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Basis
Stützpunkt; Lager; Sockel; Fundament; Ausgangsebene; Grundlage; Ausgangspunkt; Grund

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Ba|sis ['ba:zɪs], die; -:
etwas, worauf sich etwas gründet, stützt, was den festen Grund für etwas bildet, worauf jmd. aufbauen kann:
Forschungen auf breiter Basis betreiben; etwas ist, bildet die Basis für etwas.
Syn.: Ausgangspunkt, Fundament, Grundlage, Grundstock, Plattform.
Zus.: Existenzbasis, Gesprächsbasis, Rechtsbasis, Vertrauensbasis.

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Ba|sis 〈f.; -, Ba|sen〉
1. Grundlage, Ausgangspunkt
2. Unterlage
3. 〈Mil.〉 Stützpunkt
4. 〈Math.〉
4.1 Grundzahl (einer Potenz od. eines Logarithmus)
4.2 〈Geom.〉 Grundlinie, Grundfläche
5. 〈Sprachw.〉 Grundwort, Wortwurzel
6. 〈Arch.〉 Grundlage, Sockel, Unterbau; Ggs Überbau (I.1)
7. 〈Pol.〉 breite Mitgliederschicht im Gegensatz zu den Führungsgremien u. Vorständen, z. B. in einer Partei, den Kirchen od. Verbänden
8. 〈histor. Materialismus〉 die ökonomische Struktur einer Gesellschaftsordnung
● die \Basis eines Gebäudes ● eine gemeinsame \Basis finden ● an der \Basis einer Partei unter den einfachen Mitgliedern einer Partei; unsere Freundschaft ruht auf einer festen \Basis; seine vielseitige Ausbildung ist eine sichere \Basis für sein Vorwärtskommen [grch., „Schritt, Gang, Grundlage“, dann „der betretene Boden“; zu bainein „gehen“]

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Ba|sis , die; -, Basen [lat. basis < griech. básis, zu: bai̓nein = gehen, treten, also eigtl. = Gegenstand, auf den jmd. treten kann]:
1. (bildungsspr.) Grundlage, auf der jmd. aufbauen, auf die sich jmd. stützen kann:
die B. für etw. bilden;
auf der B. gegenseitigen Vertrauens;
er sah die B. seiner Existenz bedroht.
2.
a) (Archit., Technik) [Säulen- od. Pfeiler]sockel, Unterbau;
b) (Bot.) Pflanzenteil nahe der Wurzel.
3. (Math.)
a) Grundlinie einer geometrischen Figur;
b) Grundfläche eines Körpers;
c) Grundzahl einer Potenz od. eines Logarithmus.
4. (Militär) Ort od. Gelände als Stützpunkt militärischer Operationen:
neue Basen für Bomber schaffen.
5.
a) (marx.) die ökonomische Struktur einer Gesellschaft u. die gesellschaftlichen Verhältnisse als Grundlage der Existenz des Menschen:
B. und Überbau;
b) Gesamtheit der Mitglieder einer politischen Partei, einer Gewerkschaft, einer Bewegung, die nicht zur Führung gehören:
die Zustimmung der B. einholen;
c) breite Volksmasse als Ziel politischer Arbeit:
an der B. arbeiten.

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I
Basis
 
[griechisch básis, von baínein »gehen«, »treten«, eigentlich »Gegenstand, auf den jemand treten, auf dem etwas stehen kann«] die, -/...sen,  
 1) allgemein: Grundlage, auf der man aufbauen, auf die man sich stützen kann, Ausgangspunkt; Ausgangslinie, Bezugslinie.
 
 2) Baukunst: Standglied einer Säule oder eines Pfeilers, das den Druck der Stütze auf eine größere Fläche verteilt. Besonders verbreitet war die attische Basis, die aus der griechischen Kunst (attisch-ionische Säulenordnung) über die spätantike Baukunst in die mittelalterliche Kunst gelangte.
 
 3) Elektroakustik: in einer stereophonischen Anlage der Abstand der äußeren Mikrofone oder Lautsprecher voneinander.
 
 4) Geodäsie: mit Millimetergenauigkeit bestimmte Grundlinie von 5-10 km Länge zur Maßstabsfestlegung bei der Triangulation; wurde meist mit 24 m langen, freihängenden Invardrähten gemessen.
 
 5) Halbleitertechnik: Transistor.
 
 6) Kristallographie: 1) Gruppe von Atomen, Ionen oder Molekülen, die die Elementarzelle eines Kristallgitters bilden und deren periodische Wiederholung die Kristallstruktur ergibt (Raumgruppen); 2) in verschiedenen Kristallklassen auftretende horizontale Spiegelebene (einzeln als Basispedion, paarweise und parallel als Basispinakoid).
 
 7) Marxismus: Basis und Überbau.
 
