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aufziehen
plagen; zusetzen; zu schaffen machen; quälen; necken; triezen (umgangssprachlich); piesacken (umgangssprachlich); vexieren (veraltet); gestalten; formen; arrangieren; abhalten; spannen; aufspannen; heranziehen; großziehen; pflegen; bemuttern; aufpflegen; (jemanden) auf den Arm nehmen (umgangssprachlich); (jemandem) etwas weismachen (umgangssprachlich); nasführen; verarschen (derb); verulken; anschmieren; an der Nase herumführen; vergackeiern (umgangssprachlich); zum Besten halten; verkohlen (umgangssprachlich); für dumm verkaufen (umgangssprachlich); zum Narren halten; (jemandem) einen Bären aufbinden (umgangssprachlich); veralbern (umgangssprachlich); zum Besten haben; verscheißern (umgangssprachlich); anmeiern (umgangssprachlich); täuschen; narren; foppen; anführen; (jemanden) auf die Schippe nehmen (umgangssprachlich); veräppeln (umgangssprachlich)

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auf|zie|hen ['au̮fts̮i:ən], zog auf, aufgezogen:
1. <tr.; hat in die Höhe ziehen:
den Rollladen, die Fahne aufziehen.
Syn.: hissen, nach oben ziehen.
2. <tr.; hat durch Ziehen öffnen /Ggs. zuziehen/: den Vorhang, die Schublade aufziehen.
Syn.: aufmachen.
3. <tr.; hat (auf etwas) straff befestigen:
ein Bild auf Pappe aufziehen.
Syn.: aufspannen.
4. <tr.; hat großziehen:
die Großeltern haben das Kind aufgezogen; ein Tier mit der Flasche aufziehen.
5. <tr.; hat
a) (eine Uhr o. Ä.) durch Straffen einer Feder zum Funktionieren bringen:
den Wecker aufziehen.
b) die Planung, Ausgestaltung einer Veranstaltung übernehmen und diese vorbereiten:
sie zieht ein großes Fest auf.
Syn.: abhalten, arrangieren, ausrichten, austragen, durchführen, geben, halten, inszenieren, organisieren, veranstalten.
6. <tr.; hat Scherz, Spott treiben (mit jmdm.):
seine Kameraden zogen ihn wegen seines Namens auf.
Syn.: ärgern, auf den Arm nehmen (ugs.), auf die Schippe nehmen (ugs.), durch den Kakao ziehen (ugs.), foppen, frotzeln (ugs.), hänseln, necken, spötteln über, spotten über, sticheln gegen, verspotten, verulken (ugs.), witzeln über.
7. <itr.; ist
a) herankommen, sich nähern:
ein Gewitter zog auf.
Syn.: aufkommen, drohen, im Anzug sein, kommen, nahen (geh.), sich zusammenbrauen.
b) sich (an einer bestimmten Stelle) aufstellen:
die Wache war vor dem Schloss aufgezogen.

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auf||zie|hen 〈V. 287
I 〈V. tr.; hat
1. durch Ziehen öffnen (Schublade, Vorhang)
2. spannen, anspannen (Feder, Uhrwerk)
3. in die Höhe ziehen (Flagge, Jalousie, Schleuse, Zugbrücke)
4. durch Ziehen (des Fadens) auftrennen
5. großziehen, zum Gedeihen bringen, erziehen (Kind, Pflanze, Tier)
6. organisieren, ins Werk setzen
7. jmdn. \aufziehen 〈fig.; umg.〉 necken, hänseln
● ein Fest, einen bunten Abend \aufziehen; den Hahn einer Schusswaffe \aufziehen 〈veraltet〉 den Verschluss spannen; eine Häkelei, Strickerei, einen Pullover (wieder) \aufziehen; die Leinwand \aufziehen auf einen Rahmen spannen; einen Reifen \aufziehen auf die Felge des Rades aufmontieren; die Uhr, ein Uhrwerk \aufziehen die Feder spannen ● ein Unternehmen (ganz) groß \aufziehen mit viel Aufwand, in großem Umfang aufbauen ● ein Theaterstück als Posse, Schwank \aufziehen; eine Landkarte, ein Foto auf Pappe \aufziehen festkleben; jmdn. mit einer Angewohnheit \aufziehen 〈fig.; umg.〉 ihn wegen einer Angewohnheit hänseln; ein Tier mit der Flasche \aufziehen ● er redete wie aufgezogen als ob er aufgezogen sei (wie ein Uhrwerk), ununterbrochen u. lebhaft ● die Uhr ist (nicht) aufgezogen
II 〈V. intr.; ist
1. heranziehen, näher kommen (Gewitter, Wolken)
2. aufmarschieren
● die Wache zieht auf marschiert heran, nimmt in militärischer Ordnung ihren Platz ein; in Marschordnung \aufziehen
III 〈V. refl.; hat〉 der Himmel zieht sich auf klärt sich allmählich auf, klart langsam auf

