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sparen
einsparen; sparsam sein; den Gürtel enger schnallen (umgangssprachlich); knausern (mit); auf seinem Geld sitzen (umgangssprachlich); geizen; haushalten; wirtschaften; Haus halten; auf die hohe Kante legen (umgangssprachlich); auf die Seite legen (umgangssprachlich)

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spa|ren ['ʃpa:rən]:
1. <itr.; hat
a) Geld (für einen bestimmten Zweck) zurücklegen, auf ein Konto zahlen:
für/auf ein Auto sparen; fleißig, bei einer Bank sparen; <auch tr.> ich habe nur einen kleinen Betrag sparen können.
Syn.: auf die hohe Kante legen (ugs.), auf die Seite legen, beiseitelegen (ugs.).
b) sparsam sein; haushälterisch mit etwas umgehen:
sie spart sehr; sie spart am Fett; er sparte nicht mit Lob.
Syn.: haushalten, knausern (ugs.).
Zus.: einsparen.
2. <+ sich>
a) unterlassen, weil es unnötig, überflüssig ist:
spar dir deine Bemerkung.
b) (etwas Unangenehmes) von sich fernhalten, vermeiden:
den Ärger, die Mühe hättest du dir sparen können.
Syn.: ersparen.

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spa|ren 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉 etwas \sparen
1. zurücklegen, nicht ausgeben (Geld)
2. für andere Zwecke aufbewahren, nicht verwenden, nicht gebrauchen (Kraft, Zeit)
● ich habe (mir) 100 Euro gespart; spar dir deine Ratschläge! ich brauche deine R. nicht ● das hättest du dir \sparen können das hättest du nicht zu tun brauchen; die Mühe kannst du dir \sparen; den Weg hätte ich mir \sparen können hätte ich nicht zu machen brauchen; alle weiteren Worte kannst du dir \sparen weiter brauchst du nichts zu sagen
II 〈V. intr.〉
1. Geld zurücklegen
2. sich einschränken, wenig Geld ausgeben, sparsam sein
● wir müssen sehr \sparen ● wir \sparen am Essen wir geben wenig Geld für E. aus; ich spare auf, für ein Auto; spare in der Zeit, so hast du in der Not 〈Sprichw.〉 sei sparsam, solange du es kannst; sie sparte nicht mit Lob sie lobte freundlich, ausdrücklich; mit jedem Cent, mit jedem Gramm Butter, Fleisch \sparen
[<mhd. sparn <ahd. sparon, engl. spare <germ. Adj. *spara „ausreichend“ <idg. *spe(i)-, *spi- „sich ausdehnen“]

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spa|ren <sw. V.; hat [mhd. sparn, ahd. sparēn, sparōn = bewahren, schonen, zu ahd. spar = sparsam, knapp, urspr. wohl = weit-, ausreichend]:
1.
a) Geld nicht ausgeben, sondern [für einen bestimmten Zweck] zurücklegen, auf ein Konto einzahlen:
eifrig, fleißig, viel, wenig s.;
bei einer Bank, Bausparkasse s.;
auf, für ein Haus s.;
sie sparen für ihre Kinder;
<mit Akk.-Obj.:> einen größeren Betrag s.;
er spart jeden Monat mindestens hundert Euro;
wie viel hast du schon gespart? (zusammengespart);
Spr spare in der Zeit, so hast du in der Not;
b) sparsam, haushälterisch sein; bestrebt sein, von etw. möglichst wenig zu verbrauchen:
er kann nicht s.;
wir müssen s.;
sie spart am falschen Ende;
er spart mit jedem Cent (ugs.; er ist übertrieben sparsam);
bei dem Essen war an nichts gespart worden (es war sehr üppig);
<mit Akk.-Obj.:> Strom, Gas s.;
Ü er sparte nicht mit Lob.
2. nicht verwenden, nicht gebrauchen, nicht aufwenden, nicht ausgeben:
wenn wir zu Fuß gehen, sparen wir das Fahrgeld;
er brachte den Brief selbst hin, um das Porto zu s.;
Ü Zeit, Kraft, Arbeit, Nerven s.
3.
a) ersparen (2):
du sparst dir, ihm viel Ärger, wenn du das nicht machst;
die Mühe, den Weg hätten wir uns s. können;
b) <s. + sich> sich schenken (3 b):
spar dir deine Erklärungen;
deine Ratschläge kannst du dir s.
4. (veraltet) sich, etw. schonen:
er sparte sich nicht.

