mit einem Degen, Säbel oder Florett in sportlichem Wettkampf mit jmdm., miteinander kämpfen:
die beiden fechten mit Säbeln.
* * *
1-33 das Sportfechten
1-18 das Florettfechten
1 der Fechtmeister
3 die Startlinie
4 die Mittellinie
5 u. 6 die Fechter m (Florettfechter) beim Freigefecht n (Assaut m od. n)
5 der Angreifer in der Ausfallstellung (im Ausfall m)
7 der gerade Stoß (Coup droit, die Botta dritta), eine Fechtaktion
8 die Terz- bzw. Sixtdeckung (Terz-, Sixtparade)
9 die Gefechtslinie
11 das Florett, eine Stoßwaffe
12 der Fechthandschuh
13 die Fechtmaske
14 der Halsschutz an der Fechtmaske
15 die Metallweste
16 die Fechtjacke
17 die absatzlosen Fechtschuhe m
18 die Grundstellung zum Fechtergruß m und zur Fechtstellung
19-24 das Säbelfechten
19 der Säbelfechter
20 der (leichte) Säbel
21 der Säbelhandschuh
22 die Säbelmaske
23 der Kopfhieb
24 die Quintparade
25-33 das Degenfechten mit elektrischer Trefferanzeige
25 der Degenfechter
26 der Elektrodegen; auch: das Elektroflorett
27 die Degenspitze
28 die optische Trefferanzeige
29 die Laufrolle (Kabelrolle)
30 die Anzeigelampe
31 das Rollenkabel
32 das Anzeigegerät (der Meldeapparat)
33 die Auslage
34-45 die Fechtwaffen f
34 der leichte Säbel (Sportsäbel), eine Hieb- und Stoßwaffe
35 die Glocke
36 der Degen, eine Stoßwaffe
37 das französische Florett, eine Stoßwaffe
38 die Glocke
39 das italienische Florett
40 der Florettknauf
41 der Griff
42 die Parierstange
43 die Glocke
44 die Klinge
45 die Spitze
46 die Klingenbindungen f
47 die Quartbindung
48 die Terzbindung (auch: Sixtbindung)
49 die Cerclebindung
50 die Sekondbindung (auch: Oktavbindung)
51-53 die gültigen Treffflächen f
51 der gesamte Körper beim Degenfechten n (Herren m)
52 Kopf m und Oberkörper mbis zu den Leistenfurchen f beim Säbelfechten n (Herren m)
53 der Rumpf vom Hals m bis zu den Leistenfurchen f beim Florettfechten n (Damen f u. Herren m)
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fẹch|ten 〈V. 133; hat〉
I 〈V. intr.〉
1. mit Stoß- od. Hiebwaffe kämpfen
2. (als wandernder Handwerksbursche) betteln
● einen Gang \fechten; auf Hieb, Stoß \fechten; \fechten gehen; gegen jmdn. \fechten; mit jmdm. \fechten; mit dem Degen, Säbel \fechten
[zu I.1: <ahd. fehtan, engl., fight <urgerm. *fiuhtan; hierzu: Fuchtel; zu I.2, II: aus der Zeit, in der, namentl. in Nürnberg u. Breslau, eigene Fechtschulen u. Fechtspiele für Handwerker bestanden, die dann für Geld ihr Können weitergaben u. Wettkämpfe aufführten]
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fẹch|ten <st. V.; hat:
1.
a) [mhd. vehten, ahd. fehtan, urspr. wahrsch. = kämmen; rupfen; zur Bedeutungsentwicklung vgl. ↑ raufen] mit einer Hieb- od. Stoßwaffe kämpfen:
mit jmdm., gegen jmdn. f.;
du fichtst, er ficht mit dem Degen, dem Säbel, dem Florett;
(Fechten:) einen Gang f. (fechtend austragen);
auf Hieb, Stoß f.;
Damen fochten früher nur Florett;
Ü sie fechten mit harten Worten (geh.; sie führen eine harte Diskussion);
sie focht (kämpfte) für das Recht der Schwachen;
b) (geh.) im Krieg als Soldat kämpfen:
er hat unter Napoleon gefochten;
in den vordersten Reihen f.;
sie fechten um/für ihre Unabhängigkeit, gegen die Fremdherrschaft.
2. [rotwelsch (17. Jh.), nach den wandernden Handwerksburschen, die für Geld ihre Fechtkünste zeigten] (ugs. veraltend) [von Tür zu Tür, Haus zu Haus o. Ä. gehen u.] betteln.
