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Band
Musikgruppe; Kapelle; Musikkapelle; schmaler Streifen; Tonband; Kassette; Fließband; Montageband; Montagestraße; Bd.; Buch; Lektüre; Schinken (umgangssprachlich); Schmöker (umgangssprachlich); Titel

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1Band [bant], das; -[e]s, Bänder ['bɛndɐ]:
a) schmaler Streifen aus Stoff o. Ä.:
ein buntes Band; ein Band im Haar tragen.
Syn.: Gurt.
Zus.: Gummiband, Halsband, Samtband, Stirnband.
b) Tonband:
Musik auf Band aufnehmen.
c) Fließband:
das Band anhalten.
  2Band [bɛnt], die; -, -s:
Gruppe von Musikern, die besonders Rock, Beat, Jazz spielt:
er spielt Schlagzeug in einer Band.
Syn.: Ensemble, Kapelle, Orchester.
  3Band [bant], der; -[e]s, Bände ['bɛndə]:
gebundenes Buch [das zu einer Reihe gehört]:
ein dicker Band; ein Band Gedichte; das Lexikon besteht aus zwölf Bänden.
Syn.: Schinken (ugs.), Schmöker (ugs.), Schwarte (ugs., oft abwertend).
Zus.: Bildband, Ergänzungsband, Gedichtband.

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bạndbinden

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bạnd: binden.

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I
Band
 
der, -(e)s/Bände, Abkürzung Bd., Plural Bände, Buchwesen: in sich abgeschlossener Teil eines größeren Druckwerks oder einer Buchreihe.
 
II
Band
 
das, -(e)s/'Bänder,  
 1) Anatomie: Ligamẹnt, meist aus straffem kollagenem Bindegewebe bestehender, sehnenähnlicher Strang unterschiedlicher Breite und Länge, der zur Verbindung von Knochen, zur Stabilisierung von Gelenken oder zur Befestigung innerer Organe dient. Durch Einlagerung von elastischen Fasern erhalten die elastischen Bänder eine stärkere Dehnbarkeit. Kapselförmige Bänder gibt es an den Gelenkenden der Knochen. Besonders belastete Gelenke sind durch einen verstärkten Bandapparat geschützt (z. B. Hand- und Fußgelenke).
 
 2) Audio- und Videotechnik: Kurzbezeichnung. für: 1) Tonband, 2) Videoband.
 
 3) Bautechnik: meist aus zwei Teilen bestehende Verbindung zwischen Flügel und Blendrahmen eines Fensters oder einer Tür, welche die Lage des Flügels fixiert und seine Bewegung ermöglicht. Die häufigsten Arten sind das gerade Band (Langband), das Kreuzband, oft als Zierband in Kunstschmiedearbeit ausgeführt, das Winkelband, das Aufsatzband oder Fischband, das Scharnierband, das Pfannenband, das Kistenband und das Klavierband oder Stangenscharnierband.
 
 4) Alpinistik: gesimsartige Stufe in Fels, Schnee und Eis.
 
 5) Datenverarbeitung: das in Magnetbandgeräten verwendete Magnetband.
 
 6) Festkörperphysik: Kurzbezeichnung für Energieband (Bändermodell, Bandstruktur, Halbleiter).
 
 7) Fördertechnik: endlos über Trommeln umlaufender Gurt aus flexiblem Material zum kontinuierlichen Transport von Gütern (z. B. Kohle, Sand, Bandförderer).
 
 8) Funk- und Nachrichtentechnik: Kurzbezeichnung für Frequenzband.
 
 9) Textilkunde: ein Schmalgewebe, das entweder mit beidseitig festen Kanten auf der Bandwebmaschine gewebt (Webband) oder aus Breitgeweben diagonal geschnitten wird (Schnittband, wobei die Kanten durch Falzen oder Verkleben befestigt werden müssen), um ein elastisches Schrägband zu erhalten.
 
Bänder dienten v. a. im 17., 18. und 19 Jahrhundert als Schmuck der weiblichen wie der männlichen Kleidung und der Frisuren. Entsprechenden Aufschwung nahm die Bandweberei: In großen Manufakturen konnten auf einer »Bandmühle« eine ganze Anzahl Bänder gleichzeitig gewebt werden. Zu den ältesten Zentren gehören Saint-Étienne in Frankreich und Barmen (heute zu Wuppertal) in Deutschland (Barmer Artikel). Daneben wurde für den Hausbedarf bis ins späte 19. Jahrhundert das einfache Bändelbrett (Webekamm, Webbrett) verwendet (Brettchenweberei).
 
Im religiösen Kult beziehungsweise im Volksglauben galten Band und Binde schon im Altertum als Symbole der Gebundenheit, der Unterordnung und des »sich Verschenkens« sowie als Zeichen des »Kräftesammelns«. Opfertiere wurden mit einem Band geschmückt. Das Tragen von bunten Bändern diente zur Bannung des bösen Blicks; Tiere wurden durch Bandamulette geschützt; v. a. das rote Band galt als abwehrkräftig. Im Mittelalter wurden Städte durch Bänder aus Tuch (auch mit Ketten oder Wachsfäden) umwunden und somit dem Schutz himmlischer Patrone anvertraut. (Bindezauber)
III
Band
 
[bænd, englisch] die, -/-s, im Jazz und in der Unterhaltungsmusik Bezeichnung für ein kleineres Ensemble im Unterschied zur Bigband. Seit dem New-Orleans-Jazz umfasst jede Band eine Melodie- (Melody section) und eine Rhythmusgruppe (Rhythm section).
 