 8) Mathematik: 1) Arithmetik: Grundzahl, besonders die Zahl a bei einer Potenz ax oder die Zahl a, auf der ein Logarithmensystem aufgebaut ist (Logarithmus); 2) Geometrie: Grundlinie, Grundfläche; bei einem gleichschenkligen Dreieck die Seite, an welcher die beiden gleichen Winkel (Basiswinkel) anliegen; 3) Topologie: ein System B von offenen Teilmengen eines topologischen Raumes T, wenn jede offene Menge aus T Vereinigungsmenge von Elementen aus B ist; 4) bei einem Vektorraum ein minimales System linear unabhängiger Vektoren (Basisvektoren), aus denen sich jeder andere Vektor des Raumes als Linearkombination ergibt.
 
 9) Militärwesen: 1) Einsatzstützpunkt für Streitkräfte, von dem aus Land-, Luft- und Seekriegsoperationen geführt werden; 2) Versorgungsstützpunkt, von dem der Nachschub der Truppe ergänzt wird.
 
 10) Politik: die unterste personelle Ebene einer Partei (Parteibasis), einer Gewerkschaft (Gewerkschaftsbasis) oder eines Vereins (Vereinsbasis). Darüberhinaus wird oft auch die Gesamtheit der stimmberechtigten Bürger eines Gemeinwesens als Basis bezeichnet.
 
 11) Sprachwissenschaft: 1) ein mehreren Wörtern gemeinsames Wortstück, an dem die Erscheinungen des Ablauts auftreten; 2) in der funktionalen Satzperspektive die vor dem finiten Verb stehenden Glieder; 3) Basiskomponente, in der Transformationsgrammatik die syntaktische Tiefenstruktur, die als Strukturbaum abgebildet werden kann.
 
II
Basis
 
[zu griech. basis »Grund«, »Grundlage«] die, Mathematik: die Grundzahl in einem ganzzahligen Zahlensystem (2 im Binärsystem, 10 im Dezimalsystem, 16 im Hexadezimalsystem). Sie gibt die Anzahl der verschiedenen Ziffern des jeweiligen Zahlensystems an. Die n-te Potenz zur jeweiligen Basis gibt die Anzahl verschiedener Zahlen und die größte Zahl mit höchstens n Stellen an. Umgekehrt erhält man die zur Darstellung einer vorgegebenen größten Zahl nötige Anzahl von Stellen, indem man den Logarithmus dieser Zahl zur Basis des verwendeten Zahlensystems nimmt. Zum Beispiel benötigt die Darstellung der Zahl 1024 im Binärsystem log2 1024 = 10 Stellen, im Dezimalsystem vier Stellen, da log10 1024 > 3.
III
Basis,
 Hardware: eine der drei Elektroden eines bipolaren Transistors. Die Basis ist die Steuerelektrode; sie entspricht dem Gate eines Feldeffekttransistors.

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Ba|sis, die; -, Basen [lat. basis < griech. básis, zu: baínein = gehen, treten, also eigtl. = Gegenstand, auf den jmd. treten kann]: 1. (bildungsspr.) Grundlage, auf der man aufbauen, auf die man sich stützen kann: die B. für etw. bilden; auf der B. gegenseitigen Vertrauens; Die diskrete Selbstinszenierung - das war die B. seiner Existenz (Reich-Ranicki, Th. Mann 33); Durch die ständige Arbeit an modernsten Anlagen erweitern Sie Ihre berufliche B. (SZ 1. 3. 86, 88); So wurde die Metro in relativ kurzer Zeit zur B. des Verkehrsnetzes in der Großstadt (NBI 39, 1989, 19). 2. a) (Archit., Technik) [Säulen- od. Pfeiler]sockel, Unterbau; b) (Bot.) Pflanzenteil nahe der Wurzel. 3. (Math.) a) Grundlinie einer geometrischen Figur; b) Grundfläche eines Körpers; c) Grundzahl einer Potenz od. eines Logarithmus. 4. (Milit.) Ort od. Gelände als Stützpunkt militärischer Operationen: neue Basen für Bomber schaffen; Nach Zerstörung des Ziels sei die Einheit unversehrt auf ihre B. zurückgekehrt (NZZ 19. 12. 86, 5). 5. a) (marx.) die ökonomische Struktur einer Gesellschaft u. die gesellschaftlichen Verhältnisse als Grundlage der Existenz des Menschen: B. und Überbau; b) die Mitglieder einer politischen Partei, einer Gewerkschaft, Bewegung, die nicht zur Führung gehören: die Zustimmung der B. einholen; Ohne die imposanten Drohgebärden und ohne die Inszenierung der spezifischen, ausgeklügelten Dramaturgie haben sie Bedenken, ob ihnen die jeweils eigene B. den harten Kampf um Prozente und andere anstehende Punkte im Tarifvertrag auch wirklich abkauft (SZ 19. 2. 99, 4); c) die breiten Volksmassen als Ziel politischer Arbeit: an der B. arbeiten.

Universal-Lexikon. 2012.