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Fechten,
sportlicher Zweikampf mit Spezialwaffen. Man unterscheidet als Disziplinen: Florettfechten mit dem Florett, Degenfechten mit dem Degen und Säbelfechten mit dem Säbel. Gefochten wird auf einer Fechtbahn (Planche) von 14 m Länge und 1,80-2 m Breite; beim Fechten mit elektrischer Trefferanzeige ist sie mit einer leitenden Matte aus Metall oder metallhaltigem Material belegt. Die Klingen der Waffen bestehen aus einem hochbelastbaren Spezialstahl, der bei einem Bruch keine den Fechter gefährdenden spitzen Scharten hinterlässt. Die Fechter tragen Sicherheitskleidung aus Teflon, die beim Florett- und Säbelfechten an den Treffflächen durch Brokat elektrisch leitet, um die Treffer anzeigen zu können. Das Gesicht ist durch eine Drahtgittermaske geschützt. Dazu kommen Fechthandschuhe und beim Säbelfechten ein lederner Ellbogenschutz. Ziel des Fechtens ist das Anbringen gültiger Treffer auf der gegnerischen Trefffläche, ohne selbst getroffen zu werden. Sieger im vom »Obmann« überwachten Gefecht ist, wer zuerst fünf (bei der Direktausscheidung fünfzehn) Treffer erzielt hat. Beim Degenfechten im modernen Fünfkampf entscheidet jedoch bereits der erste Treffer. Es werden Mannschafts- und Einzelwettbewerbe ausgetragen. In Mannschaftswettkämpfen bestehen die Mannschaften aus je drei Fechtern; jedes Mitglied der einen Mannschaft kämpft gegen jedes der anderen.
Mannschaftswettbewerbe werden nach dem Stafettenmodus ausgetragen: Die Stafette geht über Etappen zu jeweils fünf Treffern (fünf - zehn - fünfzehn usw.) auf jeder Seite. Die Zeit pro Gefecht beträgt höchstens vier Minuten. Die beiden ersten Gegner kämpfen so lange, bis einer fünf Treffer gesetzt hat (maximal vier Minuten). Die beiden folgenden Fechter kämpfen bis auf zehn Treffer (maximal vier Minuten) und entsprechend die folgenden in einer Staffelung von jeweils fünf Treffern. Falls bei Ablauf der Zeit von vier Minuten der Gefechtsstand für den Wechsel (fünf - zehn - fünfzehn usw.) nicht erreicht ist, übernehmen die beiden ablösenden Fechter den Gefechtsstand, wo er ist, und fechten bis zum normalen Ende der nächsten Etappe (nächster 5er-Schritt), jedoch auch nur mit einer Gefechtszeit von höchstens vier Minuten. Sieger ist die Mannschaft, die zuerst den maximalen Gefechtsstand von 45 Treffern erreicht hat (9 × 5) oder am Ende der regulären Kampfzeit nach Treffern führt. Bei Gleichheit am Ende der regulären Kampfzeit wird zusätzlich eine Minute bis zum entscheidenden Treffer gefochten.
Bei Einzelmeisterschaften werden alle Teilnehmer nach Platzierungsdurchgängen entsprechend ihrer Platzierung in einer Rangliste oder durch Losentscheid in ein Tableau gesetzt, das 32, 64 oder 128 (usw.) Teilnehmer enthält. Sie ermitteln in reiner Direktausscheidung (d. h. ohne Hoffnungsläufe [französisch repêchage] für Verlierer) den Turniersieger. Die Gefechte der Direktausscheidung gehen auf 15 Treffer in maximal neun Minuten, geteilt in drei Abschnitte zu je drei Minuten (eine Minute Pause zwischen den Abschnitten). Das Gefecht ist beendet, wenn einer der Fechter 15 Treffer gesetzt hat, oder neun Minuten vorüber sind und ein Trefferunterschied besteht. Bei Gleichstand entscheidet der nächste Treffer.
Die Grundzüge des Kampfverlaufs sind in allen Disziplinen im Wesentlichen gleich. Die beiden Fechter gehen zunächst in Fechterstellung (Auslage); sie bietet als Kampfstellung dem Gegner die kleinste Trefffläche und ermöglicht schnelle Bewegungen nach vorwärts und rückwärts. Während des nun folgenden Gefechts versuchen die Fechter, in einen für den Angriff günstigen Abstand zum Gegner (»Mensur«) zu kommen. Durch Bindung wird versucht, die gegnerische Waffe zu beherrschen; bietet ein Fechter mit Absicht Blöße, so gibt er Einladung. Der gerade Stoß oder Hieb richtet sich nach der Blöße des Gegners und wird von diesem durch die Parade abgewehrt. Rechnet der Angreifer mit einer Abwehraktion des Gegners (Parade; wird ausgeführt mit einer Klingenbewegung oder durch Entziehen der Trefffläche), so greift er mit einem Scheinstoß oder Scheinhieb (Finte) an; er lockt den Gegner zur Deckung eines angezeigten Angriffes heraus, um dann schnell in die neue frei werdende Blöße zu stoßen oder zu schlagen. Der Hieb oder Stoß nach einer Parade wird als Riposte, nach einer parierten Riposte als Kontrariposte bezeichnet.
