Akademik

grundig
grụn|dig 〈Adj.〉
1. schlammig
2. nach Schlamm schmeckend

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Grụndig,
 
1) Hans, Maler und Grafiker, * Dresden 19. 2. 1901, ✝ ebenda 11. 9. 1958; seit 1928 Ȋ mit 2); war ab 1926 Mitglied der KPD, 1930 Mitbegründer der Dresdner Gruppe Asso. Grundig erhielt 1934 Berufsverbot, wurde 1936 und 1938 verhaftet und war 1940-44 Häftling im KZ Sachsenhausen. 1946-48 war er Rektor der Dresdner Hochschule für Bildende Künste. Grundig gestaltete sozial- und zeitkritische Themen in einer expressiv-realistischen Formensprache, deren Tiersymbolik den Faschismus entlarvt (Radierfolge »Tiere und Menschen«, 1934-39; Triptychon »Das Tausendjährige Reich«, 1935-38; Dresden, Staatliche Kunstsammlungen).
 
Literatur:
 
G. Feist: H. G. (Dresden 1979).
 
 2) Lea, geborene Lạnger, Grafikerin, * Dresden 23. 3. 1906, ✝ ebenda 10. 10. 1977; seit 1928 Ȋ mit 1); ab 1926 Mitglied der KPD und ab 1930 der Asso in Dresden. Sie befand sich 1936 und 1938-39 in Haft und emigrierte anschließend nach Palästina. Nach ihrer Rückkehr nach Dresden lehrte sie ab 1950 an der Hochschule für Bildende Künste. 1964-70 war sie Präsidentin des Verbandes bildender Künstler der DDR. Im Mittelpunkt ihres Œuvres steht das menschliche Antlitz. Sie behandelte ferner politische Themen, schuf Illustrationen zu Märchen sowie Landschaftsdarstellungen.
 
Literatur:
 
W. Hütt: L. G. (Dresden 1969);
 
L. G. Ausst.-Kat., bearb. v. G. Reinhardt (1981).
 
 3) Max, Unternehmer, * Nürnberg 7. 5. 1908, ✝ Baden-Baden 8. 12. 1989; gründete 1927 ein Rundfunkeinzelhandelsgeschäft und begann in den 30er-Jahren mit der Fertigung elektrotechnischer Teile. Nach dem Krieg nahm Grundig zunächst die Produktion von Röhrenmess- und Prüfgeräten sowie Messgeräten für die Reparatur von Rundfunkempfängern auf. 1947 erzielte er mit seinem ersten Radio (»Heinzelmann«), einem ohne Bezugsschein zu kaufenden Selbstbaukasten, großen Erfolg. In wenigen Jahren entwickelte sich Grundigs Konzern, die Grundig AG, zu einem der führenden Hersteller von Unterhaltungselektronik, der auf seinem Höhepunkt über 38 000 Personen beschäftigte (1979) und 23 Fabriken in der Bundesrepublik Deutschland und Werke in Frankreich, Italien, Nordirland, Österreich, Portugal, Spanien und Taiwan betrieb. 1984 trat Grundig die Unternehmensführung an den niederländischen Philips-Konzern ab, blieb aber mit 68,6 % über die Max-Grundig-Stiftung an der Grundig AG beteiligt.
 
1994 wurde das Unternehmen in 12 eigenständige Gesellschaften mit beschränkter Haftung unter dem Dach der Management Holding Grundig AG umstrukturiert; neben der klassischen Unterhaltungelektronik gewinnen neue Geschäftsfelder (z. B. Telekommunikation und Multimedia) an Bedeutung. 1995 erzielte die Grundig AG (Sitz: Fürth), die über Produktionsstätten und Niederlassungen in Europa und Übersee verfügt, mit rd. 11 500 Beschäftigten einen Umsatz von 3,5 Mrd. DM.

Universal-Lexikon. 2012.