearbeitet von J. Hertz (Neuausgabe 1977).
 
Literatur:
 
J. Kuczera: H. H. Entdecker der Radiowellen (Leipzig 31987).
 
 3) [hɛrds], Henrik, dänischer Schriftsteller, * Kopenhagen 25. 8. 1798, ✝ ebenda 25. 2. 1870; entstammte einer jüdischen Bürgerfamilie, trat zum Christentum über. Er bekannte sich in den 1830 anonym herausgegebenen »Gjenganger-Breve« zur poetischen Schule J. L. Heibergs. Am erfolgreichsten war Hertz als Dramatiker; seine bürgerlichen Komödien (»Amors Genistrenger«, 1830; »Sparekassen«, 1836) bahnten den Durchbruch des bürgerlichen Realismus an. Der Romantik gehören die Tragödie »Svend Dyring's Huus« (1837; deutsch »Svend Dyrings Haus«) und das Troubadourdrama »Kong Renes Dotter« (1845; deutsch »König René's Tochter«) an.
 
 4) Wilhelm von (seit 1892), Schriftsteller, * Stuttgart 24. 9. 1835, ✝ München 7. 1. 1902; wurde 1869 Professor für deutsche Literaturgeschichte an der TH München. Als Epiker und formgewandter Lyriker gehörte er zum Münchner Dichterkreis um E. Geibel; zeichnete sich durch Verdeutschung altfranzösischer und mittelhochdeutscher Dichter aus (»Das Rolandslied«, 1861; »Tristan und Isolde«, 1877; »Die Sage von Parzival und dem Gral«, 1882). Seine germanistischen Studien galten v. a. der Sage und dem Märchen.

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Hẹrtz, das; -, - [nach dem dt. Physiker H. Hertz, 1857-1894] (Phys.): Maßeinheit der Wellenfrequenz (Zeichen: Hz).

Universal-Lexikon. 2012.