Akademik

Rudolph
Rudolph,
 
1) Hermann, Tänzer, Choreograph und Ballettmeister, * Chemnitz 22. 1. 1935; studierte an der Staatlichen Ballettschule Berlin (Ost) und arbeitete nach seiner Tänzerkarriere als Ballettmeister und Choreograph v. a. in Berlin (Ost) und Potsdam. 1967-77 und 1984-97 Ballettchef in Chemnitz, gastierte Rudolph auch an der Komischen Oper und der Deutschen Staatsoper Berlin.
 
Choreographien: Die drei Schwangeren (1976); Peer Gynt (1991).
 
 2) Niels-Peter, Theaterregisseur und -intendant, * Wuppertal 2. 5. 1940; arbeitete als Regisseur u. a. in Bochum (ab 1963), Hamburg (1969), München (1970-72), Stuttgart und Berlin (ab 1973); 1979-85 Intendant des Hamburger Schauspielhauses; inszenierte danach v. a. wieder in Stuttgart und Berlin, 1991/92 auch in Bochum; als Opernregisseur ist er seit 1987 in Stuttgart tätig.
 
 3) Paul, Mathematiker und Physiker, * Kahla 14. 11. 1858, ✝ Nürnberg 8. 3. 1935; schuf die Grundlagen für die modernen fotografischen Objektive, indem er bei Zeiss in Jena den Anastigmat (1890), das Planar (1896), das Tessar (1902) und die Plasmate (1918 ff.) entwickelte.
 
 4) Paul Marvin, amerikanischer Architekt, * Elkton (Kentucky) 23. 10. 1918, ✝ New York (New York) 8. 8. 1997; studierte bei W. Gropius an der Harvard University; 1958-65 Leiter der Architekturabteilung der Yale University in New Haven (Connecticut). Rudolph war einer der führenden amerikanischen Architekten nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgehend vom Brutalismus, verwirklichte er unter dem Einfluss der Werke F. L. Wrights und der Architekten der De-Stijl-Gruppe seine künstlerischen Position sehr individuell.
 
Werke: Mary Cooper Jewett Arts Center des Wellesley College in Wellesley, Massachusetts (1955-58); Highschool in Sarasota, Florida (1958-59); Gebäude der Kunst- und Architekturabteilung der Yale University in New Haven (1958-62); State Service Center in Boston, Massachusetts (1967-72).
 
Literatur:
 
P. R. Bauten u. Projekte. Einl. v. S. Moholy-Nagy (1970).
 
 5) Wilhelm Friedrich, Maler und Grafiker, * Chemnitz 22. 2. 1889, ✝ Dresden 30. 9. 1982; war 1932-38 Professor an der Dresdner Akademie; erhielt 1938 Ausstellungsverbot; lehrte 1947-49 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. In seiner Malerei (Porträts, Tier- und Landschaftsbilder) führte er mit impressionistischen Gestaltungsmitteln die Tradition der Dresdner Malkultur weiter. In Zeichnungen und Holzschnitten, in denen er die Zerstörung des alten Dresden dokumentiert, gelangte er, ausgehend vom Expressionismus, zu einer spannungsvollen Synthese von Großformen und fein strukturierter Binnenform.
 
Literatur:
 
W. R. Das zerstörte Dresden. Zeichnungen, hg. v. H. Henniger (Leipzig 1988).

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Ru|dolph, der; -[s], -s [H. u.] (Trampolinturnen): ganzer Salto vorwärts mit eineinhalbfacher Schraube.

Universal-Lexikon. 2012.