Liebesabenteuer
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Ro|mạn|ze 〈f. 19〉
1. 〈Lit.〉 aus Spanien stammende (14. Jh.), lyrisch gefärbte, volkstüml. Verserzählung in vierzeiligen Strophen mit acht- od. später vierhebigem trochäischem Versmaß
2. 〈Mus.〉 seit Ende des 18. Jh. zuerst in Frankreich aufkommendes strophisches Gesangstück (für ein od. zwei Singstimmen u. Klavier), später stimmungsvolles Instrumentalstück
3. 〈fig.; umg.〉 Liebeserlebnis, Liebesabenteuer
● die neueste \Romanze der bekannten Schauspielerin [<span. romance „episch-lyrisches Gedicht in frischem Volkston“ <afrz. romanz; → Roman]
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Ro|mạn|ze, die; -, -n [frz. romance < span. romance = volksliedhaftes Gedicht < aprovenz. romans (= afrz. romanz), ↑ Roman]:
1. volksliedhaftes episches Gedicht mit balladenhaften Zügen, das von Heldentaten u. Liebesabenteuern erzählt:
ein Zyklus von -n.
2. (Musik) liedhaftes, ausdrucksvolles Instrumental- od. Vokalstück:
eine R. für Violine und Orchester.
3. episodenhaftes Liebesverhältnis [das durch die äußeren Umstände als bes. romantisch erscheint]:
eine heimliche R. zwischen zwei jungen Leuten;
eine R. mit jmdm. haben;
eine R. erleben.
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I Romạnze
[französisch, über spanisch romance »volksliedhaftes Gedicht«, von altprovenzalisch romans, altfranzösisch romanz, vergleiche Roman] die, -/-n,
1) allgemein: Liebesverhältnis, das durch äußere Umstände romantisch erscheint.
2) Literatur: in der spanischen und portugiesischen Literatur Bezeichnung für eine episch-lyrische Gattung, die der Ballade in den norden Ländern entspricht. Metrisch ist die Romanze gekennzeichnet durch trochäische Verse von acht Silben, eine das ganze Gedicht hindurch gleich bleibende Assonanz in den Versen gerader Zahl und eine beliebige Länge. Die Bezeichnung Romanze ist in Spanien erstmals 1421 belegt, erste Texte datieren vom Ende des 15. Jahrhunderts; der erste Druck als Einzelblatt (»pliego suelto«) stammt von 1510 (Romanze vom »Conde Dirlos«). Eine erste umfassende Sammlung erschien 1548 als »Cancionero de romances«, dem dann eine modische Flut von »Romanceros« (darunter der »Romancero general«, 2 Teile, 1600-05) folgte. Die Gattung Romanze hat es jedoch bereits vor dem 15. Jahrhundert gegeben, allerdings nur in mündlicher Tradition. Diese frühen Romanzen sind Bruchstücke mittelalterlicher, weitgehend nicht erhaltener Epen, die von einzelnen Autoren (»juglares«) als besonders wirkungsvoll isoliert und fortgestaltet wurden. Als in gesungener Form tradiertes Element der Volkskultur waren die Romanzen einem Prozess ständiger Veränderung unterworfen. Stilistische Charakteristika sind der Fragmentcharakter, der Gebrauch formelhafter Wendungen und eine zunehmende Lyrisierung des Textes auf Kosten des Erzählens einer Handlung. Trotz ihrer Verschriftlichung seit dem Ende des 15. Jahrhunderts lebten die Romanzen weiterhin in der mündlichen Tradition Spaniens, Lateinamerikas und bei den Sephardim im östlichen Mittelmeerraum. Seit 1900 haben R. Menéndez Pidal und seine Schule die Romanzen systematisch gesammelt und erforscht, ein Vorgang, der v. a. auch in musikwissenschaftlicher Hinsicht noch nicht abgeschlossen ist. Die zahllosen Romanzentexte werden im Allgemeinen klassifiziert in »alte Romanzen« (»romances viejos«), die vor 1550 entstanden sind und Stoffe der spanischen Geschichte und Literatur des Mittelalters zum Gegenstand haben, sowie in »neue Romanzen« oder »Kunst-R.« (»romances nuevos« oder »romances artísticos«), die zwischen 1550 und 1640 von den Autoren des Siglo de Oro, besonders von F. Gómez de Quevedo y Villegas, L. de Góngora y Argote und Lope de Vega, geschrieben und mit neuen Inhalten gefüllt wurden (Schäferromanze, religiöse, burleske Romanze). Die »alten Romanzen« werden weiter unterschieden nach Stoffen und Themen in Romanzen über Tatsachen und Legenden der spanischen Geschichte (Cid), Romanzen aus dem karolingischen und bretonischen Sagenkreis (Kaiser Karl, Roland, Tristan), Romanzen aus der Schlussphase der Reconquista mit einem häufig idealisierten Maurenbild (so genannte Grenz- und Maurenromanzen) sowie romanesk-lyrische Romanzen wie »Fontefrida« oder »El conde Arnaldos«. Die Gattung der Romanze gehört aber auch im Bereich der schriftlichen Kultur zu den bis in die Gegenwart hinein