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Welt
Erde; Globus; Blauer Planet (umgangssprachlich); Terra

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Welt [vɛlt], die; -, -en:
1. <ohne Plural> (der Planet) Erde (als Lebensraum des Menschen):
Europa und die übrige Welt; sie hat eine Reise um die Welt gemacht; diese Briefmarke gibt es nur zweimal auf der Welt; diese Künstlerin ist in der ganzen Welt bekannt; etwas von der Welt gesehen haben.
2. <ohne Plural> Weltall, Universum:
Theorien über die Entstehung der Welt.
3. <ohne Plural>
a) Gesamtheit der Menschen:
die Welt hofft auf den Frieden; die [ganze] Welt hielt den Atem an.
b) größerer Kreis von Menschen, die durch bestimmte Gemeinsamkeiten verbunden sind, besonders gesellschaftliche Schicht, Gruppe:
die gelehrte Welt konnte sich mit Einsteins Theorien nicht gleich anfreunden; die vornehme Welt (die Vornehmen); Repräsentanten der großen Welt (einflussreiche, hochgestellte, prominente Persönlichkeiten) luden zu diesem Abend ein.
Zus.: Artistenwelt, Damenwelt, Filmwelt, Gelehrtenwelt, Männerwelt.
4. [Lebens]bereich, Sphäre:
die Welt des Kindes; die Welt der Technik, der Träume.
Zus.: Arbeitswelt, Bergwelt, Erwachsenenwelt, Fantasiewelt, Gefühlswelt, Ideenwelt, Märchenwelt, Pflanzenwelt, Sagenwelt, Tierwelt, Traumwelt, Unterwasserwelt, Vogelwelt, Zauberwelt, Zirkuswelt.
5. <mit Attribut> [als bedrohlich empfundene] große Anzahl von Menschen:
eine Welt von Feinden umgab ihn.

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Wẹlt 〈f. 20
1. Gesamtheit alles Seienden, aller Erscheinungen (Außen\Welt) u. Erlebnisse, Empfindungen, Gedanken (Innen\Welt)
2. Gesamtheit der Himmelskörper, Weltall
3. 〈i. e. S.〉
3.1 die Erde
3.2 Gesamtheit der Menschen
4. 〈fig.〉 Lebenskreis, Lebensbereich, Bereich (Kinder\Welt, Pflanzen\Welt, Tier\Welt)
● am Ende der \Welt wohnen 〈fig.; scherzh.〉 sehr weit entfernt, weit draußen in der Vorstadt; bis ans Ende der \Welt laufen 〈fig.; scherzh.〉 weit laufen; die \Welt des Films, des Theaters, der Technik 〈fig.〉; die \Welt des Kindes; das ist der Lauf der \Welt so ist es nun einmal, so etwas geschieht sehr oft, das ist ganz natürlich; das Licht der \Welt erblicken geboren werden; die \Welt der Träume 〈fig.〉 ● der \Welt entsagen sich in die Einsamkeit zurückziehen; die \Welt kennen viel gereist sein; Welt-, Lebenserfahrung haben; das kostet nicht die \Welt 〈fig.; umg.〉 das ist nicht teuer; zwischen uns liegen, uns trennen \Welten 〈fig.〉 wir verstehen uns nicht, haben grundverschiedene Anschauungenalle \Welt 〈umg.〉 jeder, alle; alle \Welt spricht davon, alle \Welt weiß es; die Alte \Welt Europa; die Dritte \Welt Gesamtheit der sog. Entwicklungsländer; die ganze \Welt 〈umg.〉 alle Menschen der Erde, alle Länder der Erde; ich könnte die ganze \Welt umarmen (vor Glück) 〈fig.; umg.〉; die große \Welt die gesellschaftlich hochstehenden Kreise; die irdische \Welt; die Bücher sind meine \Welt 〈fig.〉; die Neue \Welt Amerika, bes. Nordamerika; die vornehme \Welt 〈fig.; umg.〉 