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auf|zie|hen <unr. V.>:
1. <hat> nach oben ziehen:
eine Fahne, Segel a. (hissen).
2. <hat>
a) ziehend öffnen:
einen Reißverschluss a.;
den Vorhang a. (auseinanderziehen);
b) durch Herausziehen öffnen:
die Schublade a.;
c) entkorken:
Flaschen a.
3. <hat> auf etw. spannen:
eine Landkarte, Saiten [auf ein Instrument] a.;
die Leinwand musste auf Pappe aufgezogen werden (aufgeklebt, befestigt werden);
eine Stickerei a. (auf den Rahmen spannen);
einen Reifen a.
4. <hat>
a) (eine Feder) spannen:
die Feder einer Spieluhr a.;
b) durch Spannen der Feder o. Ä. bereit machen:
die Armbanduhr, das Spielzeugauto a.;
Ü sie war heute sehr aufgezogen (angeregt, animiert).
5. <hat> großziehen:
ein Kind im christlichen Glauben, nach bestimmten Grundsätzen a.;
ein fremdes Kind wie sein eigenes a.;
sie war von ihren Großeltern aufgezogen worden;
ein Tier mit der Flasche a.
6. <hat> (ugs.) ins Werk setzen, arrangieren:
ein Fest, eine Unternehmung a.;
die Sache war falsch, richtig, zu einseitig, ganz neu aufgezogen;
der Prozess sollte politisch aufgezogen werden.
7. <hat> (ugs.) necken, verspotten:
jmdn. wegen seiner, mit seinen zu kurzen Hosen a.
8. <ist>
a) aufmarschieren:
die Wache, der Posten ist aufgezogen;
b) näher kommen, aufkommen (1):
ein Gewitter, eine schwarze Wolke zieht auf.
9. <hat> etw. Gestricktes, Gehäkeltes auftrennen:
den Ärmel noch einmal a.
10. <hat> (Med.)
a) eine zur Injektion bestimmte Flüssigkeit in die Spritze einsaugen:
eine Traubenzuckerlösung a.;
b) eine Spritze durch Einsaugen des flüssigen Präparates für eine Injektion vorbereiten:
eine Spritze a.

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auf|zie|hen <unr. V.>: 1. nach oben ziehen <hat>: eine Fahne, Segel a. (hissen). 2. <hat> a) ziehend öffnen: einen Reißverschluss a.; den Vorhang a. (auseinander ziehen); b) durch Herausziehen öffnen: die Schublade a.; c) entkorken: Flaschen a. 3. auf etw. spannen <hat>: eine Landkarte, Saiten [auf ein Instrument] a.; die Leinwand musste auf Pappe aufgezogen werden (aufgeklebt, befestigt werden); eine Stickerei a. (auf den Rahmen spannen); Schneeketten a. macht bei niedrigen Temperaturen nur wenig Spaß (a & r 2, 1997, 125). 4. <hat> a) (eine Feder) spannen: die Feder einer Spieluhr a.; b) durch Spannen der Feder o. Ä. bereitmachen: die Armbanduhr, das Spielzeugauto a.; Ü sie war heute sehr aufgezogen (angeregt, animiert). 5. großziehen <hat>: ein Kind im christlichen Glauben, nach bestimmten Grundsätzen a.; ein fremdes Kind wie sein eigenes a.; sie war von ihren Großeltern aufgezogen worden; das freundliche Klärchen ..., die ... aufgezogen worden war mit Kenntnissen im Kochen, Sticken, Klavierspielen und sogar Klöppeln (Loest, Pistole 43); ein Tier mit der Flasche a. 6. (ugs.) ins Werk setzen, arrangieren <hat>: ein Fest, eine Unternehmung a.; die Versammlungen müssen wir neu a. (Rocco [Übers.], Schweine 16); die Idee, diese Landkommune aufzuziehen, ist wirklich nur reiner Notwehr entwachsen (Schnurre, Ich 82); Schewtschenko ... sollte einen Agentenring a. (Welt 18. 5. 83, 1); die Sache war falsch, richtig, zu einseitig aufgezogen; der Prozess sollte politisch aufgezogen werden. 7. (ugs.) necken, verspotten <hat>: jmdn. wegen seiner, mit seinen zu kurzen Hosen a.; irgendeine Freundin hat mich mal damit aufgezogen, wie wenig Beatgruppen ich kannte (Loest, Pistole 200). 8. <ist> a) aufmarschieren: die Wache, der Posten ist aufgezogen; als er aus einigem Abstand beobachten musste, wie vor dem Haus der Gewerkschaften ... eine SA-Wache aufzog (Kühn, Zeit 356); b) näher kommen, ↑aufkommen (1): ein Gewitter, eine schwarze Wolke zieht auf. 9. etw. Gestricktes, Gehäkeltes auftrennen <hat>: den Ärmel noch einmal a. 10. (landsch.) aufwischen <hat>. 11. <hat> (Med.) a) eine zur Injektion bestimmte Flüssigkeit in die Spritze einsaugen: eine Traubenzuckerlösung a.; b) eine Spritze durch Einsaugen des flüssigen Präparates für eine Injektion vorbereiten: eine Spritze a. 12. bei der Schaufensterdekoration Kleiderpuppen anziehen <hat>: Figuren a.; ∙ 13. vertrösten, hinhalten <hat>: wie sehr man Sie mit Ihren Forderungen an die Generalkriegskasse aufzieht (Lessing, Minna I, 4).

Universal-Lexikon. 2012.