besonders gepflegten lyrischen Genera der spanischen Literatur. Als so genannte volkstümliche Gattung fand sie v. a. Beachtung in der Romantik (Herzog von Rivas, »Romances históricos«, 1841; J. Zorrilla y Moral); im 20. Jahrhundert findet sich die Romanzen u. a. bei A. Machado y Ruiz, J. Guillén, R. Alberti, F. García Lorca (»Primer romancero Gitano«, 1924-1927, 1928) und L. Rosales Camacho. - In Deutschland wurden Begriff und Gattung von J. W. L. Gleim mit den »Romanzen« (1756) eingeführt und zunächst synonym für »Kunstballade« verwendet, so auch im Sturm und Drang, bei G. A. Bürger, Goethe und Schiller. Auf den formal gebundenen volkstümlichen Charakter hingewiesen zu haben, ist das Verdienst J. G. Herders, der mit seinen kongenialen Übersetzungen, insbesondere des Romanzenzyklus »Der Cid« (1805), eine Blüte der romantischen Romanzendichtung einleitete. Hier wurde Herders Grundform beibehalten, jedoch meist mit subtilen Assonanzen und Klangreimen verbunden. Bedeutend sind v. a. die Romanzen und Romanzenübersetzungen von A. W. und F. Schlegel, L. Tieck, F. de la Motte Fouqué, J. von Eichendorff, L. Uhland, A. von Platen und v. a. C. Brentano (»Romanze vom Rosenkranz«, entstanden 1804-12, herausgegeben 1852); parodistisch verwendeten K. L. Immermann (»Tulifäntchen«, 1830) und H. Heine (»Atta Troll«, 1847) die Romanzenform. - Als Romanze bezeichnet man auch (besonders in der englischen Literatur) allgemein abenteuerlich-fantastische Erzählwerke in Vers oder Prosa, ebenso die durch eine traumhaft entrückte Atmosphäre und eine märchenhafte Handlung gekennzeichneten späten Stücke Shakespeares.
Ausgaben: Romancero general, herausgegeben von A. Durán, 2 Bände (Neuausgabe 1945); Romancero tradicional, herausgegeben von R. Menéndez Pidal, auf zahlreiche Bände berechnet (1957 ff.); Flor nueva de romances viejos, herausgegeben von demselben (61984); Romanceiro português, herausgegeben von J. Leite de Vasconcelos, 2 Bände (1958-60).
U. Böhmer: Die R. in der span. Dichtung der Gegenwart (1965);
P. Bénichou: Creación poética en el romancero tradicional (Madrid 1968);
R. Menéndez Pidal: Romancero hispánico: Hispanoportugués, americano, sefardí. Teoría y historia (ebd. 21968);
M. Alvar López: El romancero viejo y tradicional (Mexiko 1971);
El romancero hoy, hg. v. S. G. Armistead, 3 Bde. (Madrid 1979);
Catálogo general del romancero, hg. v. D. Catalán u. a., auf mehrere Bde. ber. (ebd. 1982 ff.);
C. V. Aubrun: Les vieux »Romances« espagnols, 1440-1550 (Paris 1986);
M. Díaz Roig: Estudios y notas sobre el romancero (Mexiko 1986).
3) Musik: lied- und balladenartiges, ausdrucksvolles Gesangs- oder Instrumentalstück erzählenden Inhalts. Seit Ende des 15. Jahrhunderts sind drei- bis vierstimmige Vertonungen von Romanzen überliefert, u. a. von J. del Encina und J. de Anchieta; im 16. Jahrhundert treten Romanzen als Sologesang mit Lautenbegleitung und als reine Lautenstücke auf. Die Romanze des 17. Jahrhunderts wird zur Refrainform und nähert sich dem Villancico. In Frankreich waren Romanzen als volkstümliche Strophenlieder seit dem Ende des 18. Jahrhunderts beliebt (v. a. auch in der Oper), während die deutschen Romanzenvertonungen überwiegend der Gattung Lied zuzurechnen sind. - In der Instrumentalmusik kommt die Romanze seit dem Ende des 18. Jahrhunderts als Satz in Orchesterwerken (F.-J. Gossec; W. A. Mozart; J. Haydn; L. van Beethoven, Romanze für Violine und Orchester Opus 40 und 50) sowie als Charakterstück für Klavier (R. Schumann u. a.) vor.
Romanze,
romantisches Liebesabenteuer, meist schwärmerisch und von kürzerer Dauer.
Romanze
[spanisch], in der Salon- und Unterhaltungsmusik anzutreffendes instrumentales Charakterstück lyrischen Inhalts, der Ballade verwandt, ohne festgelegte Form.
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Ro|mạn|ze, die; -, -n [frz. romance < span. romance = volksliedhaftes Gedicht < aprovenz. romans (= afrz. romanz), ↑Roman]: 1. volksliedhaftes episches Gedicht mit balladenhaften Zügen, das von Heldentaten u. Liebesabenteuern erzählt: ein Zyklus von -n. 2. (Musik) liedhaftes, ausdrucksvolles Instrumental- od. Vokalstück: eine R. für Violine und Orchester. 3. episodenhaftes Liebesverhältnis [das durch die äußeren Umstände als bes. romantisch erscheint]: eine heimliche R. zwischen zwei jungen Leuten; eine R. mit jmdm. haben; eine R. erleben.
Universal-Lexikon. 2012.