die höheren Gesellschaftsschichten ● eine Veranlagung mit auf die \Welt bringen mit einer V. geboren werden; auf die \Welt kommen geboren werden; das ist das Schönste auf der \Welt 〈fig.; umg.〉; das ist nicht aus der \Welt 〈fig.; umg.〉 nicht weit entfernt; aus der \Welt gehen, scheiden sterben, (bes.) Selbstmord begehen; eine Sache, Streitigkeiten aus der \Welt schaffen 〈fig.〉 bereinigen, beseitigen; er ist viel in der \Welt herumgekommen; um nichts in der \Welt würde ich das tun 〈fig.〉 auf keinen Fall, um keinen Preis; Kinder in die Welt setzen zeugen, gebären (meist mit dem Unterton des Vorwurfs mangelnder Verantwortung); in die weite \Welt wandern, ziehen 〈poet.〉; in aller \Welt überall, in allen Ländern; warum in aller \Welt hast du nichts davon gesagt? 〈formelhaft als Steigerung, Betonung〉; was in aller \Welt hast du dir denn dabei gedacht?; wo in aller \Welt bist du gewesen?; ein Mann von \Welt 〈fig.〉 ein sehr gewandter M. mit überlegenen Umgangsformen; sich von der \Welt zurückziehen; mein Reich ist nicht von dieser \Welt (Johannes 18,36); vor aller \Welt 〈fig.; umg.〉 vor allen, öffentlich; ein Kind zur \Welt bringen gebären [<mhd. welt, werlt, werelt <ahd. weralt, worolt „Zeitalter, Menschengeschlecht“ <germ. *wera „Mann, Mensch“ + got. alds „Menschenalter, Zeit“] Siehe auch Info-Eintrag: Welt - info!

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Wẹlt , die; -, -en [mhd. we(r)lt, ahd. weralt, eigtl. = Menschenalter, -zeit]:
1. <o. Pl.> Erde, Lebensraum des Menschen:
die große, weite W.;
die [gesamte] damals bekannte W.;
Europa und die übrige W.;
die W. erobern, beherrschen wollen;
die W. (viel von der Welt) gesehen haben;
diese Briefmarke gibt es nur zweimal auf der W.;
allein auf der W. sein (keine Angehörigen, Freunde haben);
er ist viel in der W. herumgekommen;
in der ganzen W. bekannt sein;
eine Reise um die W.;
nicht um die W. (um keinen Preis) gebe ich das her;
R die W. ist klein/ist ein Dorf (Äußerung, die man tut, wenn man irgendwo an einem entfernten Ort zufällig einen Bekannten trifft od. jmdm. begegnet, mit dem man gemeinsame Bekannte hat);
hier, da ist die W. mit Brettern zugenagelt/vernagelt (ugs.; hier, da kommt man nicht weiter, endet der Weg o. Ä.);
deswegen/davon geht die W. nicht unter (ugs.; das ist nicht so schlimm);
die Alte W. (Europa; eigtl. = die vor der Entdeckung Amerikas bekannte Welt);
die Neue W. (Amerika; eigtl. = die neu entdeckte Welt);
die Dritte W. (Politik, Wirtsch.; die Entwicklungsländer);
die Vierte W. (Politik, Wirtsch.; die ärmsten Entwicklungsländer);
nicht die W. sein (ugs.; nicht viel Geld sein, nicht viel ausmachen);
nicht die W. kosten (ugs.; nicht viel kosten);
auf die W. kommen (geboren werden);
auf der W. sein (geboren sein u. leben: da warst du noch gar nicht auf der W.);
aus aller W. (von überall her: Teilnehmer, Nachrichten, Briefmarken aus aller W.);
nicht aus der W. sein (ugs.; leicht erreichbar sein);
in aller W. (überall: in aller W. bekannt sein);
in alle W. (überallhin).