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Sparen,
 
Verzicht auf die Verwendung von Einkommen für gegenwärtigen Konsum zugunsten zukünftigen Konsums oder langfristiger Vermögensbildung. Zum Sparen gehören auch die Nichtausschüttung (Einbehaltung) von Unternehmensgewinnen zur Selbstfinanzierung sowie das Sparen des Staates, das sich bei einem Überschuss der öffentlichen Einnahmen gegenüber den nichtinvestiven Ausgaben ergibt. Im Zentrum der Analyse steht das Sparen privater Haushalte. Sparen ist wie das verfügbare Einkommen selbst auf eine bestimmte Periode bezogen und trägt zur Änderung des Geld- und des Sachvermögens (z. B. Wohnungseigentum) bei. Hinsichtlich der Sparformen ist zu unterscheiden zwischen freiwilligem Sparen (z. B. Kontensparen, Bausparen und Wertpapiersparen) und Zwangssparen. Beim freiwilligen Sparen richtet sich die gewählte Sparform in der Regel nach der Sicherheit des angelegten Geldes, nach Rendite und Liquidität.
 
Motive der Sparneigung bei den privaten Haushalten sind v. a. das Bedürfnis, für Notfälle (Alter, Krankheit u. a.) vorzusorgen, Beträge für Anschaffungen zurückzulegen (Zwecksparen), Zinserträge zu erzielen und Erbschaften zu hinterlassen. Bei politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit (Kriegserwartung, Währungsverfall, Konjunkturkrise) geht die Sparneigung in der Regel zurück. Die Sparfähigkeit eines Haushalts ergibt sich v. a. aus der Höhe des Einkommens, wobei der Anteil des Sparens am Einkommen, die durchschnittliche Sparquote, mit steigender Höhe des Einkommens zunimmt. Die volkswirtschaftliche Sparquote wird errechnet als Anteil der Ersparnis am Volkseinkommen. In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ergibt sich die Sparquote aller privaten Haushalte als der Anteil der Ersparnis am verfügbaren Einkommen, wobei die Beiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung und die nicht entnommenen Gewinne der Unternehmen unberücksichtigt bleiben. Die gesamtwirtschaftliche Sparquote stieg mit konjunkturellen Schwankungen von (1950) 3,0 % auf (1975) 15,1 % als bisherigem Höchststand; 2001 lag sie bei10,2 %.
 
Von den in Deutschland üblichen Formen des freiwilligen Sparens hat das Kontensparen seine Bedeutung verloren. Dies lässt sich durch die vergleichsweise niedrige Verzinsung des traditionellen Sparbuchs einerseits sowie durch attraktive, innovative Anlageformen und einen Bewusstseinswandel bei den Anlegern andererseits erklären.
 
Für den Einzelnen wie für die gesamte Volkswirtschaft bedeutet Sparen immer zweierlei. Zum einen werden Teile des Einkommens nicht ausgegeben und damit nicht nachfragewirksam, zum anderen entsteht zusätzliches Geldvermögen, das mittel- oder unmittelbar zur Finanzierung von Aktivitäten anderer Wirtschaftseinheiten verwendet werden kann. Sparen ist damit ein zentrales Element des Wirtschaftsablaufs: Die Erwerbstätigen erwirtschaften Einkommen; von den Beziehern des Einkommens wird jedoch nur ein Teil verbraucht, der Rest gespart. Diese Ersparnis wird nun (z. B. über Banken) an die Unternehmen zurückgeleitet, die sie als Finanzierungsmittel zum Aufbau des Produktivvermögens benutzen (Investition) und damit die Produktionskapazität der Volkswirtschaft erhöhen. Sparen bedeutet also nicht nur Vermögensbildung und damit wirtschaftliche Unabhängigkeit für den Einzelnen, es ist auch Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum.
 
Darüber hinaus hat die Spartätigkeit privater Haushalte auch direkten Einfluss auf den Konjunkturverlauf: Steigende Ersparnis bedeutet zugleich sinkende Konsumgüternachfrage. Wenn etwa im Zuge eines allgemeinen Nachfragerückgangs das Wirtschaftswachstum zurückgeht, die Zahl der Arbeitslosen steigt und die Haushalte daraufhin vermehrt sparen, um sich für die Zukunft abzusichern, so verschärfen sie durch ihren Konsumverzicht gleichzeitig die schwierige Wirtschaftslage, vor der sie sich schützen wollten. Da durch Sparen zusätzliche Geldvermögen entsteht, entscheiden Sparneigung und -fähigkeit einzelner sozialer Gruppen auch über die Verteilung des gesamtwirtschaftlichen Vermögenszuwachses. Diese sozialpolitische Bedeutung des Sparens hat zu verschiedenen Formen staatlicher Sparförderung geführt.
 