IV
Band
 
[englisch, bænd; wörtlich »Kapelle, Orchester«], kleines Musikerensemble, speziell im Jazz und Rock; bezeichnet aber auch Blasmusikgruppen (Brassband) und Musikkorps (italienisch = banda). Im archaischen Jazz taucht der Begriff häufig auf (Streetband, Marching Band, Stringband, Ragtime Band usw.), verliert sich dann aber im Swing (Combo), blieb jedoch für die typische Dixieland-Band. Größere Besetzungen (Orchestra) erhielten die Bezeichnung Middleband und Bigband. Auch in anderen Kombinationen erscheint dieses Wort, z. B. All-Star-Band (zusammengestellte Gruppe namhafter Musiker), Begleitband (für Programm oder Solistenbegleitung), Spitzenband, Studioband (für eine Produktion zusammengestellte Besetzung) u. a.
 
V
Band,
 
Magnetband, Kassette.

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1Bạnd, das; -[e]s, Bänder u. -e [mhd. bant, ahd. band, zu ↑binden]: I. <Pl. Bänder> 1. längerer, schmaler [Gewebe]streifen zum Schmuck, zur Verstärkung, zum Zusammenhalten u. a.: ein B. im Haar tragen; 5 Meter B. kaufen; eine Matrosenmütze mit langen, blauen Bändern; das Blaue B. (Auszeichnung für das schnellste Passagierschiff zwischen Europa u. Amerika); das B. der Ehrenlegion (bedeutendster französicher Orden); Ü ein langes B. marschierender Truppen (Plievier, Stalingrad 148). 2. a) kurz für ↑Messband; b) kurz für ↑Farbband; c) kurz für ↑Zielband; d) Tonband: das B. bespielen, löschen; etw. auf B. [auf]nehmen; Der Mann spricht den Text auf B. (Weber, Tote 300); die Überprüfung und sendefertige Fertigstellung des -es nach der Aufnahme (NJW 19, 1984, 1110); e) kurz für ↑Förderband; f) kurz für ↑Fließband: am B. stehen, arbeiten; ein neues Automodell auf B. legen (Industrie; anfangen, es serienmäßig zu produzieren); Ihr Wägelchen glänzte und glitzerte, als sei es eben erst vom B. gekommen (Borell, Romeo 216); *am laufenden B. (ugs.; immer wieder, in einem fort): Ich ... verdiene Geld am laufenden B. (Hilsenrath, Nazi 212); g) dehnbarer, sehnenähnlicher Bindegewebsstrang zur Verbindung beweglicher Teile des Knochensystems: ich habe mir ein B. angerissen, die Bänder gezerrt; h) (Technik) endloses Sägeband einer Bandsäge; i) (Handw.) Metallbeschlag, eingefügter Metallstreifen [mit dem die Tür-, Fensterangel od. ein Scharnier verbunden ist]: die Tür ist aus den Bändern gerissen; j) (Technik) etw. (z. B. Baumwollballen, Balken) befestigender u. zusammenhaltender Metallstreifen; k) (Bauw.) kürzerer Verbindungsbalken, Verstrebung; l) (Böttcherei) Fassreifen: die Bänder halten die Fassdauben zusammen; m) (Bergsteigen) Felsstreifen, über den eine Kletterroute führt; n) (Nachrichtent.) abgegrenzter schmaler Frequenzbereich. II. <Pl. -e> 1. <Sg. selten> (geh. veraltet): a) 1Fessel; in -e schlagen (fesseln, in Ketten legen); b) durch Zwang, Gewalt bewirkte Unfreiheit: alle drückenden -e lösen, abschütteln, zerreißen. 2. (geh.) Bindung, enge Beziehung: verwandtschaftliche -e; die -e des Bluts; Lebten wir ohne inneres B. gleichgültig nebeneinander in zwei Lagern (R. v. Weizsäcker, Deutschland 68); Damit sollen die -e zwischen Stadt und Land verstärkt werden (NZZ 30. 8. 86, 28); *zarte -e knüpfen (oft scherzh.; eine Liebesbeziehung anfangen).
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2Bạnd, der; -[e]s, Bände: einzelnes Buch [als Teil eines größeren Druckwerkes, einer Bibliothek]: ein schmaler B. Gedichte; eine Ausgabe in zehn Bänden; das Werk hat, umfasst mehrere Bände; Ü darüber könnte man Bände (sehr viel) erzählen, schreiben; *Bände sprechen (ugs.; sehr aufschlussreich sein, alles sagen): Der Kampf um die Abschaffung des Stichentscheids des Mannes in unserem Familienrecht spricht Bände (Dierichs, Männer 269); Abk.: Bd., Pl.: Bde.
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3Band [bɛnt, engl.: bænd], die; -, -s [engl. band, eigtl. = Verbindung (von Personen, die miteinander musizieren) < (a)frz. bande, 2Bande]: Gruppe von Musikern, die vorzugsweise moderne Musik wie Jazz, Beat, Rock usw. spielt: eine B. spielte, sie fing an zu tanzen (Härtling, Hubert 206); der Sänger trat mit seiner B. auf.

Universal-Lexikon. 2012.