2. <o. Pl.>
a) Gesamtheit der Menschen:
die [ganze] W. hielt den Atem an;
die halbe W. hat (ugs. übertreibend; sehr viele haben) nach dir gefragt;
vor der W. (vor der Öffentlichkeit);
die ganze W. (ugs. übertreibend; alles) um sich herum vergessen;
R die W. ist schlecht;
so etwas hat die W. noch nicht gesehen! (ugs.; so etwas hat es noch nicht gegeben!);
ich könnte [vor Freude] die ganze W. umarmen!;
alle W. (ugs.; jedermann, alle: alle W. weiß das; sich vor aller W. blamieren);
b) <mit adj. Attr.> (geh. veraltend) größere Gruppe von Menschen, Lebewesen, die durch bestimmte Gemeinsamkeiten verbunden sind, bes. gesellschaftliche Schicht, Gruppe:
die gelehrte W.;
die vornehme W.;
die gefiederte W. (die Vögel).
3. (gesamtes) Leben, Dasein, (gesamte) Verhältnisse [auf der Erde]:
die reale W.;
die antike W.;
unsere W.;
die W. des Mittelalters;
die W. von morgen;
die W., in der wir leben;
imaginäre -en;
die W. verändern;
jmdm. eine heile W. vorgaukeln;
das ist der Lauf der W.;
mit offenen Augen durch die W. gehen;
verkehrte W. (Verkehrung der normalen Verhältnisse, des normalen Laufs der Dinge);
das Dümmste, Beste in der W. (ugs.; überhaupt);
mit sich und der W. zufrieden sein;
um nichts in der W./nicht um alles in der W. (um keinen Preis, auf keinen Fall) würde ich das hergeben;
die W. nicht mehr verstehen (nicht verstehen, dass so etwas geschehen bzw. dass es so etwas geben kann; nach Meister Antons Schlusswort in F. Hebbels »Maria Magdalena«);
etw. aus der W. schaffen (etw. bereinigen, endgültig beseitigen);
jmdn. in die W. setzen (ugs.; jmdn. zeugen bzw. gebären: Kinder in die W. setzen);
etw. in die W. setzen (ugs.; etw. in Umlauf bringen: ein Gerücht in die W. setzen);
um alles in der W. (ugs.: Bekräftigungsformel);
in aller W. (ugs.; in Fragesätzen zum Ausdruck der Verwunderung, der Beunruhigung, des Unwillens; … denn überhaupt: wie in aller W. war das [nur] möglich?);
nicht von dieser W. sein (völlig weltfremd sein; nach Joh. 8, 23);
zur W. kommen (geboren werden);
jmdn. zur W. bringen (jmdn. gebären: ein Kind zur W. bringen).
4. in sich geschlossener [Lebens]bereich; Sphäre:
die W. der Religion, der Kunst, des Zirkus, der Arbeit, des Sports, der Mythen, des Märchens, der Erscheinungen, der Ideen;
die W. des Kindes, der Erwachsenen;
die [religiöse] W. des Islams;
die arabische, die zivilisierte, kapitalistische W. (die arabischen, zivilisierten, kapitalistischen Länder);
die freie W. (Politik; die Länder mit einem freiheitlichen politischen System);
die westliche W. (Politik; der Westen 3);
eine völlig neue W. tat, ganz neue -en taten sich ihm auf;
Bücher sind seine W. (sein Lebensinhalt).
5.
a) <o. Pl.> Weltall, Universum:
die Entstehung, Erschaffung der W.;
b) Stern-, Planetensystem:
Ü zwischen uns liegen -en, uns trennen -en (emotional; wir haben nichts gemeinsam).

