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Kleopatra VII.
Kleopatra VII.,
 
die Große, griechisch Kleopạtra, Kleopatra VII. Philopator [»die Vaterliebende«], ägyptische Königin (51-30 v. Chr.) aus makedonischem Geschlecht (Ptolemäer), * 69 v. Chr., ✝ Alexandria 30 v. Chr., Tochter Ptolemaios' XII.; regierte zunächst mit ihrem Brudergemahl Ptolemaios XIII. (✝ 47 v. Chr.). Von ihm vertrieben, wandte sie sich an Caesar, der nach dem Tod des Pompeius in Alexandria landete und nach schweren Kämpfen (Alexandrinischer Krieg) Kleopatra VII. zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Ptolemaios XIV. (✝ 44 v. Chr.) die Herrschaft zurückgab. 46-44 lebte Kleopatra VII. in Rom und kehrte nach Caesars Tod nach Ägypten zurück, wo sie ihren von Caesar stammenden Sohn Kaisarion als Ptolemaios XV. zum Mitregenten erhob.
 
Im Bürgerkrieg von 43/42 neutral, gewann Kleopatra VII. 41 Antonius, den damaligen Herrscher des Ostens, für sich, mit dem sie seit 37 (Eheschließung) verbunden blieb. Ihr Ziel, dem Land und ihrer Dynastie neuen Glanz zu geben, wurde von Antonius gefördert, der ihr einige früher zu Ägypten gehörende Nebenländer überließ und ihre gemeinsamen Kinder Alexander Helios (* 40, ✝ 30 v. Chr.), Kleopatra Selene (* 40) und Ptolemaios Philadelphos (* 36, ✝ 30 v. Chr.) im Jahre 34 zu Königen über Armenien, Medien, Kyrene und Syrien, sie selbst zur »Königin der Könige« proklamieren ließ. 32 v. Chr. erklärte ihr Octavian (der spätere Kaiser Augustus) den Krieg und führte den Kampf gegen den mit ihr verbündeten Antonius offiziell nur gegen sie. Nach der Schlacht bei Aktium (31) floh Kleopatra VII. nach Ägypten und tötete sich selbst durch einen Schlangenbiss. Von ihren Kindern überlebte sie nur Kleopatra Selene, die um 20 v. Chr. mit Juba II. von Mauretanien vermählt wurde.
 
Literarische Behandlung:
 
Hauptmotiv des beliebten Stoffes wurde das tragische Ende mit dem Tod des Liebespaares Antonius und Kleopatra VII.: Dramen von É. Jodelle (»Cléopâtre captive«, 1522), G. Giraldi (»Cleopatra«, 1555), H. Sachs (»Die Königin Cleopatra mit Antonio dem Römer«, 1560), R. Garnier (»Marc-Antoine«, 1578), W. Shakespeare (»Antony and Cleopatra«, um 1607), D. C. von Lohenstein (»Cleopatra«, 1661) und V. Alfieri (»Antonio e Cleopatra«, 1775) gingen von dem überlieferten Bild Kleopatras VII. als einer skrupellosen Buhlerin aus; nur wenige Autoren zeichneten sie als hingebende Geliebte (J. Dryden, »All for love«, 1678). Ränkereich erscheint Kleopatra VII. in den Dramen über ihr Verhältnis zu Caesar (F. Beaumont/J. Fletcher, »The false one«, 1620; P. Corneille, »La mort de Pompée«, 1643; G. B. Shaw, »Caesar and Cleopatra«, 1899).
 
Literatur:
 
H. Volkmann: K. Politik u. Propaganda (1953);
 I. Becher: Das Bild der K. in der griech. u. lat. Lit. (Berlin-Ost 1966);
 H. Heinen: Rom u. Ägypten von 51 bis 47 v. Chr. (Diss. Tübingen 1966);
 M. Grant: K. (a. d. Engl., Neuausg. 1981);
 M. Clauss: K. (1995).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Römische Revolution
 

Universal-Lexikon. 2012.