Akademik

stiften
spenden; zuwenden; ausstatten; dotieren

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1stif|ten ['ʃtɪftn̩], stiftete, gestiftet <tr.; hat:
1. zur Errichtung oder Förderung von etwas größere Mittel bereitstellen:
er stiftete einen Preis für den Sieger; ein Krankenhaus stiften.
Syn.: geben, schenken, spenden, spendieren, überlassen, zuteilwerden lassen (geh.).
2. entstehen lassen, verursachen, auslösen:
Frieden, Ordnung, Unheil, Verwirrung stiften.
Syn.: anrichten, bedingen, bewirken, entfesseln (geh.), erzeugen, heraufbeschwören, herbeiführen, zeitigen (geh.).
  2stif|ten ['ʃtɪftn̩]:
in der Wendung stiften gehen (ugs.): sich heimlich, schnell, unauffällig entfernen, um einer Gefahr oder einer unangenehmen Situation zu entkommen:
ich fürchte, er wird stiften gehen, sobald es gefährlich wird.
Syn.: abhauen (ugs.), sich absetzen (ugs.), ausbrechen, ausreißen (ugs.), sich davonmachen (ugs.), sich dünne[e]machen (ugs.), entfliehen, entlaufen, entweichen, entwischen (ugs.), fliehen, flüchten, untertauchen, sich verdrücken (ugs.), sich verflüchtigen, sich verziehen (ugs.), weggehen.

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stịf|ten1 〈V. tr.; hat
1. schenken, spenden
2. gründen (Kloster, Kirche)
3. 〈fig.〉 schaffen, veranlassen
● Brand \stiften Brand legen, etwas böswillig anzünden; Frieden \stiften; Gutes \stiften; einen Orden, einen Preis \stiften; eine Runde \stiften 〈umg.〉 für alle Anwesenden ein Getränk (meist Bier) spendieren; Unfrieden \stiften; eine Summe für einen bestimmten Zweck \stiften [→ Stift2]
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stịf|ten2 〈V. intr.; hat; schweiz.〉 als Lehrling (Stift) angestellt sein ● ich stifte bei der Firma Pöhl [→ Stift1]
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stịf|ten3 〈V.; nur in der Wendung〉 \stiften gehen 〈umg.〉 davonlaufen, weglaufen [Herkunft unbekannt]

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1stịf|ten <sw. V.; hat [mhd., ahd. stiften = gründen; einrichten, H. u.]:
1.
a) größere finanzielle Mittel zur Gründung u. Förderung von etw. zur Verfügung stellen:
ein Kloster, ein Krankenhaus s.;
einen Preis s.;
b) (seltener) gründen (1):
einen Verein s.
2.
a) als Spende [über]geben:
Geld, Bücher, Kleidung s.;
b) für einen bestimmten Zweck zur Verfügung stellen, spendieren:
den Wein [für die Feier] s.
3. bewirken, herbeiführen, schaffen:
Frieden, Unruhe s.
2stịf|ten :
in der Verbindung s. gehen (ugs.; sich heimlich, schnell u. unauffällig entfernen, um sich einer Verantwortung zu entziehen od. weil die Situation bedrohlich erscheint: er würde jetzt wohl am liebsten s. gehen).

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1stịf|ten <sw. V.; hat [mhd., ahd. stiften = gründen; einrichten, H. u.]: 1. a) größere finanzielle Mittel zur Gründung u. Förderung von etw. zur Verfügung stellen: einen Orden, ein Kloster, eine Kirche, ein Krankenhaus s.; die Stadt stiftete einen Preis [für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Kunst]; b) (seltener) gründen (1): einen Verein s.; Er hatte einen Geheimbund gestiftet (Thieß, Reich 187). 2. a) als Spende [über]geben: Geld, Bücher, Kleidung s.; dass August Matern ... dem Kapellchen in Steegen, wo es Katholische gab, eine Madonna stiftete (Grass, Hundejahre 20); In vielen Betrieben stiften die Arbeiter bis 10 Prozent ihres Lohnes an die „Spanienhilfe“ (Fr. Wolf, Zwei 114); b) für einen bestimmten Zweck zur Verfügung stellen, spendieren: den Wein, einen Kasten Bier [für die Feier] s.; unter Miss Spoelmanns Waren hatten sich drei oder vier alte Gläser befunden, die ihr Vater selbst aus seiner Kollektion für den Bazar gestiftet hatte (Th. Mann, Hoheit 151). 3. bewirken, herbeiführen, schaffen: Unheil, Unruhe, Verwirrung s.; In der Wohnung sprachen wir meistens nur über Dinge, die uns kaum berührten, ... weil ich in fremden Häusern keinen Verdruss s. wollte (Innerhofer, Schattseite 113); Ein Mann wie Sie sollte mit ein paar Worten Ruhe s. können (Thieß, Legende 200); Frieden s.; Solche falschen Vermenschlichungen haben in einer Hinsicht recht viel Schaden gestiftet (Lorenz, Verhalten I, 205); Ja, der Müller stiftet Ehen, das macht ihm Spaß (Waggerl, Brot 149).
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2stịf|ten: in der Verbindung s. gehen [H. u.] (ugs.; sich heimlich, schnell u. unauffällig entfernen, um sich einer Verantwortung zu entziehen od. weil die Situation bedrohlich erscheint: ich möchte am liebsten s. gehen; er ist einfach s. gegangen!; man muss sich die Disziplin der Kommunisten zunutze machen. Von denen geht uns keiner s. (Apitz, Wölfe 37).

Universal-Lexikon. 2012.