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Welt
 
[althochdeutsch weralt, eigentlich »Menschenalter«, »Menschenzeit«], im allgemeinen Sprachgebrauch Bezeichnung für die Erde, etwa in Wortverbindungen wie Weltgeschichte, Weltreise; in der Kosmologie bedeutungsgleich mit Weltall, die Gesamtheit des mit Materie und Strahlung erfüllten Raums (Kosmologie); in der Philosophie der »Inbegriff aller Erscheinungen«, die Gesamtheit des Erlebens (Erlebniswelt) oder der Handlungsmaximen (moralische Welt). Die kosmologischen Theorien der Antike deuten die Welt als beseeltes Wesen (Heraklit, Platon), als Gott, Bild oder Emanation Gottes (Plotin u. a.) oder als göttliche Schöpfung (christliche Philosophie des Mittelalters). Im Anschluss an die Antike unterscheidet die Philosophie des Mittelalters himmlische und sublunarische, »sinnliche Welt« (»mundus sensibilis«) und »übersinnliche Welt« (»mundus intelligibilis«). Der Bezug von Mensch und Welt ist der einer analogen Entsprechung von Mikrokosmos und Makrokosmos. I. Kant lehrt wie P. S. de Laplace die Entwicklung der Welten aus einem elementaren Grundstoff und der Zusammenballung dieser Materie durch Gravitation. Die Theorien über einen Anfang oder ein Ende der Welt in der Zeit oder ihre Unendlichkeit stehen einander antinomisch gegenüber.
 
Der erkenntnistheoretische Begriff der Welt als »die absolute Totalität des Inbegriffs existierender Dinge« (Kant) beinhaltet zunächst alle Erscheinungen und die Möglichkeit ihrer Erfahrung sowie ihrer begrifflichen (naturwissenschaftliche) Erfassung. Dieser Weltbegriff, der als »regulativer Begriff« den Status einer »transzendentalen Idee« hat, betrifft nicht die Realität, sondern die Möglichkeitsbedingungen der Erfahrung von Realität. »Moral. Welt«, die in der erkenntnistheoretischen Umdeutung des Begriffs der intelligiblen Welt ebenfalls den Status einer transzendentalen (praktischen) Idee erhält, ist die Welt, sofern sie als sittliche Gesetzen gemäß aufgefasst wird; weil die Grundlage dieser Idee die Freiheit ist, also selbst eine Idee, kommt ihr keine Realität zu. Kant nimmt deshalb an, dass die beiden im Bereich der praktischen Vernunft mögliche Standpunkte durch den Begriff der »Verstandes-W.« vermittelt werden. Für Kant besteht sie in der Annahme von einem Reich der Zwecke, zu dem die Menschen gehören und in dem sie nach Maximen der Freiheit handeln, so als ob diese Maximen Naturgesetze wären. Die Philosophie nach Kant versucht, entweder eine ontologische Einheit von Weltbegriff und realer Welt in Überwindung des Kritizismus Kants wiederherzustellen (F. W. J. von Schelling, G. W. F. Hegel) oder - unter Abrücken vom deutschen Idealismus - die erkenntnistheoretische Bestimmung wieder aufzugreifen und so zu erweitern, dass der Bruch zwischen theoretischer und praktischer Vernunft für den Weltbegriff überwunden wird. E. Husserl bestimmt Welt phänomenologisch als Horizont der Erfahrung, d. h. als ein zunächst inhaltlich allenfalls vage bestimmtes Vorwissen, das über die Einzeldaten der Erfahrung hinausweist und sich in der Analyse der Erfahrung spezifiziert. Die Ganzheit der Welt wird so verstanden als der »offene Horizont der Raum-Zeitlichkeit«. In Weiterführung der kantischen transzendentalen und phänomenologischen Bestimmung von Welt definiert M. Heidegger die die (ontische) Allheit der Dinge begründende ontologische Kategorie der Welt als »Charakter des Daseins«. Welt ist hier Verstehenshorizont für das Seiende sowie für den Menschen und zudem Entwurf des eigenen Seinkönnens, d. h., Welt ist die Ganzheit der Seinsmöglichkeit des Daseins. Der spätere Heidegger bestimmt Welt im Zusammenhang der methodisch variierten Entwicklung der Seinsfrage als geschichtlichen, sprachlich ausgelegten Verständnishorizont beziehungsweise geschichtlich-sprachliche Seinserfahrung, die epochal unterschieden ist.