Wettbewerbe, Organisationen:
Seit 1937 werden Weltmeisterschaften veranstaltet, die (außer in den Olympiajahren) jährlich stattfinden. Fechten gehört seit 1896 (zunächst Florett Männer) zum olympischen Programm. Im Behindertensport wird mit Florett, Degen und Säbel gefochten; Disziplin (außer für Sehgeschädigte) der Paralympics. - Fechten ist in Dtl.im Deutschen Fechter-Bund (Deutscher Sportbund, Übersicht organisiert. In Österreich besteht der Österreichische Fechtverband (ÖFV; gegründet 1929, Sitz: Wien) und in der Schweiz der Schweizerische Fechtverband (SFV; gegründet 1914, Sitz: La Chaux-de-Fonds). Weltdachverband ist die Fédération Internationale d'Escrime (FIE; gegründet 1913, Sitz: Paris), europäischer Dachverband die Union Européenne d'Escrime (UEE; gegründet 1993, Sitz: Paris).
Fechten gehört mit Ringen und Boxen zu den frühesten Zweikampfwettbewerben und ging aus dem kriegerischen Fechten mit dem Schwert als Trainings- oder Spielform hervor. Sportliches Fechten wurde mit blanken Waffen (Ostasien) oder Stöcken (Japan, Afrika) ausgeübt. In der Antike gab es eigene Fechtschulen. In Rom erlebte das Schaufechten der Jugend unter Kaiser Augustus eine Blütezeit. Das seit dem 15. Jahrhundert v. a. in Deutschland geübte Fechten mit schwereren Waffen war zwar noch verhältnismäßig kunstlos, doch war es durch die Entstehung einheitlicher Regeln gekennzeichnet (Fechtergesellschaften in den mittelalterlichen Städten). Im 16. Jahrhundert entwickelte sich in Italien und Frankreich, vermutlich auf spanischen Einflüssen basierend, ein schnelleres, eleganteres Fechten mit leichteren Waffen. Die Waffe war etwas schwerer als der heutige Sportdegen, ihre Handhabung wurde erstmals 1536 von A. Marozzo schriftlich dargestellt. Im 17. Jahrhundert wurde der Degen in der italienischen Schule zur reinen Stoßwaffe entwickelt, zur gleichen Zeit verbreitete sich in Frankreich, von Italien ausgehend, das Florettfechten. Das moderne Säbelfechten entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts in Italien; es wurde im 1. Drittel des 20. Jahrhunderts von den Ungarn umgestaltet. In Deutschland wurde Fechten v. a. an den Universitäten gepflegt, verlor hier jedoch im 19. Jahrhundert durch das Hiebfechten der studentischen Mensur seinen sportlichen Charakter, der aber durch das Turnerfechten und durch die Gründung von Fechtklubs bis zum Einsetzen des modernen Fechtsports in Deutschland bewahrt werden konnte. (Sportart, Übersicht)
K. E. Lochner: Die Entwicklungsphasen der europ. Fechtkunst (Wien 1953);
O. Melichar: Lb. der Fechtkunst (21963);
F. Ein Lb. für die Grundausbildung im Florett-, Säbel- u. Degen-F., hg. v. B. Barth (Berlin-Ost 21979);
E. Beck: Richtig fechten (1990);
A. Schirmer: F. verständlich gemacht (1993).
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fẹch|ten <st. V.; hat [1 a: mhd. vehten, ahd. fehtan, urspr. wahrsch. = kämmen; rupfen; zur Bedeutungsentwicklung vgl. ↑raufen; 2: rotwelsch (17. Jh.), nach den wandernden Handwerksburschen, die für Geld ihre Fechtkünste zeigten]: 1. a) mit einer Hieb- od. Stoßwaffe kämpfen: mit jmdm., gegen jmdn. f.; du fichst, er ficht mit dem Degen, dem Säbel, dem Florett; er ficht jetzt für einen anderen Verein; (Fechten:) einen Gang f. (fechtend austragen); auf Hieb, Stoß f.; Damen fochten früher nur Florett; Ü sie fechten mit harten Worten (geh.; sie führen eine harte Diskussion); sie focht für das Recht der Schwachen; Er focht für jeden Paragraphen des Gesetzentwurfes, wehrte sich gegen jede Abänderung (Niekisch, Leben 54); rund 40 Redner ..., die im Wesentlichen mit denselben Argumenten fochten (Baselland. Zeitung 21. 3. 85, 1); b) (geh.) im Krieg als Soldat kämpfen: er hat unter Napoleon gefochten; in den vordersten Reihen f.; sie fechten um/für ihre Unabhängigkeit, gegen die Fremdherrschaft; mit dem Namen eines Ortes ..., um den man focht (Gaiser, Jagd 190); Die Bauern fochten wie die Teufel (Sieburg, Blick 26); Ü die Stadt focht ihren verzweifelten Kampf gegen die Einsamkeit (Koeppen, New York 20). 2. (ugs. veraltend) [von Tür zu Tür, Haus zu Haus o. Ä. gehen u.] betteln: f. gehen; Ü die Kinder haben [sich] beim Vater ein paar Mark gefochten.
Universal-Lexikon. 2012.