Als Instrument der Vermögenspolitik zielt die staatliche Sparförderung privater Haushalte darauf ab, durch Steuervergünstigungen (Sparer-Freibetrag) oder direkte Transfers (z. B. Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie) die Vermögens- und Kapitalbildung v. a. einkommensschwacher Bevölkerungsschichten zu fördern (Vermögensbildung). Neben den staatlich geförderten Sparformen bieten Kreditinstitute verschiedenste Sparpläne an, die aufgrund eines Sparvertrags das planmäßige, systematische Sparen ermöglichen. Zu diesen Sondersparformen zählen z. B. das Zuwachs-, Prämien-, Bonus- oder Zuschlagssparen, bei dem der Sparer steigende Zinsen oder einen Zinsbonus beziehungsweise eine Prämie auf die gesamte Sparsumme am Ende der Laufzeit erhält, oder das Versicherungssparen als Kombination von Ratensparvertrag und Risikolebensversicherung.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Geldanlage · Kapitalanlage · Konsum · Vermögen · Volkseinkommen · Zins

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spa|ren <sw. V.; hat [mhd. sparn, ahd. sparēn, sparōn = bewahren, schonen, zu ahd. spar = sparsam, knapp, urspr. wohl = weit-, ausreichend]: 1. a) Geld nicht ausgeben, sondern [für einen bestimmten Zweck] zurücklegen, auf ein Konto einzahlen: eifrig, fleißig, viel, wenig s.; je früher du anfängst zu s., desto früher kannst du es dir kaufen; bei einer Bank, Bausparkasse s.; auf, für ein Haus s.; sie sparen für ihre Kinder; <mit Akk.-Obj.:> einen größeren Betrag s.; er spart jeden Monat mindestens hundert Mark; wie viel hast du schon gespart? (zusammengespart); Spr spare in der Zeit, so hast du in der Not; ∙ O weh, ein volles Fläschchen echte Rosée d'Aurore rein ausgeleert! Ich sparte sie wie Gold (Mörike, Mozart 214); b) sparsam, haushälterisch sein; bestrebt sein, von etw. möglichst wenig zu verbrauchen: er kann nicht s.; wir müssen s.; sie spart am falschen Ende; sie spart sogar am Essen; er spart mit jedem Pfennig (ugs.; er ist übertrieben sparsam); seine Hand streicht Butter auf ein ... Brötchen, und er spart nicht dabei (Heim, Traumschiff 273); bei dem Essen war an nichts gespart worden (es war sehr üppig); <mit Akk.-Obj.:> Strom, Gas s.; wir müssen Trinkwasser s.; Recycling spart Rohstoffe (macht es möglich, dass man mit kleineren Mengen von Rohstoffen auskommt); die ... Scheuer mit Heu und Stroh sparte ... das Bett (machte das Bett entbehrlich; Kühn, Zeit 199); Ü er sparte nicht mit Lob; ∙ ich will mir alle Mühe geben und kein Geld s., Ihm Seinen Gaul wiederzufinden (Cl. Brentano, Kasperl 359). 2. nicht verwenden, nicht gebrauchen, nicht aufwenden, nicht ausgeben: wenn wir zu Fuß gehen, sparen wir das Fahrgeld; auf diese Weise können wir viel Geld, Material, Papier, Energie, Wasser s.; er brachte den Brief selbst hin, um das Porto zu s.; Ü Zeit, Kraft, Arbeit, Nerven s. 3. a) ersparen (2): du sparst dir, ihm viel Ärger, wenn du das nicht machst; die Mühe, den Weg hätten wir uns s. können; Im Winter ... wurde quer über das Eis ... gefahren - das sparte etwa sieben Kilometer (Dönhoff, Ostpreußen 120); Und man spart sich viel Stress (natur 3, 1991, 47); b) <s. + sich> sich ↑schenken (3 b): spar dir deine Erklärungen; deine Ratschläge kannst du dir s.; Der Junge sparte sich die Antwort (Fels, Sünden 43); Die scheinbar kritische Frage, ob die Formel 1 denn ... eigentlich noch ein Sportereignis oder mittlerweile nur noch eine Show sei, hätten allerdings gerade sie sich s. können (FAZ 3. 9. 94, 24); <auch ohne »sich«:> Spar deine Worte (Aichinger, Hoffnung 32). 4. (veraltet) sich, etw. schonen: er sparte sich nicht; Brennt die Städte nieder auf den Grund ... Und spart mir nicht die Stadt Bamberg (Hacks, Stücke 20); ∙ Ich spreche von dem einen nur, dem du das Leben spartest (Lessing, Nathan III, 7).

Universal-Lexikon. 2012.