 
Im Christentum wird Welt im Neuen Testament sowohl positiv als Schöpfung Gottes verstanden als auch (besonders im Johannesevangelium) unter dem Aspekt des Einbruchs der Sünde als gottwidrige, durch Jesus Christus überwundene Größe. Diese doppelte Deutung der Welt ist in der christlichen Theologie erhalten geblieben. - Im Ordenswesen wird unter Welt der Bereich außerhalb des Klosters verstanden; weltlich bezeichnet in diesem Sinn den Gegensatz zu geistlich oder kirchlich.
 
Literatur:
 
K. Löwith: Der W.-Begriff der neuzeitl. Philosophie (21968);
 G. Brand: Die Lebens-W. (1971);
 P. Janssen: Grundlagen der wiss. W.-Erkenntnis (1977);
 D. Pukas: Die Logik in der W. (1978);
 R. Carnap: Der log. Aufbau der W. (Neuausg. 1979);
 J. G. Bennett: Die inneren Welten des Menschen (a. d. Engl., 1984);
 M. Heidegger: Vom Wesen des Grundes (81995);
 M. Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos (131995);
 E. Husserl: Die Krisis der europ. Wiss.en u. die transzendentale Phänomenologie, hg. v. E. Ströker (31996).

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Wẹlt, die; -, -en [mhd. we(r)lt, ahd. weralt, eigtl. = Menschenalter, -zeit]: 1. <o. Pl.> Erde, Lebensraum des Menschen: die große, weite W.; die [gesamte] damals bekannte W.; Europa und die übrige W.; die W. erobern, beherrschen wollen; die W. (viel von der Welt) gesehen haben; Sumatra ... mit einer Flora und Fauna, wie sie sonst nirgendwo auf der W. zu finden ist (a & r 2, 1997, 9); diese Briefmarke gibt es nur zweimal auf der W.; allein auf der W. sein (keine Angehörigen, Freunde haben); er ist viel in der W. herumgekommen; in der ganzen W. bekannt sein; eine Reise um die W.; wenn Filmberichte über Zusammenstöße zwischen der Volkspolizei und Tausenden von Demonstranten um die W. gehen (in aller Welt gezeigt werden; MM 10. 10. 89, 2); etwas von der W. gesehen haben; nicht um die W. (um keinen Preis) gebe ich das her; R die W. ist klein/ist ein Dorf (Äußerung, die man tut, wenn man irgendwo an einem entfernten Ort zufällig einen Bekannten trifft od. wenn man jmdm. begegnet, mit dem man gemeinsame Bekannte hat); hier, da ist die W. mit Brettern zugenagelt/vernagelt (ugs.; 1. hier, da kommt man nicht weiter, endet der Weg o. Ä. 2. hier ist ein sehr abgelegener, langweiliger Ort; nach einer Lügengeschichte in der „Ethographia mundi“ [1608] des Erzählers Johannes Olorinus Variscus [eigtl.: Johann Sommer; 1559-1622], in der berichtet wird, dass jmd. bis ans Ende der Welt gelangt sei u. gesehen habe, dass die Welt „mit Brettern daselbst sei unterschlagen“ [= abgeteilt]); deswegen/davon geht die W. nicht unter (ugs.; das ist nicht so schlimm, nicht so tragisch); was kostet die W.? (scherzh.; mich kann nichts zurückhalten); *die Alte W. (Europa; eigtl. = die vor der Entdeckung Amerikas bekannte Welt); die Neue W. (Amerika; eigtl. = die neu entdeckte Welt); die Dritte W. (Politik, Wirtsch.; die Entwicklungsländer); die Vierte W. (Politik, Wirtsch.; die ärmsten Entwicklungsländer); nicht die W. sein (ugs.; nicht viel Geld sein, nicht viel ausmachen): außerdem sind zwei Tage nicht die W., und länger dauerte es nicht, bis der erste Postbus wieder fuhr (Augsburger Allgemeine 29./30. 