Akademik

freundlich
leutselig; gefällig; nett; charmant; zuvorkommend; galant; verbindlich; höflich; sonnig; schön; heiter

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freund|lich ['frɔy̮ntlɪç] <Adj.>:
a) im Umgang mit anderen liebenswürdig und zuvorkommend:
ein freundlicher Empfang; ein freundliches Gesicht machen; wir danken für die freundliche Unterstützung; beide sind immer sehr freundlich zu mir; würden Sie so freundlich sein, mir zu helfen?; sie lächelten freundlich.
Syn.: entgegenkommend, gefällig, gütig, 1 herzlich, jovial, konziliant (bildungsspr.), leutselig, lieb, nett, verbindlich, wohlwollend.
b) so, dass es als angenehm empfunden wird:
an der See herrschte freundliches Wetter; die Hotelzimmer sind hell und freundlich.

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freund|lich 〈Adj.〉
1. wohlwollend, aufmerksam herzlich
2. zutraulich
3. gut gemeint
4. liebenswürdig, gefällig
5. heiter, licht, ansprechend, heimelig
● auf Ihr \freundliches Anerbieten werde ich gern zurückkommen; jmdm. eine \freundliche Aufnahme bereiten; für jmds. \freundliche Dienste, Hilfe, Unterstützung danken; \freundliche Farben wählen; eine \freundliche Gegend, Landschaft, Stadt, Umgebung, Wohnung; ein \freundliches Gesicht; jmdm. \freundliche Grüße senden, überbringen, übermitteln; \freundliches Klima, Wetter; sie hat ein \freundliches Wesen; Ihre \freundlichen Worte ● etwas \freundlich aufnehmen; jmdn. \freundlich aufnehmen, empfangen; einem Plan \freundlich gegenüberstehen ihn unterstützengegen jmdn. \freundlich sein; bitte recht \freundlich! (Aufforderung des Fotografen); sehr \freundlich!, vielen Dank!; das ist sehr \freundlich von Ihnen; seien Sie so \freundlich, zu ...; \freundlich zu jmdm. sein

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freund|lich <Adj.> [mhd. vriuntlich, ahd. friuntlīh]:
a) im Umgang mit anderen aufmerksam u. entgegenkommend; liebenswürdig (Abk.: frdl.):
ein -er Empfang;
ein -es Gesicht machen;
ein paar -e Worte;
mit -en Grüßen (Briefschluss);
f. zu jmdm./(veraltet:) gegen jmdn. sein;
das war sehr f. von Ihnen;
würden Sie so f. sein, mir zu helfen?;
f. lächeln;
b) angenehm, ansprechend, heiter [stimmend] (Abk.: frdl.):
-es Wetter;
ein -es Zimmer;
diese Farben sind besonders f. (hell u. ansprechend);
die Stimmung an der Börse ist f. (Börsenw.; günstig);
c) wohlwollend, freundschaftlich (Abk.: frdl.):
eine -e Haltung [gegen jmdn./jmdm. gegenüber] einnehmen;
jmdm. f. gesinnt sein.

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Freundlich,
 
1) Elisabeth, österreichische Publizistin und Schriftstellerin, * Wien 21. 7. 1906, ✝ ebenda 25. 1. 2001; emigrierte 1938 nach Frankreich, später in die USA; war Ȋ mit G. Anders; 1950 Rückkehr nach Wien, wo sie u. a. als Übersetzerin und Journalistin (Berichte z. B. über NS-Prozesse) tätig war. Ihr literarisches Werk setzt die Tradition der klassisch-realistischen Erzähler fort.
 
Werke: Invasion Day (Erzählung, 1948); Der eherne Reiter (Roman, 1960); Der Seelenvogel (Roman, 1986); Die Ermordung einer Stadt namens Stanislau. NS-Vernichtungspolitik in Polen 1939-45 (1986); Finstere Zeiten (Erzählungen, 1986); Die fahrenden Jahre (Erinnerungen, 1992).
 
 2) Herbert Max Finlay, Physikochemiker, * Charlottenburg (heute zu Berlin) 28. 1. 1880, ✝ Minneapolis (Minnesota) 31. 3. 1941; Professor in Braunschweig (1911-16) und am Kaiser Wilhelm-Institut für physikalische Chemie in Berlin; emigrierte 1933 nach London, 1938 in die USA. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Kolloidchemie umfassen elektrokinetische Untersuchungen, Forschungen zur Rheologie (besonders thixotroper Stoffe) und zur Adsorption (freundlichsche Adsorptionsisotherme).
 
Werke: Kapillarchemie (1909); Grundzüge der Kolloidlehre (1924); Kolloidchemie und Biologie (1924); Thixotropy (1935).
 
 3) Otto, Maler, Grafiker und Bildhauer, * Stolp 10. 7. 1878, ✝ im KZ Majdanek 9. 3. 1943; kam 1908/09 bei einem Parisaufenthalt in Kontakt mit der dortigen Avantgarde um P. Picasso und G. Braque. 1911 entstanden seine ersten abstrakten Kompositionen; ab 1924 in Paris, wo er sich der Gruppe Abstraction-Création anschloss. Freundlich konstruierte seine Bilder (Ölbilder, Gouachen, Pastelle) aus geometrischen Feldern, die er durch Farbdifferenzierungen rhythmisierte. Er schuf auch Zinkätzungen, Holz- und Linolschnitte sowie monumentale, 1929-33 abstrakte Plastiken.
 
Literatur:
 
O. F., hg. v. J. Heusinger von Waldegg, Ausst.-Kat. (1978);
 J. Heusinger von Waldegg: O. F. Ascension (1987).
 
O. F. Schr., hg. v. U. Bohnen (1982);
 
O. F. - ein Wegbereiter der abstrakten Kunst, hg. v. G. Leistner u. a., Ausst.-Kat. (1994).

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freund|lich <Adj.> [mhd. vriuntlich, ahd. friuntlīh]: a) im Umgang mit anderen aufmerksam u. entgegenkommend, liebenswürdig: ein -er Empfang; ein -es Gesicht machen; mit -en Grüßen (Briefschluss); Könntest ruhig mal 'n -es Wort sagen (Bieler, Bär 420); er grüßt immer sehr f.; das war sehr f. von Ihnen; würden Sie so f. sein, mir zu helfen?; f. zu jmdm./(veraltet:) gegen jmdn. sein; bitte recht f.! (Aufforderung beim Fotografieren); f. lächeln; b) angenehm, ansprechend, heiter [stimmend]: -es Wetter; eine -e Gegend; Es war, ... als öffnete er lauter Türen zu -en Zimmern (Kronauer, Bogenschütze 20); Vielleicht wurde es ... ein -er Tag für ihn (Bastian, Brut 156); diese Farben sind besonders f. (hell u. ansprechend); die Stimmung an der Börse ist f. (Börsenw.; günstig); (Wirtsch.:) Für das ... Sommerhalbjahr erwarten Hoteliers ... eine unverändert -e Geschäftsentwicklung (Augsburger Allgemeine 13./14. 5. 78, 14); c) wohlwollend, freundschaftlich: eine -e Haltung [gegen jmdn./jmdm. gegenüber] einnehmen; Er ... hatte ... eine -e Presse (wurde in der Zeitung positiv beurteilt; Grass, Hundejahre 280); jmdm. f. gesinnt sein.

Universal-Lexikon. 2012.