4. 78, XXXII); nicht die W. kosten (ugs.; nicht viel kosten); auf die W. kommen (geboren werden); auf der W. sein (geboren sein u. leben): da warst du noch gar nicht auf der W.; etw. mit auf die W. bringen (mit einer Veranlagung o. Ä. geboren werden): diese Fähigkeit hat er [schon] mit auf die W. gebracht; aus aller W. (von überall her): Teilnehmer, Nachrichten, Briefmarken aus aller W.; nicht aus der W. sein (ugs.; leicht erreichbar sein); in aller W. (überall [in der Welt]): in aller W. bekannt sein; in alle W. (überallhin): das ... Familienunternehmen ..., das Industrieschaltgeräte in alle W. liefert (Woche 14. 3. 97, 17). 2. <o. Pl.> a) Gesamtheit der Menschen: die [ganze] W. hielt den Atem an; die ganze W. (ugs. übertreibend; alles) um sich herum vergessen; die halbe W. hat (ugs. übertreibend; sehr viele haben) nach dir gefragt; er würde der W. zeigen, wozu Willenskraft fähig war (Loest, Pistole 61); vor der W. (vor der Öffentlichkeit); in den Augen der W. ein Verbrecher sein; R die W. ist schlecht; nobel/vornehm geht die W. zugrunde (ugs. spött.; Ausspruch bei großer Verschwendung); so etwas hat die W. noch nicht gesehen! (ugs.; so etwas ist noch nicht da gewesen!); ich könnte [vor Freude] die ganze W. umarmen!; *alle W. (ugs.; jedermann, alle): alle W. weiß das; Noch viele Jahre nach dem Ende der Napoleonischen Kriege lebte in Ostpreußen alle W. in größter Armut (Dönhoff, Ostpreußen 130); sich vor aller W. blamieren; b) <mit adj. Attr.> (geh. veraltend) größere Gruppe von Menschen, Lebewesen, die durch bestimmte Gemeinsamkeiten verbunden sind, bes. gesellschaftliche Schicht, Gruppe: die gelehrte W.; die vornehme W. (die Vornehmen); ... zu einer Garden Party auf ihrer prächtigen Besitzung in der Stadt, wo denn ... viel schöne W. (eine Menge vornehme, reiche Leute) mich umgab (Th. Mann, Krull 404); ein Hausball, zu dem er auch Repräsentanten der großen W. (einflussreiche, hoch gestellte, prominente Persönlichkeiten) lädt (NJW 19, 1984, 1059); die weibliche W. (die Frauen); die junge W. (die Kinder); die gefiederte W. (die Vogelwelt). 3. (gesamtes) Leben, Dasein, (gesamte) Verhältnisse [auf der Erde]: die reale W.; die antike W.; unsere W.; die W. des Mittelalters; eine fiktive, von Computern und Robotern beherrschte W.; die W. von morgen; die W., in der wir leben; imaginäre -en; die W. verändern; jmdm. eine heile W. vorgaukeln; ... wirst du immer mehr W., wirst schließlich die ganze W. in deine schmerzlich erweiterte Seele aufnehmen müssen (Hesse, Steppenwolf 29); das ist der Lauf der W.; ... ist die Welt die schlechteste aller -en (Bachmann, Erzählungen 117); aus der W. gehen/scheiden (geh. verhüll.; sterben, bes. sich das Leben nehmen); was man da zu lesen bekam, schien aus einer anderen W. zu stammen: einer W. von vorgestern (Dönhoff, Ära 119); mit offenen Augen durch die W. gehen; Ja, Mann, in was für einer W. leben Sie eigentlich? (Bieler, Bonifaz 190); mit sich und der W. zufrieden sein; verkehrte W. (Verkehrung der normalen Verhältnisse, des normalen Laufs der Dinge); das Dümmste, Beste in der W. (ugs.; überhaupt); um nichts in der W./nicht um alles in der W. (um keinen Preis, auf keinen Fall) würde ich das hergeben; *die W. nicht mehr verstehen (nicht verstehen, dass so etwas geschehen bzw. dass es so etwas geben kann; nach Meister Antons Schlusswort in F. Hebbels „Maria Magdalena“); etw. aus der W. schaffen (bereinigen, endgültig beseitigen); sich durch die W. schlagen (sich mühsam im Daseinskampf behaupten); jmdn. in die W. setzen (ugs.; zeugen; gebären): Kinder in die W. setzen; etw. in die W. setzen (ugs.; in Umlauf bringen): ein Gerücht in die W. setzen; um alles in der W. (ugs.; Bekräftigungsformel); in aller W. (ugs.; in Fragesätzen zum Ausdruck der Verwunderung, der Beunruhigung, des Unwillens: ... denn überhaupt): wie in aller W. war das [nur] möglich?; nicht von dieser W. sein (völlig weltfremd sein; nach Joh. 8, 23): Aber des Geistes Herrschaft ist nie von dieser W. (Thieß, Reich 147); zur W. kommen (geboren werden); jmdn. zur W. bringen (jmdn. gebären): ein Kind zur W. bringen. 4. in sich geschlossener [Lebens]bereich; Sphäre: die W. der Religion, der Kunst; die W. des Zirkus, der Arbeit, des Sports; die W. der Mythen, des Märchens; die W. der Erscheinungen, der Ideen; die W. des Kindes, der Erwachsenen; die religiöse W. [des Islams]; die geistige W. [dieses Autors]; die arabische, die zivilisierte, kapitalistische W. (die arabischen, zivilisierten, kapitalistischen Länder); Die W. der Insekten ist der Inbegriff der Kurzlebigkeit (Woche 14. 11. 97, 34); die freie W. (Politik; die Länder mit einem freiheitlichen politischen System); die westliche W. (Politik früher; der Westen 3); Das Massiv erhebt sich 50 Kilometer hinter den Stränden des Languedoc ... Wer es erforscht, begibt sich in eine andere W. (a & r 2, 1997, 13); eine völlig neue W. tat, ganz neue -en taten sich ihm auf; wenn ich Rugby im Fernsehen sah, dachte ich immer: das wäre meine W. (Rugbyspieler zu sein würde mir gefallen; Loest, Pistole 186); Bücher sind seine W. (sein Lebensinhalt); die Stadt, durch deren Herz seit 15 Jahren eine Grenze geht, die zwei -en voneinander scheidet (Dönhoff, Ära 75); Der Steppenwolf stand ... gänzlich außerhalb der bürgerlichen W. (Hesse, Steppenwolf 12); So lebten Herrscher und Volk in getrennten -en (Thieß, Reich 244). 5. a) <o. Pl.> Weltall, Universum: die Entstehung, Erschaffung der W.; b) Stern-, Planetensystem: das Hauptmotiv des geschilderten Weltraumfluges ist die Begegnung mit den intelligiblen Wesen ferner -en (Reinig, Schiffe 140); Ü 22 Zentimeter springt Ecker höher als im Vorjahr. Das sind -en in dieser komplexen Disziplin, in der mancher Topathlet ein Jahr für einen winzigen Zentimeter mehr braucht (Woche 21. 8. 98, 41); zwischen uns liegen -en, uns trennen -en (emotional; wir haben nichts gemeinsam); -en liegen zwischen den Villen am See und den urigen Dörfern des Valsolda (a & r 2, 1997, 78); Beides ist echter Wein, und doch liegen -en dazwischen (emotional; bestehen dazwischen gewaltige Unterschiede; Konsalik, Promenadendeck 224).

Universal-Lexikon. 2012.